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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zurückfliegen.«
    »Woher kommt diese Eile?«
    »Das Geschäft muß ja schließlich weiterlaufen.«
    »Woher soll ich wissen, ob Sie gestern abend wirklich ins Kino gegangen sind?«
    »Ich bin sicher, daß ich das nicht weiß.«
    »Was war das für ein Film, den Sie gesehen haben?«
    »Ein Lustspiel. Hatte ein paar ganz nette Gags, dieser Film.«
    »Können Sie mir die Handlung nicht etwas genauer beschreiben?«
    »Nein.«
    Kleinsmith gab nicht auf. »Ich fürchte, es besteht wenig Hoffnung, daß Sie Ihre Eintrittskarte zufällig aufbewahrt haben?«
    »Vielleicht doch«, antwortete Endicott und kramte in seinen Taschen. Schließlich holte er mehrere abgerissen Kinokarten hervor, sah sie sich an und wählte eine davon aus. »Das dürfte sie sein.«
    Kleinsmith ging zum Telefon hinüber und verlangte eine Nummer.
    »Zu dieser frühen Morgenstunde dürfte die Kasse des Filmtheaters wohl kaum geöffnet sein«, bemerkte Endicott.
    »Ich rufe ja in der Wohnung des Geschäftsführers an.«
    Als die Verbindung hergestellt war, sagte Kleinsmith: »Guten Morgen, Frank. Hier spricht Bill Kleinsmith. Tut mir leid, alter Junge, daß ich dich aus dem Bett geholt habe. Aber ein kaltes Brausebad unter der Dusche und ein Spaziergang in frischer Morgenluft werden deiner Figur nichts schaden... Halt, nicht auflegen! Sei doch nicht gleich beleidigt... Ich muß dich mal wegen eurer Eintrittskarten interviewen. Ich habe hier eine abgerissene Kinokarte, die gestern abend verkauft worden ist... trägt 'ne Nummer. Gibt's 'ne Möglichkeit, festzustellen, wann die Karte verkauft wurde? Ja, wirklich? Gut... kleinen Augenblick.«
    Kleinsmith hielt die Karte ans Licht. »Die Nummer lautet: 6=9=4=3.
    Wie bitte? Zwei Buchstaben? Ja, ein B und ein Z... Du bist ganz sicher? Schönen Dank... mach's gut, Frank.« Damit legte er den Hörer auf.
    »Ich fürchte, Sie werden Ihren Abflug etwas hinausschieben müssen«, sagte Kleinsmith zu Endicott, der in aller Gemütsruhe erwiderte: »Tut mir leid; ich bleibe dabei.«
    »Den Buchstaben auf den Eintrittskarten liegt ein bestimmtes System zugrunde«, erläuterte Kleinsmith sein Gespräch mit dem Geschäftsführer. »Danach ist A gleich sieben Uhr, B acht Uhr und so weiter. Die Buchstaben X, Y und Z sind für die Viertelstunden vermerkt. Ein B auf der Eintrittskarte bedeutet, daß sie zwischen acht und neun Uhr verkauft wurde. BX wurde also zwischen acht Uhr fünfzehn und acht Uhr dreißig, BY zwischen acht Uhr dreißig und acht Uhr fünfundvierzig und BZ zwischen acht Uhr fünfundvierzig und neun Uhr verkauft. Ein Versehen ist ausgeschlossen, da die Kassiererin einen automatischen Stempel benutzt, der mit einer Uhr verbunden ist, wodurch die Buchstaben am Stempel sich automatisch nach dem Zeitablauf verschieben. Selbst wenn Sie vor acht Uhr fünfundvierzig dort gewesen sein sollten, konnten Sie ja dennoch wieder aufgestanden sein und das Kino verlassen haben.«
    Über Endicotts Gesicht glitt ein breites Lächeln: »Ich fürchte, Leutnant, ich kann Ihnen auch in dieser Hinsicht nicht dienen. Jetzt erst sehe ich ein, was ich gestern abend für ein Glück gehabt habe. Als nämlich gegen zehn Minuten vor neun Uhr der Vorfilm endete, fand unmittelbar danach eine kleine Preisverlosung statt, für die die Nummern der Eintrittskarten herangezogen wurden. Unter anderen wurde auch eine Nummer aufgerufen, bei der ich im ersten Moment glaubte, es sei die meine. Ich stand auf, um zur Bühne zu gehen, doch da bemerkte ich meinen Irrtum. Das Publikum kicherte über diesen Vorfall, und ich setzte mich wieder brav hin. Diese Geschichte wird sich wohl leicht nachprüfen lassen.«
    »Könnte sein«, murmelte Kleinsmith sichtlich enttäuscht.
    Endicott antwortete recht bestimmt: »Das wird sein!«
    »Der Sache werde ich noch nachgehen«, brummte Kleinsmith. »Wir sprechen später noch einmal darüber.«
    »Dann müssen Sie schon nach Los Angeles kommen.«
    »Sie werden nicht ohne meine Erlaubnis abreisen.«
    Endicott lachte schallend. »Mein lieber Mann, wenn Sie noch Fragen an mich stellen wollen, dann tun Sie es lieber gleich. In zwei Stunden werde ich nach Los Angeles unterwegs sein.«
    »Müssen Sie unbedingt den starken Mann spielen?« fragte Kleinsmith.
    »Nicht im geringsten, Leutnant. Aber ich lasse mir nicht ein wichtiges Geschäft durch die Binsen gehen, nur weil Sie jeden, der Ihnen über den Weg läuft, hier in Las Vegas festhalten möchten, bis Ihre Nachforschungen beendet sind. Ich kann mich zwar gut in Ihre

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