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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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und sagte dann: »Das wäre aber gar nicht nötig gewesen. Gleich, als ich eintrat, merkte ich, daß er hinter der Tür stand.«
    »Woher wollen Sie das gewußt haben, Sie Hellseher?« fragte Pug.
    »Dazu gehörte wirklich nicht viel. Erstens war dieser Stuhl hier noch warm, und zweitens rauchte Miss Framley eine Zigarette, an deren Ende Lippenstift zu sehen war, während dieser Stummel hier im Aschenbecher nicht rot gefärbt ist.«
    Pug war über diese Feststellung verblüfft. »Wahrhaftig, er scheint doch ein Detektiv zu sein.«
    Mir lag daran, wieder auf den Zweck meines Besuchs zu kommen: »Die äußeren Umstände meines Hierseins scheinen ja nun hinreichend geklärt. Erzählen Sie mir nun etwas über Corla Burke?«
    »Wir wissen nichts von ihr, rein gar nichts«, antwortete Helen.
    »Sie können mir also nichts sagen?«
    »Ehrenwort, nein. Nur das, was in den Zeitungen stand.«
    »Die Presseveröffentlichungen haben Sie also gelesen?«
    »Ja.«
    »Waren es Zeitungen aus Las Vegas?«
    Helen Framley schwieg und sah rasch zu Pug hinüber, der ihr die Antwort abnahm: »Lassen Sie solche Fragen. Ich dulde hier kein Kreuzverhör.«
    »Ich werde doch wohl ein paar Fragen stellen können, oder?«
    »Aber nicht an uns.«
    Ich ließ mich durch seinen barschen Ton nicht beeinflussen und sprach weiter: »Wissen Sie, ich glaube nämlich nicht, daß die Zeitungen von Las Vegas etwas über Corlas Verschwinden gebracht haben. Auch die Blätter in Los Angeles gingen an der Sache mehr oder weniger vorbei. Der Bräutigam des Mädchens war eben nicht so prominent, daß die Presse sich des Falles groß angenommen hätte.«
    Pug aber blieb hartnäckig: »Miss Framley hat Ihnen jetzt doch schon mehrmals versichert, daß sie nichts von der Sache weiß.«
    »Ausgenommen das, was in den Zeitungen gestanden hat«, antwortete ich ebenso beharrlich.
    Pug runzelte ärgerlich die Stirn, wurde grob und begann mich zu duzen: »Jetzt hör mal zu, mein Junge. Wir haben langsam genug von dem Quatsch. Nun Schluß damit.«
    Unbeirrt fuhr ich fort: »Ich sehe nicht ein, warum.«
    »Wenn du das durchaus nicht einsehen willst, dann werde ich wohl ein wenig nachhelfen müssen«, erwiderte Pug drohend und schob seinen Stuhl langsam nach hinten.
    »Wenn ich an einer Sache arbeite, dann steckt auch stets genug Pinke dahinter.«
    »Möchte nur wissen, was uns das alles angeht.« Sid führte immer noch allein das Wort, während Helen zuhörte.
    »Damit will ich sagen, daß diejenigen, die meine Agentur beauftragt haben, Corla Burke zu Anden, auch etwas springen lassen, wenn es notwendig werden sollte.«
    »Von mir aus können sie Millionen ausgeben, das interessiert uns doch nicht.«
    Da Sid Jannix mich nicht verstehen wollte, griff ich ihn jetzt von einer anderen Seite aus an.
    »Es wäre immerhin möglich«, sagte ich betont langsam, »daß das Schwurgericht in Los Angeles doch wesentlich mehr hinter dem Verschwinden von Corla Burke vermutet, als bisher angenommen wird. Dann würde es sicher eine Reihe von Zeugen vorladen.«
    »Na und? Sollen sie doch!« beharrte Pug.
    »Als Zeuge vor dem Schwurgericht muß man unter Eid aussagen. Jede Lüge vor Gericht wäre Meineid, und Sie wissen wohl, wieviel Jährchen darauf stehen. Nun wollen wir doch endlich zur Sache kommen. Gehen Sie bitte davon aus, daß ich als Freund zu Ihnen gekommen bin, und zwar ohne jeden Hintergedanken. Wenn Sie mir erzählen, was Sie wissen, werde ich versuchen, Corla Burke zu finden. Ich könnte Sie dann — falls ich Ergebnisse erziele — aus der ganzen Geschichte heraushalten. Werden Sie aber als Zeugen vor das Schwurgericht geladen, dann sieht die Sache für Sie entschieden anders aus.«
    Pug biß aber nicht an. »Lassen Sie den Unsinn. Ich habe weder Interesse noch die Absicht, vor einem Gericht auszusagen«, erwiderte er.
    Ich steckte mir seelenruhig eine Zigarette an.
    Helen schien etwas nachdenklich geworden. »Also, wenn das so ist, dann möchte ich dazu etwas sagen. Ich...«
    »Halt den Mund!« schnitt ihr Pug das Wort ab.
    »Halte du lieber den Mund, Pug. Ich weiß genau, was ich tue. Und jetzt möchte ich etwas zu der Geschichte sagen.«
    »Sei ja still, du redest mir zuviel.«
    »Ich rede zuviel? Im Gegenteil: Ich rede viel zuwenig. Hören Sie, Mr. Lam: Ich bin genau wie andere Frauen von Natur aus neugierig. Als neulich Mr. Dearborne, dieser Ingenieur, an mich Fragen richtete, fing die Sache an, mich zu interessieren. Ich schrieb an eine Freundin in Los Angeles und ließ

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