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Traumtagebuecher

Traumtagebuecher

Titel: Traumtagebuecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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finden, einen gemeinsamen Nenner … Pustekuchen. Das einzige, worauf Miss Barbie Jagd machte, waren Jungs. Genaugenommen hauptsächlich ein Junge. Von dem ließ sie sich gerade eben zeigen, wie man die Kugel richtig anvisierte. Dabei lehnte sie sich gegen ihn, hielt den Rücken durchgestreckt und den Po so weit nach hinten, dass sie genauso gut in einem Porno hätte mitspielen können.
    Ein kurzer Schwall Ärger flutete über mich hinweg. Kaum hier, hatte sie sich einen netten Typen geangelt. Einen, der zuverlässig und ehrlich war. Er würde ihr nicht das Herz brechen. Sie ihm das seine schon viel eher. Ich war wirklich versucht Max zu warnen. Aber die beiden sahen gut zusammen aus, so verdammt süß. Sogar ihre Haare hatten dasselbe Blond. Ich seufzte leise.
    »Eifersüchtig?« Elijah stellte seine Apfelschorle auf den Tisch hinter mir.
    »Nicht direkt.«
    »Und indirekt?«
    Ich warf ihm einen tadelnden Blick zu, aber er wirkte beinahe unbeteiligt. Selbst als er einen Schritt nähertrat und anbot: »Ich kann dir auch zeigen, wie man es macht.«
    Ich drehte ihm wieder den Rücken zu. »Was genau? Billardspielen oder dabei wie ein Pornostarlett wirken?«
    Elijah lachte. Von hinten schlang er seine Arme um mich, zog mich an sich und gab mir einen spielerischen Kuss auf den Scheitel. Trotz des nur-neckens prickelte ein wohliges Gefühl von meinem Kopf durch meinen ganzen Körper. Als er mich wieder loslassen wollte, hielt ich seine Hände fest. »Halt!« Ich zwang seine Hände mit sanfter Gewalt wieder in die vorherige Position. »Nur einen Moment.« Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen. Es war toll. So toll, dass ich drohte an dem Kloß in meinem Hals zu ersticken. Abrupt löste ich mich von Elijah.
    »Warum hast du das gemacht?« Atemlos trat er neben mich und wirkte sehr irritiert.
    »Weil ich mich einmal geborgen fühlen wollte. So als wäre es ehrlich«, gab ich zu. Einfach, weil mir eine gute Ausrede fehlte.
    Einen Augenblick wirkte Elijah betroffen, seine fahlblauen Augen seltsam distanziert und ich dachte, ich sei zu weit gegangen. Aber er blieb. Nur seine Miene wurde verschlossen und verbittert. So sah er normalerweise nur aus, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Doch er wurde beobachtet und beobachtete. Sein Blick galt dem frisch-flirtenden Daria-Max-Team.
    »Was ist mit dir?« Ich berührte Elijah am Arm, um ihn aus seinen trübsinnigen Gedanken zu befreien.
    »Was soll mit mir sein?«
    »Wünschst du dir nicht auch manchmal, es wäre ehrlich?«
    »Es IST ehrlich.«
    Ich schüttelte den Kopf. Gleichzeitig wusste ich, dass er es auch nicht glaubte.
    »Irgendwie ist es ehrlich«, korrigierte er. Es klang wie eine Verteidigung und so abweisend, wie seine Körpersprache war, war ihm das auch bewusst.
    » Irgendwie ist manchmal nicht genug.« Obwohl die Worte aus meinem Mund gekommen waren, wusste ich nicht, ob ich die Allgemeinheit gemeint hatte, oder mich persönlich, weil ich immer noch an David dachte. Aber der Satz traf ins Schwarze und gestattete mir einen flüchtigen Blick unter die Elijah-Schale. Und was ich sah, erstaunte mich. Er war mindestens ebenso verletzlich wie ich, ängstlich darauf bedacht, niemanden an sich heranzulassen, enttäuscht von der Liebe und vielleicht sogar von seinem Leben. Ein tiefes Gefühl von Sorge und Mitgefühl machte sich in meiner Brust breit.
    »Letzte Kugel«, unterbrach Max und wies mich darauf hin, dass ich dran war, bevor er Richtung Toilette verschwand. Natürlich traf ich das Loch nicht. Elijah schon.
    »Was kriege ich, wenn ich die 8 versenke?« Daria tänzelte provozierend vor ihm herum, als er an dem finalen Stoß scheiterte. Sie hatte schon wieder diese Kuhaugen und himmelte ihn an. Noch mehr, als sie vorher Max angehimmelt hatte. Am liebsten hätte ich sie getreten, um ihr Spiel zu unterbinden und zu verhindern, dass Elijah ein weiteres Mal verletzt wird. Eine unnötige Sorge, denn Elijah ging auf ihren Flirt ein, ohne eine Sekunde zu zögern und erstickte das aufkommende Gefühl in meinem Inneren im Keim. »Was WILLST du?«
    »Einen Kuss.«
    Elijah nickte und ich verdrehte die Augen. DAS versprach spannend zu werden. Aber ich tippte auf Elijah. Würde sie eben SEIN nächstes Opfer. Haken hinter. Manche Leute verdienten einander.
    Gekonnt versenkte Daria die Kugel. Damit bewies sie, dass sie Max etwas vorgespielt hatte und unterstrich ihren Status als straffällige Intrigantin. Aber ihr Ziel war gar nicht Elijah. Das war ich. Sie wollte mich aus der

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