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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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mal  mit deinen Rockärmeln befassen!«
    »Mit meinen?« fragte der junge Mann verwundert.
    »Genau das. Mit deinen.«
    Mit scharfen Augen beobachtete der junge Mann den Aufseher, wobei er unauffällig die Stellung seiner Füße um ein paar Zoll veränderte, um sein Körpergewicht zu verlagern.
    Das Mädchen, das während dieser Vorfälle von niemandem beachtet worden war, sagte in diesem Augenblick: »Das wird mir hier zu dumm. Ich verschwinde«, und wandte sich zur Tür.
    »He, nicht so schnell, mein Kind«, rief die wild gewordene Grünschürze und versuchte, das Mädchen zu fassen.
    Sie wich ihm aber blitzschnell aus. Inzwischen hatte sich eine Ansammlung Schaulustiger um uns gebildet.
    »Jetzt werde ich euch drei Früchtchen mal 'ne anständige Lektion verpassen. Los, mitkommen! Die Polizei wird auch ein Wörtchen mit euch zu reden haben.« Mit diesen Worten versuchte der Aufseher, uns in Richtung auf das Büro zu schieben.
    »Ohne mich«, fauchte ich ihn an und versuchte, mir einen Weg ins Freie zu bahnen.
    Er drehte seine rechte Schulter; ich sah nur noch undeutlich etwas auf mich zusausen und wurde dann hart an der linken Kinnseite getroffen. Der Schlag saß so gut, daß ich bis ins Mark erschüttert wurde.
    »Versuch das nicht noch einmal, Freundchen«, sagte er drohend.
    Ich riß mich zusammen, brachte beide Fäuste in Boxstellung und schlug auf ihn ein. Meine Linke landete in seinem Gesicht; meine Rechte streifte seine Schläfe, und dann erwischte ich selbst einen von ihm fachmännisch abgeschossenen Aufwärtshaken. Ich taumelte rückwärts gegen die Automaten, und es war mir nicht mehr möglich, ein klares Bild der Vorgänge um mich herum aufzunehmen. Halb verschwömmen nahm ich wahr, wie der rasend gewordene Aufseher nun eine schnelle Rechte auf den jungen Mann abschoß, der aber mit einer geschmeidigen Schulterdrehung dem Schlag auswich. Dann streckte sich dessen Rücken plötzlich wie eine Bogensehne. Der Bursche landete einen Volltreffer am Kinn der Grünschürze. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde der Aufseher wie eine Rakete himmelwärts schießen, und ich blickte unwillkürlich nach oben, um zu sehen, wie er durch die Decke verschwand.
    Als er dann zu Boden krachte, riß er im Fallen einen Spielautomaten mit sich.
    Sekunden später hörte ich eine Polizeipfeife trillern, und ein großer Kerl hielt mich fest am Arm. Er schüttelte mich hin und her, und ich versuchte vergebens, mich zu wehren.
    Eine männliche Stimme drang in mein Bewußtsein: »... auch einer von der Sorte. Die haben wir jetzt schon seit zwei Wochen auf dem Kieker. Diese Bande hat hier schon den ganzen Ort ausgeplündert. Das ist ein Racket.«
    »Mitkommen«, sagte der Polizist zu mir und faßte mich mit seiner großen Pranke am Rockkragen.
    Das Mädchen und der junge Mann waren verschwunden. Der Aufseher mit der grünen Schürze lag noch zusammengekrümmt am Boden-Offenen Mundes verfolgte die im Kreise herumstehende Menge das Geschehen.
    Die Hand an meinem Rockkragen griff wieder hart zu. Ich holte tief Luft und brachte dann endlich einige Worte heraus. Sie klangen mir selbst so eigenartig, daß ich das Gefühl hatte, ich hörte einen anderen das aussprechen, was ich selbst sagen wollte.
    »Ich bin nicht der, für den Sie mich halten. Ich bin erst seit einer Stunde in Las Vegas. Kam mit dem Flugzeug von Salt Lake City. In diesem Lokal hier war ich noch nie. Ich habe zehn Münzen in den Automaten geworfen und mit dem letzten Geldstück den Haupttreffer erzielt.
    Keine Antwort. Allmählich wurde mein Kopf wieder etwas klarer. Der Mann, der mich festhielt, sah zu einem in diesem Augenblick eintretenden Herrn hinüber, als erwarte er von ihm Anordnungen für sein weiteres Vorgehen. Es war der Manager des Betriebes. »Das sind doch faule Ausreden«, reagierte er auf mein Gestammel. »Diese Gauner haben stets ein wunderbares Alibi zur Hand.« Aber seine Stimme klang nicht ganz so überzeugend.
    Der Mann in der grünen Schürze lag immer noch am Boden; es mußte ihn mächtig erwischt haben. Jetzt rührte er sich stöhnend, stützte sich auf einen Ellenbogen und stierte mit glasigen Augen vor sich hin.
    Der Manager beugte sich über ihn. »Nun hör mal zu, Louie. Wir können die Geschichte hier nicht so leichtnehmen. Bist du jetzt wieder in Ordnung?«
    Der andere murmelte nur etwas Unverständliches.
    »Hör zu, Louie. Wir müssen jetzt ganz sichergehen. Ist das einer von diesen Burschen?« Damit zeigte er auf mich.
    Louie,

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