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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ich es dir immer gesagt habe. Auf dieser Welt ist jeder nur hinter dem Gelde her. Auf welche Weise man es einstreicht, spielt keine Rolle.«
    Helen lächelte mir zu. »Pug fürchtet nämlich, ich könnte so etwas wie Gewissensbisse bekommen.«
    »Wegen der Automaten?«
    »Ja.«
    »Laß das bitte«, sagte Pug in verlegenem Ton.
    »Ach was, Spielautomaten sind doch ein einziger Betrug. Jeder Kneipenwirt, der so ein Ding aufstellt, bestiehlt damit seine Gäste. Warum sollen wir diese Apparate nicht etwas erleichtern?« Helen erschien das als eine Selbstverständlichkeit und durchaus nicht unehrenhaft.
    »Das kann gar kein Diebstahl sein«, erklärte Pug nachdrücklich. »Man holt sich nur etwas von dem zurück, was die Allgemeinheit verplempert hat. Und die Allgemeinheit... das sind doch alle, stimmt's?
    Was die Automaten betrifft, sind wir das bestimmt. Die Besitzer der Spielautomaten bedienen sich technischer Eingriffe, um die Apparate daran zu hindern, Geld auszuzahlen. Und wir? Wir bedienen uns ebenfalls technischer Eingriffe, um sie doch zum Auszahlen zu bringen. Damit sind wir genau quitt.«
    »Hören Sie, Pug, ich glaube, dieser Kleinsmith wird sich jetzt an Ihre Fersen heften. Er...«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte er. »Wir müssen weg von hier. Freunde haben mir schon vorher geraten, in Nevada nichts zu riskieren, weil die Betriebe hier zuviel Schutz genießen. Aber ich mußte mir den Betrieb hier wenigstens mal ansehen. Kalifornien ist aber doch ein besseres Pflaster. In Calermo Hot Springs beispielsweise kann man fast ungestört arbeiten. Leider hat das zur Folge, daß viel Konkurrenz herumschleicht. Ich denke noch an die Zeit, als wir uns einen Ort vornahmen, den vor uns schon eine andere Gruppe besucht hatte. Den Besitzern der Automaten war es nicht recht geheuer vorgekommen, daß sie plötzlich so wenig einnahmen. Sie ließen die Automaten überprüfen und engagierten dann Privatdetektive, die herausfinden sollten, woher das Fiasko kam.«
    Helen lachte und sagte: »Seit dieser Zeit habe ich richtige Komplexe, wenn ich etwas von Privatdetektiven höre. Die haben uns damals beinahe geschnappt.«
    »Das hätte ihnen nicht viel genutzt«, sagte Pug angeberisch.
    »Uns wären aber viele Scherereien entstanden. Ich liebe solche Situationen nicht. Kannst du dir nicht was anderes für uns ausdenken?«
    »Nur nicht den Kopf verlieren, Kleines. Das Geschäft läuft doch gut, sehr gut sogar.«
    Beiläufig sagte ich: »Ich werde wohl wieder nach Los Angeles aufbrechen müssen.«
    »Ich weiß nicht recht. Ihr Verhalten kommt mir doch reichlich eigenartig vor. Haben Sie uns nicht doch ein Märchen erzählt?«
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    »Los, Helen. Pack deine Siebensachen zusammen.«
    »Wieso? Was ist denn los?«
    »Es ist durchaus möglich, daß dieser Schnüffler nur versucht, uns aufzuhalten, bis die Polypen vor uns stehen. Wo hast du die Münzen?«
    »In meinem... du weißt schon.«
    »Also gut. Zieh los und laß das Geld umwechseln. Wenn die Polente frier plötzlich eine Haussuchung durchführen sollte, möchte ich nicht, daß so ein Haufen Kleingeld herumliegt. Und Sie, mein Lieber, verschwinden jetzt, und zwar augenblicklich. Sie sagten doch, daß Sie noch viel zu tun haben.«
    »Ich hätte aber noch ein paar Fragen.«
    Pug stand auf, kam zu mir herüber und legte mir seine Pranke auf die Schulter.
    »Ich weiß, Sie hätten noch viel zu fragen. Aber Sie sehen ja, daß wir abreisen wollen, und da gibt es vorher noch allerlei zu tun.«
    »Bitte, Pug, tu ihm nichts!«
    »Laß mich nur, Kleines. Pack dein Zeug und wechsle das Geld um.
    Helen lächelte plötzlich, sah mich an und gab mir die Hand: »Sie sind ein famoser Kerl. Männer, die Mut haben, sind mir sympathisch.«
    »Ab mit dir, Helen. Geh ins Schlafzimmer und pack deine Sachen.«
    »Bin schon dabei«, zwitscherte sie munter und verschwand im Nebenzimmer.
    Pug schob mich sanft in Richtung Korridortür. »Auf Wiedersehen, und schönen Dank«, rief ich Helen nach. »Wo kann ich Sie erreichen, falls ich Sie noch mal interviewen muß?«
    Pug antwortete für sie mit gefährlich funkelnden Augen. »Das, mein Freundchen, wollte ich Ihnen eigentlich draußen sagen. Aber ich kann es auch gleich hier tun. Ein Wiedersehen gibt es nicht!«
    »Warum denn nicht?«
    »Erstens, weil Sie nicht erfahren werden, wo sie steckt, und zweitens, weil ich es nicht wünsche. Kapiert?«
    Helen rief aus dem Schlafzimmer: »Aber Pug, warum denn immer gleich so grob?«
    »Raus

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