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Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Titel: Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Angela
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vollkommen hilflos und ausgeliefert. Mit seinen dreizehn Jahren ist er zwar sicherlich kein Dummkopf. Trotzdem täte ein wenig Unterstützung von den Eltern ganz gut.
    Verstohlen wischt er sich die feucht gewordenen Augenwinkel. „Okay! Zum Jammern ist es jetzt zu spät! Wir sind nunmal an Bord dieses Seelenverkäufers!“ Also wird er sein Bestes tun, seine kleine Schwester Lisa und Krissie, seine Cousine, zu beschützen. Zumindest solange, bis vielleicht auch Ma und Pa aus ihrem tranceartigen Zustand wieder aufwachen!
     
    *
     
    Jack hat sich stumm ihm gegenüber an den Grossmast gelehnt. Nur gut, dass der kein Wort sagt! Philipp hätte nicht übel Lust, dem Piraten an die Gurgel zu gehen. Auch wenn er überhaupt keine Chance hätte gegen den drahtigen, wendigen Jack. Aber immer mehr steigt ohnmächtige Wut in Philipp hoch.
    „Hey, Partner, alles okay, Mann!“ Wie aus dem Nichts steht Klaus ihm plötzlich gegenüber. Ihn über beide Ohren angrinsend, als sei nichts geschehen. Philipp springt auf die Beine. „Alles okay? Sag´ mal, seid ihr alle total übergeschnappt? Ihr hättet uns umbringen können!“ Philipp ist kreidebleich vor Wut.
    „Na, na, ist ja schon gut. Das Schlimmste ist doch schon vorbei. Jetzt wird es ruhiger!“ Klaus scheint es tatsächlich ernst zu meinen. Noch hat er nicht verstanden, wie sehr Philipp aus dem Ruder geht.
    „Ruhiger, meinst Du? Ruhiger? Jetzt wird es ruhiger?“ „Weißt Du was? Ich glaube, Deine Vorstellung von Ruhe und meine, das sind zwei grundverschiedene Welten!“ Philipp lässt den total verblüfften Klaus gar nicht mehr zu Wort kommen. Selbst Jack folgt dem Disput mit offenem Mund. Wie kann ein Menschenkind sich denn so aufregen über ein bisschen Sturmfahrt. Immerhin haben sie einen Auftrag auszuführen. Und bisher, so bildet Jack sich zumindest ein, haben sie das doch ganz gut hinbekommen.
    „Ruhig wird es erst werden, wenn ich weiss, dass Ihr total kaputten Freaks wieder sicher in meinem Laptop in einem ActionGame eingesperrt seid! Dann könnt Ihr Euch gerne weiter die Köpfe einschlagen! Tilt und New Game! Und wenn ich die Nase voll habe, fahre ich Euch runter!“
    Voller unbändiger Wut dreht Philipp sich von den Beiden weg, setzt im Umdrehen aber noch hinterher: „Oder ich versilber´ Euch bei E-Bay!“
    Den Satz noch hinterhersetzend, in voller Genugtuung wohl wissend, dass Klaus und Jack überhaupt nichts verstanden haben, dreht Philipp sich endgültig abrupt um und schreitet hoch erhobenen Hauptes fort von den beiden Seeleuten.
    Wenigstens verbal hat er es den Beiden gezeigt!
    Leise und still fühlt der vollkommen konsterniert zurückbleibende Klaus, wie sich eine kleine Kinderhand in seine grobe Seemannshand schmiegt.
    „Nicht traurig sein, Seemann!“ Lisa strahlt Klaus mit wieder erwachtem Vertrauen an. Klaus kann doch auch nichts dafür, dass sie in so einen grossen Sturm geraten sind. „Philipp ist nur ein bisschen aufgeregt. Philipp ist eben mein grosser Bruder, der will uns nur beschützen!“
    „Und, naja, viel Erfahrung mit Kindern scheinst Du ja wirklich nicht zu haben. Aber das bringen wir Dir schon noch bei!“
    Ratlos wirft Klaus Jack einen hilfesuchenden Blick zu. Doch der zuckt auch nur mit den Schultern. „Tja, ist schon nicht so einfach!“
    „Dieser Auftrag, im Dienste unserer Majestät!“
    „Aber lass mal stecken. Sehen wir zu, dass wir hier zuerst mal aufräumen und klar Schiff machen!“
     
    *
     
    Während Klaus und Jack mit dem Rest der Mannschaft sich an die Arbeit machen, das Chaos an Deck zu bereinigen, winkt Andy aufgeregt Philipp zurück.
    „Schau Dir das bloss mal an!“
    Fasziniert starren Andy und Marge mit den beiden Mädchen, die sich auf die Zehenspitzen strecken müssen, um überhaupt über die Reeling sehen zu können, über See. Als Philipp dazutritt, bleibt auch ihm, wie schon so oft, vor Überraschung der Mund offen stehen.
    Beidseitig schleppt das Schiff ein breitmaschiges Netz aus groben Stricken mit sich. Mittschiffs Lee bis weit über Heck bis Mittschiffs Luv thront die Santa Maria wie auf einem riesigen Spinnennetz, das hinter ihnen das Wasser durchfurcht.
    Und so wie im Gespinst gefangene Insekten, so strampeln überall um sie herum die über Bord gespülten Seeleute. Mühsam Hand über Hand sich zum Schiff zurückhangelnd. Natürlich kann keiner dieser Seefahrer, der alten Tradition folgend, schwimmen.
    Aber alle haben sie Halt gefunden in dem Netz, in dem sie sich, wie einer riesigen Strickleiter

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