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Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Titel: Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Angela
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gleich, Meter um Meter wieder zum Schiff zurückarbeiten.
    Und in der Ferne verschwimmt gerade die Schleuse von Enkhuizen in der hereinbrechenden Abendämmerung. Vollkommen unbeschädigt, als wäre niemals die Santa Maria über sie gekommen, träge die letzten Segelboote in die Markersee hinablassend.
    Es ist unfassbar! Wie schon bei ihrer beeindruckenden Ausfahrt aus Amsterdam liegt die Landschaft hinter ihnen vollkommen unberührt!
    Im zunehmenden Abstand immer kleiner werdend, sind aber doch ganz deutlich die Touristen erkennbar, die Hand in Hand den Sluisweg entlang spazieren, die letzten warmen Strahlen des vergehenden Tages geniessend.
     
    Unbeirrt folgt die Santa Maria in ihrem eigenen Raum Zeit Gespinst ihrem Kurs, unsichtbar für alle Menschen ringsum, ausser ihren fünf Passagieren, die ein geheimer Auftrag an Bord gelockt hat! …
     
    Im Moment zucken die alle fünf zugleich erschrocken zusammen, als gerade im Augenblick Ahab auf der anderen Seite die Reeling des Schiffes entert und mit einem letzten gewaltigen Satz auf den Decksplanken zum Stehen kommt. Furchtlos reckt er den rechten Arm gen Himmel, einen wilden Fluch ausstossend, der wahrlich nicht für die Ohren der Kinder geeignet ist. „Verdammte Teufelsfratz´ …
    Komm näher, wenn Du mich holen willst! Dann wirst Du den hier zu spüren bekommen!“
    Wild stösst er den Arm nach vorne. Da erst sehen es die Fünf erschrocken. Ahab´s rechtem Arm fehlt die Hand! Stattdessen endet der Arm abrupt in einer grossen Ledermanschette, aus deren Mitte ein wie ein „ S “ geformtes Eisen herausragt.
    Wie ein Blitz springt Philipp endlich die Erkenntnis an, was die ganze Zeit über in seinem Hinterkopf rumorte: Das ist Ahab! Ahab, der grausame, eitle und gleichzeitig furchtlos verbissene Kapitän der Pequod , jenes schicksalhaften Walfangschiffes auf der Jagd nach Moby Dick , der da gerade die Santa Maria geentert hat. Philipps Blick wandert verstohlen über Deck. Kann es wirklich so sein? …
    Doch alles passt irgendwie zusammen.
    Da sind Jack S.P., Klaus S.T. und Ahab, der Kapitän!
    Schliesslich dieses Schiff, die Santa Maria! Sind die Seeleute deshalb so roh und furchtlos zugleich? Tote Seelen, die nichts zu fürchten haben, die ihr Leben nicht verlieren können…
    …weil sie schon längst nicht mehr zu den Lebenden zählen? Philipp erschaudert.
    Philipp merkt kaum, dass auf einmal Krissie neben ihm steht.
    „Philipp, Du traust ihnen nicht, oder?“
     „Ach, weißt Du, Krissie, ich hab´ da so ein ganz merkwürdiges Gefühl. Irgendetwas ist ganz oberfaul an diesem ganzen Schiff und den Leuten hier!“
    Mehr will Philipp der Kleinen nicht von seinem Verdacht erzählen. Doch schon antwortet Krissie in ihrer kindlichen, entwaffnenden Art. „Ja, ich weiss! Es ist ein Zauberschiff! Aber Jack und Klaus sind trotzdem irgendwie nett!“
    Was soll Philipp darauf schon antworten?
    Wortlos nimmt er seine Cousine an die Hand und gesellt sich wieder zu Andy und Marge, die Lisa zwischen sich genommen haben und interessiert zusehen, wie auch die letzten der Seeleute nass und prustend wieder an Deck klettern.
    Ganz so, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen.
     
    *
     
    Und während noch die letzten der Seeleute an Bord zurückklettern, erklingt leise wieder der unheimliche Gesang …
    „ We are sailing, we are sailing,
    home again ´cross the sea.
    We are sailing stormy waters,
    To be near you, to be free …”
     
    Philipp spürt, dass Jack sich leise genähert hat.
    „Das ist Ahab! Eine Figur aus Herman Melville´s Roman Moby Dick ! Richtig?“
    Jack nickt nur leise.
    „Und wer seid Ihr? Du und Klaus? Seid Ihr auch nur reine Phantasie?“ Philipp schaut Jack eindringlich an. Doch der antwortet ihm nicht. Noch nicht! …
    Jack weiss, dass es noch nicht an der Zeit ist! …
    Aber so schnell lässt Philipp nicht locker. „Okay! Aber das hier, das ist meine Welt!“
    Damit deutet er auf die Seeleute um sie herum, die inzwischen unbeeindruckt wieder an ihre Arbeit zurückkehren.
    „Was die da singen, das ist ein Song von Rod Stewart! Und der ist definitiv lebend und real!“
    „Ja, ja! Klar doch! Sind die Jungs doch auch!“
    Seufzend erkennt Jack, dass er Philipp so schnell nicht los wird.
    „Hast Du eine Ahnung davon, wie schwer es wohl ist, noch an echtes Seeräuberpersonal ranzukommen?
    Die richtig Guten, die sind doch damals alle geköpft oder aufgeknüpft worden. Möchtest Du etwa, dass hier alle Mann kopflos rumlaufen?
    Denk doch nur ´mal an die

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