Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
zu den Kunden, die ein Fünfzigcentstück oder gar einen Dollar wechseln. Na schön, wir lassen sie mal ein paar Kirschen oder vielleicht sogar drei Orangen gewinnen, aber an die fetten Sachen lassen wir sie gar nicht erst heran. Dafür sorgen die Metallstückchen, die wir hinten anbringen. Wär' ja auch noch schöner, wenn wir einem die Chance geben würden, fünf Dollar als Hauptgewinn einzukassieren, während wir an ihm im besten Falle zwanzig Cent verdienen können. Konnten Sie mir folgen?«
    Ich nickte nur.
    »Die Zahlweise der Automaten in den hinteren Reihen wird nicht in dem Maße gebremst. Die Burschen, die dort spielen, sind durchweg automatensüchtig; sie kommen kaum noch davon los, so wie andere nicht mehr vom Whisky oder von sonstigen Lastern lassen können. Haben sie eine Weile an einem Automaten erfolglos gespielt, dann glauben sie, der nächste biete ihnen vielleicht bessere Chancen. Und das ist dann auch ab und zu so. Das bringt diese Kerle immer wieder zu uns zurück.
    Verstehen Sie? Angenommen, jemand probiert nacheinander alle Automaten, die hier stehen, aus, das sind über ein Dutzend verschiedene Typen. Bis sich dieser Mann nun bis zum letzten Apparat durchgespielt hat, ist sein Geldbeutel beträchtlich dünner geworden, und wir haben einen guten Schnitt gemacht. Da die Auszahlung der vorderen Apparate gebremst ist, konnte er dort nichts von Belang gewinnen. Was macht es uns da schon aus, wenn wir ihn in der hinteren Reihe mal zum Zuge kommen lassen? Wir haben ja unseren Profit schon in der Tasche, und keinen schlechten. Vielleicht erzielt er den Hauptgewinn und zieht damit ab. Keine Sorge; der ist bereits vom Spielfieber gepackt und kommt am nächsten Tage bestimmt wieder. Er wird dann Stammgast. Sie, Mr. Lam, hatten das überaus seltene Glück, an einem der blockierten Automaten den Hauptgewinn zu kassieren. Darum hielt ich Sie auch für einen Betrüger, der mit Draht und Stäbchen arbeitet. An dem Apparat, an dem Sie gespielt haben, ist die Gewinnchance schon beim ersten Rad nicht größer als eins zu zehn und bei allen drei zusammen höchstens eins zu zwanzig. Ich mußte einfach annehmen, Sie hätten den Automaten angezapft.«
    »Wissen Sie etwas über das Mädchen?«
    »Das Früchtchen gehört zu den Profis, das steht einwandfrei fest.«
    »Woher wissen Sie das, Louie?«
    »Ja, woher weiß man so etwas? Dafür hat man eben einen Blick. Ich hatte sie schon auf dem Kieker, als sie zum erstenmal in unser Kasino kam.«
    »Wann war denn das?«
    »Vor etwa zehn bis vierzehn Tagen. Zuerst spielte sie so, als hätte sie überhaupt keine Ahnung. Natürlich wußte sie genau, wie man diese Automaten dazu bringt, Geld auszuspucken. Anfangs hatte sie es aber nur darauf abgesehen, einen absolut harmlosen Eindruck zu erwecken. Wenn ich nach ihrem Verschwinden die Automaten kontrollierte, an denen sie gespielt hatte, dann war immer alles in bester Ordnung. Ich gebe zu, sie hat mich an der Nase herumgeführt. Erst nachdem ich von ihrer Harmlosigkeit überzeugt war und mich nicht mehr um sie kümmerte, hat sie einige Apparate angebohrt. Das habe ich dann hinterher festgestellt. Sie holte einige Tage lang mittlere Beträge aus den Automaten heraus, und heute erschien sie mit ihrem Freund, um groß zu kassieren. Heute wollten sie nun die Automaten auf bewährte Weise leeren. Wäre nicht Ihr Haupttreffer dazwischengekommen, wodurch ich irritiert wurde, dann hätte ich die beiden heute geschnappt.«
    Da die Erläuterungen von Louie sehr aufschlußreich waren, fragte ich ihn interessiert: »Sagen Sie mal, Louie, aus welcher Ecke der Staaten kommen Sie eigentlich?«
    »Ich stamme zwar aus New Orleans, kam aber von San Francisco hierher. Als ich mir die Automaten in diesem Laden ansah, fiel mir auf, daß etwa die Hälfte davon angebohrt war. Ich erzählte Beckenridge, daß er laufend betrogen würde, zeigte ihm die Bohrlöcher und bot ihm meine Dienste an. Er hat mir dann den Posten als Saalaufseher gegeben. Ich hatte ihm gesagt, daß ich alle Banden kenne, die in dieser Sparte arbeiten. Und das stimmt auch. Allerdings wußte ich nicht, daß auch Sid Jannix inzwischen die Fakultät gewechselt hatte, und diese Puppe war auch neu für mich. Aber alle anderen, die in der Automatenbranche als Profis gelten, die kenne ich. Wissen Sie, hier in Las Vegas ist das nicht so schlimm wie in Kalifornien.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil Glücksspiele in den anderen Staaten verboten, hier aber erlaubt sind.«
    »Was hat das denn

Weitere Kostenlose Bücher