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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wurden.
    »Diese Bilder hier besagen gar nichts«, klärte mich Louie auf. »Der ganze Dreh liegt bei den Sperren hier an der Rückseite. Hier, sehen Sie mal, wie dieser Haken in den Schlitz der ersten Sperre greift, dann in den zweiten und den dritten. Die Sperren sind die Hauptsache, und die sind hier an der Rückseite.«
    »Und was bedeutet denn nun diese >Röhre    »Die ist immer mit Münzen gefüllt. Sobald sie voll ist, fällt das überzählige Geld in den Jackpot, das Fach für den Hauptgewinn, und wenn das auch voll ist, in den Behälter ganz unten im Automaten. Es gibt zwei Jackpots. Wird der eine entleert, dann schiebt sich der zweite automatisch in Zahlstellung vor, während die neueingeworfenen Münzen nach und nach den ersten Jackpot wieder auffüllen.«
    »Dann bestimmt also das Uhrwerk an der Rückwand, wann die in Schwung gebrachten Scheiben zum Stehen kommen?«
    »Genauso ist es. Es ist alles nur eine Frage des richtigen Augenblicks: Ob Sie nun Golf, Baseball, Tennis oder sonst was spielen... oder auch boxen. Auf den richtigen Moment kommt es an.«
    Während ich aufmerksam den Mechanismus des Automaten studierte, begann Louie von seiner Glanzzeit als Boxer zu schwärmen.
    »Wissen Sie, den richtigen Moment erfassen, das ist alles. Damit habe ich mir auch den Meistergürtel der Marine geholt.«
    »He, Louie, wir haben was Wichtigeres zu tun.«
    »Was wollen Sie sonst noch über die Automaten wissen, Chef?« Louie war nun wieder ganz bei der Sache.
    »Welche Gewinnchancen hat man bei diesen Dingern?«
    »Die sind gar nicht so schlecht. Natürlich, wenn Sie beispielsweise hundert Dollar nacheinander hineinstecken, werden Sie wahrscheinlich nur vierzig wieder herausbekommen. Die anderen sechzig kann man als den Gewinn des Hauses bezeichnen. Es kann natürlich auch vorkommen, daß Sie fünf Dollar verspielen, ohne auch nur fünfzig Cent wiederzusehen. Und einen Augenblick später riskiert man vielleicht nur fünfzig Cent und gewinnt damit vier Dollar. Merken Sie was? So ist das mit diesen Dingern. Die Burschen, die hier am meisten Geld in die Automaten stecken, tun das ja nicht so, wie etwa ein Geschäftsmann mit Wertpapieren spekuliert und dabei 'ne Menge Zaster investiert. Die kommen ins Lokal, ohne besondere Absicht, und stecken ein paar Münzen in den Apparat, um zu probieren, ob sie vielleicht Glück haben. Manche haben auch nur etwas an der Theke getrunken und Wechselgeld herausgekommen, das sie ohne besondere Hoffnungen in die Automaten stecken. Dabei kommt manch einer auf den Geschmack. Er will das Glück erzwingen und steckt alles Kleingeld, das er bei sich hat, in den Kasten. Vielleicht gewinnt er etwas, und das steckt er dann wieder in den Automaten und verliert es schließlich. In den meisten Spielsälen werden die Automaten absichtlich verstellt. Der Gast muß ja nicht unbedingt gewinnen. Wir sind beispielsweise in unserem Laden der Ansicht, daß es schon eine gute Reklame ist, wenn der Hauptgewinn ganz gelegentlich vom Spieler kassiert wird. Schließlich sind wir kein Wohltätigkeitsinstitut.«
    »Was meinen Sie damit: die Automaten >verstellen    Louie deutete auf ein Stück Metall, das über einen der Haltestifte gelegt und festgeschraubt war. »Sehen Sie das da, auf dem ersten Rad?«
    Ich nickte.
    »Das ist das ganze Geheimnis. Sie wissen doch, wenn man den Automaten bedient und beim Stillstand der Räder drei Orangen sichtbar werden, dann hat man den Hauptgewinn. Nun, dieses Stückchen Metall ist auf der Rückseite der Orangen zusätzlich angebracht. Auf dem ersten Rad befinden sich drei Orangen, auf dem zweiten vier und dem dritten sechs. Das sieht für den Spieler doch recht günstig aus. Und nun geben Sie acht: Der Apparat bleibt so stehen: eins — zwei — drei. Nehmen wir mal an, der Spieler bekommt eine Orange auf dem ersten und eine auf dem zweiten Rad. Bis auch das dritte Rad zum Stehen kommt, hat er noch einen Moment Zeit zum Denken. Kommt jetzt, ganz zufällig, wieder eine Orange, dann glaubt er fest daran, er hätte sie allein durch seinen Kunstgriff herbeigezogen. Darum sind auch gerade auf dem dritten Rad so viele Orangen — sechs bei insgesamt zwanzig Figuren. Ist Ihnen das klar? Auf jedem Rad sind zwanzig Figuren. Bei sechs Orangen auf dem dritten Rad sind die Chancen eins zu drei, daß das Rad bei einer Orange stehenbleibt, nachdem der Spieler schon auf den beiden ersten Rädern je eine Orange erzielt hat.
    Die Chancen sind also gar nicht so schlecht. Nun aber

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