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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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denn da zu unserer Prämie kommen, wenn du nichts tust?«
    »Ich kann sie nicht herbeizaubern. Sie war nicht zu Hause.«
    »So, und was hast du die ganze Zeit über getrieben?«
    »Ich habe zuerst andere Leute besucht, du weißt schon, wen. Dann ging ich zu der Wohnung des Mädchens, traf sie aber nicht an. Um mir die Zeit zu vertreiben, habe ich mir einen der vielen Spielsalons von innen angesehen und ein bißchen gespielt.«
    »Was hast du getan?« schrie Bertha erregt ins Telefon.
    »An einem Automaten gespielt!«
    »Wozu denn das? Du verdienst wohl zuviel Geld bei mir?«
    »Weil ich erfahren hatte, daß die gesuchte Person sich gewöhnlich in diesem Lokal auf hält.«
    »Jetzt hör mir mal gut zu«, rief Bertha erbost, und ich sah im Geist ihre kleinen Äuglein wutentbrannt funkeln. »Um eine Frau aufzuspüren, brauchst du nicht dem Glücksspiel zu verfallen. Mit dir hat man doch immer nur Scherereien.« Plötzlich veränderte sich ihre Stimme: »Wieviel hast du verspielt?«
    »Etwa einen Dollar, ohne auch nur einen Cent wiederzubekommen. Ich habe nicht einmal...«
    »Geschieht dir ganz recht. Versuche nur ja nicht, das auf die Spesenrechnung zu setzen. Wenn du durchaus spielen mußt, dann bitte auf eigene Rechnung. Mich geht das nichts an. Du bist...«
    »Und dann«, unterbrach ich sie, »gewann ich beim letzten Spiel drei Zehner.«
    »Die du gleich wieder verloren hast, wie ich dich kenne.«
    »Nur zwei«, gab ich zu. »Und mit dem dritten gewann ich dann den Haupttreffer.«
    Am anderen Ende des Drahtes wurde es plötzlich still. Dann fragte Bertha mit sanfter Stimme: »Wieviel hast du gewonnen, Liebling?«
    »Das weiß ich nicht, weil sich im gleichen Augenblick die Polente auf mich stürzte. Wegen des plötzlichen Geldregens nahm sie an, ich sei ein professioneller Automatenknacker.«
    Bertha wurde nun wieder aggressiver. »Jetzt hör mir mal gut zu, Donald. Man behauptet von dir immer, daß du nicht gerade Stroh im Kopf hättest. Solltest du aber nicht so viel Grips haben, um dich vor dem Kittchen zu bewahren, dann hast du die längste Zeit für mich gearbeitet. Begreifst du denn nicht, daß wir schnell vorankommen müssen?«
    »Sicher weiß ich das«, knurrte ich grimmig und legte kurzerhand auf.
    Der Manager sah Kleinsmith an: »Wie steht es mit der Personalbeschreibung?«
    »Die paßt wie die Faust aufs Auge. Sie sagt, er sei ein schmächtiges Dynamitpaket mit den Nerven eines Preisboxers und einer rechten Geraden, die nicht einmal eine Fliege von einem Marmeladenglas verjagen könne. Trotzdem versuche er es immer wieder.«
    Der Seufzer, den der Manager nun von sich gab, schien aus dem tiefsten Keller zu kommen.
    »All right, Lam. Wieviel?« Er machte dabei die international eingeführte Bewegung zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Wieviel wofür?«
    »Für alles. Ich möchte die Sache aus der Welt schaffen.«
    »Das können Sie gar nicht bezahlen.«
    »Sie sind ja verrückt. Wahrscheinlich arbeiten Sie für zehn Dollar täglich. Fünfzig Dollar wären also eine schöne runde Summe. Sie...«
    »Sie haben doch gehört, was Bertha Cool dem Beamten hier gesagt hat.«
    »Na gut, sagen wir hundert. Eine schöne Stange Geld.«
    Ich stand auf und glättete meinen etwas zerknüllten Rock. Die Geldstücke in den beiden Seitentaschen beutelten den Stoff aus. »Wie heißen Sie?« fragte ich.
    »Harvey Beckenridge. Ich möchte betonen, Lam, daß sich die ganze Sache hier nicht gegen Sie persönlich richtete. Sie können sich doch vorstellen, daß man laufend Scherereien hat, wenn man einen solchen Betrieb leitet.«
    Ich streckte ihm die rechte Hand entgegen. »Schon gut, Mr. Beckenridge. Wir wollen die Sache also nicht persönlich nehmen. Ist ja schließlich eine rein geschäftliche und juristische Angelegenheit. Mein Anwalt wird sich mit ihrem in Verbindung setzen.«
    »Aber seien Sie doch vernünftig, Lam. Es treiben sich hier viele Gauner herum, die mit allen möglichen verbotenen Mitteln die Automaten ausleeren. Das kostet uns jedes Jahr ein paar tausend Dollar. Wir haben diesen Burschen schon öfter Fallen gestellt, aber sie sind verdammt gerissen. Louie, der Rausschmeißer unten, kam vor einer Woche zu mir und behauptete, er kenne alle Banden, die in dieser Branche arbeiten. Er war mal Boxchampion in der Marine und ist schnel1er mit den Fäusten als mit dem Verstand. Vorhin hat er einfach den Kopf verloren, das ist alles. Der Bursche fühlt sich wahrscheinlich nur in seinem Element, wenn er sich prügeln kann.

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