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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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bückte sich, las einige Dutzend Geldstücke auf, holte noch eine Handvoll aus dem Zahlbecher heraus und sagte dann: »Nun wollen wir mal sehen, ob nicht noch eins hängengeblieben ist.«
    Seine Finger untersuchten sorgfältig den Auswurfschlitz.
    »Nichts mehr. Dann ist ja alles in bester Ordnung.«
    Ein Geldstück blinkte noch auf dem Fußboden. Ich hob es auf und reichte es ihr mit den Worten: »Verachten Sie es nicht. Vielleicht bringt gerade das Ihnen neues Glück.«
    Sie schenkte mir ein dankbares Lächeln, blickte verstohlen zur Seite und erwiderte: »Nun, mal sehen, ob es Glück bringt.«
    Plötzlich hatte ich das sichere Gefühl, daß mich jemand beobachtete. Als ich mich umwandte, sah ich einen aufsichtführenden Saalkontrolleur mit grüner Schürze, über der er eine Ledertasche für Wechselgeld trug. Er nahm uns argwöhnisch aufs Korn.
    Das Mädchen steckte wieder ein Geldstück in den Automaten und bediente den Handgriff. Die Frau mit dem Sonnenuntergangsgesicht lief an uns vorbei zum Ausgang. Als sie ins Blickfeld des Mannes mit der grünen Schürze kam, hüstelte sie.
    Das war augenscheinlich ein verabredetes Zeichen.
    Während die kreisenden Scheiben der Automaten ihr Klickklack und Klingling hören ließen, schritt er schnell auf uns zu.
    Wieder ergoß sich ein Geldsegen in den Zahlbecher des Automaten, an dem das Mädchen hantierte, und rollte in ihre Hände.
    Der Aufseher beschäftigte sich nun mit einem Apparat unmittelbar hinter uns.
    »So ist's richtig, Baby«, sagte der muskulöse Bursche mit unbeschwertem Lachen. »Immer feste hinein! Sie haben heute eine Glückssträhne, das haben Sie wohl noch nicht gemerkt, wie? Werde mal sehen, was ich aus diesem Ding hier herausholen kann.«
    Er warf eine neue Münze in den Automaten und rief mir, während er den Hebel bediente, zu: »Wie steht es denn bei Ihnen, Fremdling?«
    »Ich habe diesen Kasten hier mit so viel Geld gefüttert, daß er sich jetzt eigentlich mal erkenntlich zeigen sollte. Der Automat platzt bald vor Pinke«, antwortete ich, froh, auf diese Weise wieder ins Gespräch eingeschaltet zu werden.
    Ich warf ein Geldstück ein und zog den Hebel.
    Die drei runden Scheiben wirbelten wild um ihre Achse. Mit einem Klicken hielt zunächst die linke Scheibe, eine halbe Sekunde später kam auch die mittlere zum Stehen. Schnarrend stand endlich auch die dritte still.
    Im Innern des Automaten ertönte ein metallisches Knacksen, und die Mäuler des Zahlbechers öffneten sich. Und dann purzelte ein Strom von Geldstücken aus dem Apparat, füllte den Zahlbecher, ergoß sich in meine Hände. Da ich nicht alles schnell genug auffangen konnte, fiel ein Teil auf den Fußboden.
    Ich griff schnell mit beiden Händen zu und schob einige Münzen in die Seitentasche meines Jacketts, leerte den Zahlbecher und machte mich dann daran, die auf den Boden gefallenen Münzen aufzuheben.
    Da erklang neben mir die Stimme des Saalaufsehers: »Vielleicht kann ich behilflich sein?«
    Er beugte sich über mich. Plötzlich griff er mit beiden Händen zu und umschloß mit eisenharten Fingern meine Handgelenke.
    »He, was soll denn das?« fragte ich verdutzt und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien.
    »Kommen Sie mit,«, knurrte er. »Der Geschäftsführer will ein paar passende Worte mit Ihnen reden.«
    »Was wollen Sie denn eigentlich? Was soll der Unsinn?«
    »Kommen Sie freiwillig mit, oder muß ich Ihnen erst Beine machen?« Ich versuchte vergeblich, ihn abzuschütteln. Dann sagte ich: »Lassen Sie mich erst das Geld aufheben, das gehört mir.«
    »Einen Moment mal«, rief er und griff mich fest am Unterarm.
    Mit einer ruckartigen Bewegung bekam ich einen Arm frei und versuchte, einen Schwinger auf seinem Kinn zu landen. Er wich aber dem Schlag aus, trat dann von hinten an mich heran, griff nach meinem Rockkragen und zog ihn so weit herunter, daß mein Jackett, halb ausgezogen, mir die Arme fesselte. Einen Augenblick lang war ich vollkommen hilflos. Das Gewicht der Münzen in meinen Rocktaschen verwandelte diese in schwingende Pendel, die bei jeder Bewegung schwer gegen mich stießen.
    Hinter mir hörte ich, wie ein Automat wieder eine Menge Kleingeld ausspuckte. Einen Augenblick später ergoß sich erneut ein Münzensegen aus einem anderen Apparat.
    Der Mann, der mich festhielt, versetzte mir einen solchen Stoß nach vorn, daß ich bis zum anderen Automaten hinüberstolperte.
    »Sehr schön, Freundchen«, sagte er nun zu dem jungen Mann. »Jetzt wollen wir uns

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