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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nicht nur sein seelisches Gleichgewicht wiedergeben, sondern ihm auch zu der Einsicht verhelfen wird, daß es für ihn vorteilhafter wäre, wenn er seine Freundschaft zu Eloise Dearborne enger gestalten würde. Nach allem, was geschehen ist, glaube ich nicht, daß Corla gerade das ist, was ich mir unter meiner Schwiegertochter vorstelle. Wissen Sie, dieses Verschwinden hat in unseren Kreisen zuviel Aufsehen erregt. Ich gebe ja zu, sie ist ein hübsches und anziehendes Mädchen, aber wir Whitewells können uns einen solchen Skandal nicht leisten.«
    Bertha machte ein verständnisvolles Gesicht. »Das ist kein Grand zur Aufregung, Mr. Whitewell. Ich versichere Ihnen, Donald wird dieser Helen Framley in den nächsten Tagen das Innerste nach außen kehren, und wenn sie etwas weiß, bekommt er es auch heraus.«
    Whitewell schien wirklich beeindruckt und schaute Bertha wohlgefällig .an. »Ich bin wirklich sehr zufrieden, daß Ihre Detektei gerade das bietet, was ich brauche, obwohl ich gestehen muß, daß ich nicht erwartet hatte, eine Frau als Leiterin einer Detektei vorzufinden, noch dazu eine so charmante.«
    Ich ließ ihm keine Zeit für weitere Komplimente und fragte ganz sachlich: »Haben Sie ein Foto von Corla Burke?«
    Er nickte.
    »Ich brauche es, außerdem eine Beschreibung des Mädchens und eine Empfehlung an Mr. Odgen Dearborne. Sie könnten ihn anrufen und ihm mitteilen, daß ich ihn auf suchen werde; sagen Sie ihm auch, er solle mir erschöpfend Auskunft geben.«
    Whitewell überlegte einen Augenblick und meinte dann: »Ich glaube auch, das ist der beste Weg.«
    »Übrigens brauche ich auch noch die Adresse von dieser Helen Framley, falls Sie sie haben.«
    Whitewell suchte nach einem Zettel. »Ich werde sie Ihnen auf schreiben.«
    »Haben Sie das Foto zufällig bei sich?«
    Er entnahm seiner Brieftasche zwei Fotos und schob sie zu mir herüber. Das eine war eine Studioaufnahme eines Mädchens mit blondem Haar, einer leichten Stupsnase und nachdenklichen Augen. Das zweite Bild war ein Schnappschuß mit ziemlich dunkler Schattenbildung. Die Kamera hatte anscheinend den richtigen Moment verpaßt. Das Bild zeigte etwas verrutscht ein junges Mädchen im Badeanzug. Sie war gerade in dem Augenblick fotografiert worden, als sie nach einem Wasserball in der Luft angelte. Ihr lachender Mund gab eine Reihe gut geformter Zähne frei; ihre Augen lagen zu sehr im Schatten und waren zu verschwommen, als daß sie dem Gesicht einen besonderen Ausdruck verleihen konnten. Aber die Art und Weise, wie sie in der Bewegung ihre Figur zur Geltung brachte, vermittelte sprühendes Temperament und Lebensfreude. Sie schien ein ausgesprochen unruhiger Geist zu sein, ein Mensch, der sicherlich unüberlegterweise manche Fehler im Leben begehen würde.
    Ich steckte die Bilder in die Tasche und sagte: »Vergessen Sie bitte nicht, bei den Dearbornes anzurufen und ihnen zu sagen, daß ich sie aufsuchen werde, um mit Odgen zu sprechen.«
    »Ich könnte Sie ja begleiten und...«
    »Danke, sehr liebenswürdig. Aber ich ziehe es vor, dort allein aufzukreuzen.«
    »Bitte, wie Sie wollen.«
    »Donald pflegt sehr rasch und gründlich zu arbeiten«, erläuterte Bertha mit wichtiger Miene.
    »Dann darf ich mir wohl gratulieren, daß ich gerade auf Ihre Agentur gestoßen bin«, meinte Whitewell und blickte Bertha dabei mit einem verbindlichen Lächeln an.
    Bertha schlug die Augen nieder. Während der vielen Jahre, die ich mit ihr zusammengearbeitet hatte, war mir bei ihr noch nie ein ähnlicher Gesichtsausdruck aufgefallen. Sie erweckte einen fast schüchternen und spröden Eindruck.
    »Was wird mich die Sache kosten?« fragte Whitewell.
    Berthas Gesichtszüge veränderten sich augenblicklich, als hätte ihr jemand eine Maske heruntergerissen. »Fünfundzwanzig Dollar pro Tag zuzüglich Spesen.«
    »Ist das nicht ein bißchen viel?«
    »Nicht für die ausgezeichnete Arbeit, die wir leisten.«
    »Man hat mir aber gesagt, daß ein Privatdetektiv...«
    »Sie mieten nicht einen einzelnen Privatdetektiv, sondern beschäftigen eine ganze Detektei. Donald übernimmt die gefährliche Außenarbeit. Ich selbst sitze zwar nur im Büro, bin aber nicht weniger in der Sache tätig.«
    »Bei so hohem Honorar müßten Sie eigentlich für ein positives Ergebnis garantieren«, sagte Whitewell.
    Jetzt funkelte Bertha ihn empört an: »Für wen, zum Teufel, halten Sie mich eigentlich?«
    Whitewell beschwichtigte sie sofort. »Ich meine nur, den Spesen sollte eine gewisse

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