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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Appetit?« fragte ich Bertha.
    »Ich war nicht sehr hungrig. Damit will ich nicht sagen, daß ich keinen Appetit gehabt hätte, aber es war nicht mehr dieses gierige Gefühl, das mich noch beherrschte, als ich... als ich noch mehr wog.«
    »Warst du eigentlich schon mal in so einem Spielkasino?« fragte Whitewell seinen Sohn. Dieser verneinte die Frage.
    Arthur Whitewell sah Bertha erwartungsvoll an und fragte dann: »Wie steht es mit Ihnen? Hätten Sie vielleicht Lust, uns bei einem Spielchen Gesellschaft zu leisten, oder würden Sie lieber ins Hotel zurückkehren, um sich mit Ihrem Mitarbeiter zu besprechen?«
    Bertha folgte der Aufforderung, die zwar kein Wink mit dem Zaunpfahl war. »Wir gehen zum Hotel«, sagte sie. »Es gibt doch noch einiges vorzubereiten.«
    Soweit ich mich später erinnern konnte, war es zu diesem Zeitpunkt etwa acht Uhr.
     
    Als wir in Berthas Hotelzimmer waren, schloß sie die Tür ab und sagte dann: »Donald, es ist besser, wenn du diesen Brief mir gibst.«
    Ich sah auf meine Uhr. »Meinst du nicht auch, daß es zweckmäßiger ist, erst einmal meine Nachforschungen abzuschließen?«
    »Was willst du denn nun noch untersuchen?«
    »Die Sache mit dem Brief.«
    »Nun sag doch endlich, Donald, worauf du eigentlich hinauswillst. Und was in aller Welt willst du in Los Angeles?«
    »Ich habe meine Gründe, auf dem schnellsten Wege dort hinzufahren. Wenn du aus klimatischen Gründen durchaus hierbleiben willst, dann muß ich mich wenigstens um unser Büro kümmern.«
    Bertha funkelte mich wütend an. »Du verdammter Naseweis. Vor mir brauchst du doch nicht so geheimnisvoll zu tun. Warum willst du Hals über Kopf von hier fort?«
    »Es ist nur so eine fixe Idee von mir.«
    Bertha seufzte resigniert: »All right, du eigensinniger Teufel. Hau ab, damit du deinen Zug noch bekommst.«
    »Wann sehen wir uns wieder?«
    »Das weiß ich noch nicht. Mir gefällt es hier.«
    »Macht wohl das Klima?« fragte ich nicht ganz ohne Ironie.
    »Natürlich das Klima. Was denn sonst? Was sollte mich außer dem wohl in diesem Kaff hier festhalten?«
    »Ich wüßte es auch nicht.«
    »Woher sollst du auch. Los, sieh zu, daß du deinen Zug nicht versäumst.«
    Ich stand schon an der Tür. »Noch eins: Sag den Whitewells nicht, wohin ich fahre, ehe der Zug abgefahren ist.«
    »Was soll ich ihnen denn überhaupt sagen?«
    »Erzähl ihnen doch einfach, ich würde weitere Nachforschungen anstellen. Ich werde beim Portier eine Nachricht für dich hinterlassen, daß ich mich entschlossen hätte, den Zug nach Los Angeles zu nehmen, und daß du hier auf mich warten sollst. Ich werde veranlassen, daß dir der Zettel um halb zehn Uhr übergeben wird. Du kannst aber auch in der Pförtnerloge anrufen und nachfragen, ob ich vielleicht eine Nachricht hinterlassen hätte.«
    »Mr. Whitewell wird das sicher nicht recht sein«, gab Bertha zu bedenken.
    »Allerdings«, pflichtete ich bei. »Davon bin ich sogar fest überzeugt.«
    Bertha starrte mich an, als versuche sie, meine Gedanken zu erraten. Dann wandte sie sich mit einer zornigen Geste ab.
    Ich verabschiedete mich, ging auf mein Zimmer und verstaute meine Sachen in einen leichten Handkoffer. Meine Erfahrungen mit Bertha hatten mich gelehrt, auf Reisen mit leichtem Gepäck auszukommen. Es blieb mir bis zur Abfahrt noch eine halbe Stunde, die ich damit verbrachte, den Brief von Corla Burke noch einmal gründlich zu studieren und mir die verschiedenen Unterredungen des Tages ins Gedächtnis zurückzurufen.
     

7
     
    Der Zug nach Los Angeles lief pünktlich ein. Ich stieg sofort in den Schlafwagen, obwohl es noch fünfzehn Minuten bis zur Abfahrt waren. Mein Bett war das untere. Die Wagen waren mit Klimaanlagen versehen und erschienen mir nach der Wüstenhitze direkt kühl. Da es für mich nichts zu tun gab, zog ich mich aus, während der Zug noch in der Bahnhofshalle stand. Ich kletterte in mein Bett, fiel sofort in einen tiefen Schlaf und merkte nicht mehr, wie der Zug abfuhr.
    Während der Fahrt träumte ich von einem großen Erdbeben. Die Geleise bogen sich wie von Schmerzen gepeinigte Schlangen. Der Zug schob sich in der Mitte aufeinander und rutschte dann seitwärts ab...
    Ein heiseres Flüstern drang durch den Traumschleier. »Bett Nummer neun... Bett Nummer neun... aufwachen« Jetzt erst merkte ich, daß das Erdbeben von den Händen des Schlafwagenschaffners verursacht wurde, die an meiner Bettdecke zogen
    Ich rieb mir die Augen und fragte schlaftrunken: »Was soll

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