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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wieso er auf diesen Gedanken gekommen ist. Er muß einen Hinweis bekommen haben. Behalten Sie einen klaren Kopf und sprechen Sie nicht mehr, wenn wir im Flugzeug sind.«
    »Danke Ihnen, Leutnant. Sind doch ein anständiger Kerl.«
    »Schon gut«, brummte er. »Überlegen Sie sich alles genau, und versuchen Sie, sich ein überzeugendes Alibi zurechtzulegen.«
    »Für welche Zeit?«
    »Von zehn vor neun Uhr bis zur Abfahrt des Zuges.«
    »Das kann ich nicht. Ich war um neun Uhr am Bahnhof; der Zug fuhr fünf nach neun Uhr ein, und ich stieg gleich in den Schlafwagen.«
    »Der Schaffner kann sich aber an Sie nicht erinnern.«
    »Das mag schon sein. Er sprach mit einem Reisenden, als ich einstieg, außerdem war mein Koffer so leicht, daß ich keine Hilfe brauchte. Da ich sehr müde war, habe ich mich gleich ausgezogen. Ich...«
    »Still jetzt.« Vor dem Flugzeug tauchte die Gestalt des Piloten auf.
    »Alles klar?« fragte Kleinsmith ihn.
    »Sie brauchen nur einzusteigen. Wir können sofort starten.«
    Wir kletterten in die niedrige Kabine eines einmotorigen Flugzeuges. Der Pilot sah mich neugierig an: »Sind Sie schon mal geflogen?«
    »Ja. Schon oft.«
    »Dann wissen Sie ja mit dem Sicherheitsgurt und den anderen Vorschriften Bescheid. Ist noch irgend etwas unklar?«
    »Nein, danke.«
    Der Pilot zog einen Vorhang hinter sich herunter, brachte den Motor auf Touren und ließ das Flugzeug langsam auf die Betonbahn rollen. Wir verspürten ein paar ruckartige Stöße; dann lösten sich die Räder kaum merklich vom Boden, und wir segelten über die Reihen der bunten Markierungslampen der Landebahn himmelwärts. Kleinsmith tippte mir aufs Knie, legte den Finger an die Lippen, stellte meinen Koffer so, daß er ihn außerhalb meiner Reichweite mit einem Bein gegen die Kabinenwand klemmen konnte, und begann mit geschlossenen Augen tief zu atmen.
    Ich glaubte nicht, daß er wirklich schlief. Wahrscheinlich stellte er mir nur eine Falle, um zu prüfen, ob ich versuchen würde, etwas aus meinem Koffer herauszuholen. Da sein Bein gegen den Koffer lehnte, würde er es sofort gemerkt haben, wenn ich auch nur den Versuch dazu gemacht hätte.
    Jetzt fiel mir ein, daß er sich sofort des Koffers angenommen hatte, als er in meinem Schlafwagenabteil aufgetaucht war. Seitdem hatte er ihn nicht mehr aus der Hand gegeben. Mir fiel auch ein, wie genau er mein Oberhemd angesehen hatte. Sein Chef mußte ihm sehr bestimmte Anweisungen gegeben haben.
     

8
     
    Polizeichef Lester sah mich von seinem Schreibtisch aus mit durchdringenden Augen an und sagte kurz: »Setzen Sie sich.«
    Ich zog mir einen Stuhl heran und nahm Platz. Kleinsmith ließ sich schwerfällig auf einem Stuhl an der anderen Seite des Raumes nieder und legte die Beine übereinander.
    Draußen brach bereits der Morgen an. Die Schäfchenwolken am östlichen Himmel färbten sich rosarot und tauchten die ganze Landschaft in rosigen Schimmer. Selbst das Gesicht des Polizeichefs, der nahe am Fenster saß, wurde rötlich angestrahlt.
    Lester begann sein Verhör: »Sie heißen Donald Lam und sind Privatdetektiv von Beruf?«
    »Jawohl.«
    »Sie arbeiten für die Detektei Bertha Cool?«
    »Stimmt ebenfalls.«
    »Gestern nachmittag sind Sie mit dem Flugzeug hier angekommen?«
    »Ja.«
    »Und kaum waren Sie hier, da verursachten Sie uns schon eine Menge Scherereien.«
    »Das ist mir neu.«
    Lester hob die Augenbrauen. »Wollen Sie das etwa bestreiten?«
    »Man könnte eher sagen, daß sich völlig unnötigerweise ein Haufen Scherereien für mich ergab, der mir die Arbeit erschwerte.«
    . Lester starrte mich an, als wollte ich ihn zum Narren halten. »Es stimmt doch wohl, daß Sie Leutnant Kleinsmith in eine Schlägerei verwickelten, eine Auseinandersetzung mit einem Angestellten des Cactus Patch hatten und sich schließlich auf der Straße mit einem Mann namens Harry Beegan herumschlugen. Oder habe ich das alles etwa aus der Luft gegriffen?«
    »Die Dinge liegen doch etwas anders. Der Aufseher im Cactus Patch versetzte mir einen Schlag und rief die Polizei herbei. Daraufhin erschien Leutnant Kleinsmith. Was den anderen Fall betrifft, so unternahm ein Mann einen unprovozierten Angriff auf Kleinsmith und mich. Kleinsmith ging auf ihn los, und der Mann suchte das Weite... auffallend schnell sogar.«
    Ich schaute zu Kleinsmith hinüber, der vor sich hin grinste. Diese Schilderung der Schlägerei, bei der er keine besonders glückliche Rolle gespielt hatte, behagte ihm anscheinend.
    Lester

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