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Traveler - Roman

Traveler - Roman

Titel: Traveler - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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führte eine Handbewegung aus. »Nicht besonders spektakulär, aber es macht die Welt ein Stückchen besser. Jeder von uns kämpft täglich seinen Kampf, auch wenn er es nicht merkt. Die Liebe versucht, den Hass zu besiegen. Mut zerstört die Angst.«
    »Mein Freund sagt, Sie könnten mir erklären, wie die Tabula zu ihrem Namen kam.«
    Thomas warf einen Blick auf die tragbare Klimaanlage und das zusammengefaltete Sweatshirt, das daneben im Dreck lag. Dort hatte er also seine Waffe versteckt. Vermutlich eine Schusswaffe.
    »Die Tabula. Ja, richtig. Davon könnte ich schon einmal etwas gehört haben.« Thomas gähnte und kratzte sich am Bauch, so als hätte sie sich nach einer Pfadfindervereinigung erkundigt. »Tabula leitet sich von dem lateinischen ›tabula rasa‹ ab, was so viel heißt wie ›reiner Tisch‹. Die Tabula nimmt an, der menschliche Verstand sei zum Zeitpunkt der Geburt ein unbeschriebenes Blatt. Die Mächtigen sind demnach in der Lage, das Gehirn eines Menschen mit vorsortierter Information zu füllen. Wenn sie das bei vielen Menschen tun, können sie den Großteil der Weltbevölkerung unter ihre Kontrolle bringen. Die Tabula hasst jeden, der die Existenz anderer Realitäten nachweisen kann.«

    »Wie ein Traveler?«
    Wieder blickte Thomas zu seiner versteckten Waffe. Er hielt inne und schien dann einzusehen, dass er im Notfall sowieso nicht schnell genug an sie herankommen würde.
    »Hören Sie, Jane – oder wie immer Sie heißen –, wenn Sie mich töten wollen, dann nur zu. Es ist mir verdammt egal. Ein Onkel von mir war Traveler, aber ich besitze nicht die Fähigkeit hinüberzuwechseln. Als mein Onkel in diese Welt zurückgekehrt war, versuchte er, die Stämme neu zu organisieren. Wir sollten uns vom Alkohol abwenden und unser Leben in die eigenen Hände nehmen. Den Mächtigen hat das nicht gefallen. Es ging auch um Land. Um Ölvorkommen. Sechs Monate, nachdem mein Onkel seine Mission begonnen hatte, wurde er auf offener Straße überfahren. Ihr habt es nach einem Unfall aussehen lassen, stimmt’s? Fahrerflucht und keine Zeugen.«
    »Wissen Sie, was ein Harlequin ist?«
    »Vielleicht …«
    »Vor einigen Jahren sind Sie einem französischen Harlequin namens Linden begegnet. Er hat Ihre Adresse benutzt, um an gefälschte Pässe zu kommen. Augenblicklich stecke ich in der Klemme. Linden sagte, Sie könnten mir helfen.«
    »Ich kämpfe nicht für die Harlequins. So einer bin ich nicht.«
    »Ich brauche ein Auto oder einen Lieferwagen, irgendein Fahrzeug, das vom System nicht verfolgt werden kann.«
    Thomas Walks the Ground starrte sie lange an, und sie spürte die Kraft in seinen Augen. »Also gut«, sagte er dann. »Ich kann Ihnen helfen.«

EINUNDZWANZIG
    G abriel marschierte neben dem Entwässerungsgraben am San Diego Freeway entlang. Die Dämmerung brach herein. Ein dünner Strich orangefarbenes Sonnenlicht glühte am östlichen Horizont. Autos und Lastwagen rasten auf ihrem Weg nach Süden an ihm vorbei.
    Wer immer Mr. Bubbles Kleiderfabrik überfallen hatte, würde vermutlich in seinem Haus im Westen von Los Angeles auf ihn warten. Gabriel hatte seine Honda vor der Fabrik stehen gelassen, jetzt brauchte er ein neues Motorrad. In einer vertikalen Stadt wie New York oder Hongkong hätte er in der U-Bahn oder einer Menschenmenge verschwinden können. In Los Angeles hingegen waren nur Obdachlose und illegale Einwanderer zu Fuß unterwegs. Auf einem Motorrad könnte er in den Verkehrsfluss eintauchen, der von den Zufahrtsstraßen kommt und sich mit dem anonymen Durcheinander des Freeways vermischt.
    Gabriel hatte einen alten Nachbarn namens Foster, der zwei Häuser weiter wohnte. In Fosters Hinterhof stand ein Werkzeugschuppen mit Aluminiumdach. Gabriel erklomm die Betonmauer, die die Grundstücke seiner Straße vom Freeway trennte, und sprang von dort auf den Werkzeugschuppen. Er blickte über die Dächer und entdeckte einen Wartungswagen der Elektrizitätswerke, der auf der anderen Straßenseite parkte. Gabriel stand minutenlang da und überlegte, was er tun sollte, als plötzlich in der Fahrerkabine des Wagens eine gelbe Flamme aufleuchtete. Jemand hatte sich im Dunkeln eine Zigarette angezündet.

    Gabriel sprang vom Schuppen und kletterte über die Mauer zum Freeway zurück. Die Sonne stieg wie ein schmutziger Ballon hinter einer Silhouette von Lagerhäusern auf. Am besten sofort, dachte er. Wenn sie die ganze Nacht gewartet haben, sind sie jetzt wahrscheinlich müde.
    Er lief wieder zur

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