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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hinter mir her war?«
    »Er wußte wohl nur, daß dich jemand holen sollte.«
    »Also gut, ruf ihn an.«
    Ich reichte Bertha das Telefon. Sie räusperte sich zweimal, ehe sie mit der Zentrale sprach: »Ach bitte, würden Sie mir wohl das Zimmer von Mr. Arthur Whitewell geben? Danke. Ach... guten Morgen, Arthur. Hier spricht Bertha. Oh, Sie Schmeichler! Ja, Donald ist hier. Wie bitte?... Das wäre ausgezeichnet«
    Sie legte den Hörer auf und sagte: »Er kommt gleich zu uns.«
    Ich setzte mich und fragte, während ich mir eine Zigarette anzündete: »Wie lange ist denn das schon im Gange?«
    »Was meinst du damit, Liebling?«
    »Daß ihr euch beim Vornamen nennt.«
    »Mein Gott, das hat sich so ergeben. Schließlich haben wir gemeinsam eine Menge durchgemacht... diesen Mord und dann das lange Verhör.«
    »Was ist mit Philip?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Ist Endicott nach Los Angeles gefahren?«
    »Nein. Er ist noch hier, will aber bald abreisen.«
    »Whitewell auch?«
    »Die nächsten Tage wohl noch nicht.«
    Es klopfte an der Tür. Arthur Whitewell und Endicott traten ins Zimmer.
    »Hallo!« rief Whitewell und schüttelte mir die Hand. »So haben Wir uns die Entwicklung eigentlich nicht gedacht, stimmt's?«
    »Nein.«
    Auch Endicott gab mir die Hand, jedoch stillschweigend.
    Whitewell stand in Berthas Nähe und lächelte: »Ich weiß wirklich nicht, wie Sie das machen.«
    »Was denn?«
    »Da haben Sie doch sicher die ganze Nacht lang kein Auge zugetan und sehen trotzdem so frisch aus, als hätten Sie das übliche Pensum Schlaf hinter sich. Ihre Vitalität ist erstaunlich.«
    »Ich wünschte, ich besäße nur ein Zehntel von dem, was Sie mir zuschreiben«, antwortete Bertha leicht geziert.
    Ich setzte dem Süßholzraspeln des Amatuerpsychologen ein jähes Ende, indem ich sofort unser brennendes Thema anschnitt: »Sie haben doch Kleinsmith gewiß irgendeine Geschichte erzählt?«
    Beide nickten.
    »Kleinsmith ist jetzt bestimmt dabei, alle Angaben nachzuprüfen. Sie werden garantiert noch von ihm hören. Ich kann Ihnen nur sagen, daß er sich so leicht nichts vormachen läßt.«
    Einen Augenblick herrschte allgemeines Schweigen, dann sagte Endicott: »Da dürften Sie recht haben.«
    »Es wäre vielleicht ratsam«, fuhr ich fort, »alle Aussagen aufeinander abzustimmen und...« Ich brach unvermittelt ab, da auf dem Flur das Geräusch nahender Schritte zu hören war. »Wetten, daß das schon jemand von der Polizei ist?« Ein wenig später klopfte es an unserer Tür.
    Ich öffnete. Es war Kleinsmith.
    »Treten Sie nur näher«, sagte ich. »Ich hoffe, daß nun jemand von uns eine Einladung zu einem opulenten Frühstück ergehen läßt, nach all den Aufregungen und Strapazen...«
    »Glänzende Idee«, stimmte Whitewell lebhaft zu. »Guten Morgen, Leutnant.«
    »Ich muß noch einiges nachprüfen«, sagte Kleinsmith streng dienst1 lieh. »Sie, Mr. Whitewell, haben mir nicht alles mitgeteilt, was Sie in der letzten Nacht getan haben.«
    »Äußern Sie sich bitte näher«, antwortete Whitewell langsam.
    »Haben Sie sich nicht gegen neun Uhr abends an der Ecke Beech Street und Washington Street aufgehalten?«
    »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen behilflich sein soll, Leutnant«, antwortete Whitewell zögernd. »Sie haben anscheinend...«
    »Versuchen Sie nicht erst, Zeit zu gewinnen«, unterbrach ihn Kleinsmith scharf. »Waren Sie dort oder nicht?«
    Whitewell blickte ihn wütend an. »Nein.«
    »Können Sie das mit Bestimmtheit behaupten?«
    »Natürlich, ganz bestimmt.«
    »Sie waren also nicht an dieser Straßenkreuzung, nicht... sagen wir zwischen Viertel vor neun und neun Uhr fünfzehn?«
    »Nein. Während des ganzen Abends nicht.«
    Kleinsmith sagte nichts weiter, ging ein paar Schritte zurück, öffnete die Tür und bat jemanden, der im Flur stand, zu uns herein.
    »Jetzt seien Sie ja auf der Hut, Whitewell«, konnte ich gerade noch sagen.
    Wir hörten flotte Schritte auf dem Gang, dann stand ein Mädchen im Türrahmen.
    »Kommen Sie rein«, forderte Kleinsmith sie auf. »Sehen Sie sich die Personen genau an, die hier anwesend sind, und sagen Sie mir, ob derjenige dabei ist, den Sie gestern abend gesehen haben.«
    Sie trat über die Schwelle. Ihre Haltung drückte Abneigung aus, so, als wüßte sie, daß sie alle Anwesenden von vornherein gegen sich haben würde. Sie erweckte auch nicht den Eindruck, als sei sie zu früher Morgenstunde für diese Gegenüberstellung aus dem Bett geholt worden. Vielmehr konnte man

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