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Traumtagebuecher

Traumtagebuecher

Titel: Traumtagebuecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Reserve locken und wissen, ob ich etwas für ihn empfand. Biest! Dabei war ich mir selbst doch gar nicht mehr so sicher. Ich könnte, aber wollte ich auch?
    Elijah unterbrach den Blickkontakt, indem er auf Daria zutrat. Zu meiner Verwirrung schob er sie herum, bevor er sie küsste. Um mich dabei ohne Unterbrechung anzusehen.
    Ich spürte nichts. Nada. Sollte da nicht wenigstens ein Hauch an Eifersucht sein? Stattdessen hatte ich einen bitteren Geschmack im Mund, weil ich daran denken musste, wie Jonah Daria angeboten hatte, bei ihm zu übernachten. Aber der musste von der Wut kommen. Ging gar nicht anders.

    Ich half Max seine Sachen nach unten zu tragen. So lief ich wenigstens nicht Gefahr, dass er Daria in meinem Zimmer vorfand und begann Fragen zu stellen. Irgendwann würden ihm nämlich die richtigen einfallen.
    »Wir sehen uns nächstes Wochenende.«
    »Ich freue mich.« Das war nicht einmal gelogen. Ich reichte ihm seine letzte Tasche und er verstaute die frische Wäsche im Kofferraum seines Autos.
    Max ging um das Auto herum, hielt aber noch einmal in der offenen Tür inne. »Glaubst du, ich kann bei deiner Freundin landen?«
    Natürlich. Daria, die Herzensbrecherin. »Ich weiß, du wirst nicht auf mich hören, trotzdem: Sie ist ein Miststück, was Jungs angeht.«
    »Oh.« Max` Grinsen wuchs in die Breite, bis sich auf jeder Wange zwei Grübchen bildeten. Wer weiß, an was er bei dem Stichwort »Miststück« dachte. Anscheinend nicht in die richtige Richtung, denn seine Antwort war: »Naja, solange das ein »ja« war …«
    Er stieg ein und brüllte mir aus dem offenen Seitenfenster ein: »Bestell ihr liebe Grüße.« zu.
    »Mach ich«, versprach ich und winkte ihm nach, bis er mich nicht mehr sehen konnte. Ein weiterer Verlorener auf dem Weg in die Liebeshölle. Hallelujah.
    Meine gute Laune kehrte erst zurück, als es mir gelang, vor Tiger ins Haus zu huschen und der fetten Katze die Tür vor der Nase zuzuknallen. Das hatte sie jetzt davon, dass sie immer so unfreundlich zu mir war. Ha!
    Sekunden später kam ich mir albern vor und ließ Davids Kater doch in den Flur. Er dankte mir diesen Anflug von Mitleid, indem er an mir vorbeistolzierte und begann meine Tasche als Kratzbaum zu missbrauchen.
    »He!« Ich schob ihn mit dem Fuß weg und brachte dann meinen Rucksack in Sicherheit, indem ich ihn auf der Garderobe platzierte. Mr. Mistvieh beobachtete mich währenddessen mit aufmerksamen Argusaugen.
    Wir schraken beide zusammen, als Klaus` Stimme aus dem Wohnzimmer klang. Mein Stiefonkel klang aufgebracht. Dabei war Tante Meg doch gar nicht da.
    Kurz wog ich mein Gewissen gegen meine Neugierde ab. Natürlich gewann Letzteres. Dabei hatte ich schon lange nicht mehr gelauscht. Ob ich es überhaupt noch konnte?
    »Wenn ich es dir doch sage. Sie hat nichts damit zu tun.« Die Schritte näherten sich der Tür, bogen aber grade in dem Moment ab, als ich so tun wollte, als ginge ich zufällig den Flur entlang. »Ist mir egal, wer das letzte Mädchen war.« Klaus klang aufgebracht. Anscheinend telefonierte er mit einem seiner SuperKumpel. »Nein, ich bin mir sicher.« Wieder näherten sich seine Schritte. »David und ich haben sie an dem Tag nicht aus den Augen gelassen.« Offenbar ging Klaus im Kreis, denn er drehte wieder ab und die schweren Schritte entfernten sich abermals. »Nein. Nein. Nein.« Rüde unterbrach er seinen Gesprächspartner und wurde lauter. »Du hörst MIR zu. Auf gar keinen Fall lasse ich zu …«
    Meg – und weg! Ich hüpfte gerade noch rechtzeitig in die Küche, um nicht von Tante Meg erwischt zu werden, die geräuschvoll aufschloss und die Haustür aufriss.
    »Bin wieder da«, rief sie und knallte ihren Schlüssel auf die Kommode.
    »Hei«, ich bog um die Ecke und nahm ihr eine der Einkaufstaschen ab. Vielleicht konnte man davon sogar noch etwas vor ihren Kochkünsten oder ihrem Schlecht-Schmeck-Einfluss retten. Apropos … »Ist das Essen gleich fertig? Ich habe einen Bärenhunger!«
    »Vor zehn Minuten.« Tante Meg strahlte mich an, als hätte sie nicht eben zugegeben, eine wirklich schlechte Köchin zu sein. »Hilfst du mir, den Tisch decken?«
    »Klar.«
    Wir waren gerade fertig und hatten alle Töpfe und die Pfanne auf dem Tisch platziert, als die Wohnzimmertür geöffnet wurde. Klaus wirkte immer noch aufgebracht. Seine Haare sahen noch zerrupfter aus als sonst.
    »Ah… das Essen.« Er setzte sich an den Tisch und starrte lange in die Pfanne, wo einige hellschwarze Koteletts in Fett

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