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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sie anscheinend halb geleert hatte, brummte er: »Du weißt, daß ich ein Lump bin; und ich selbst weiß es auch.«
    »Das mußt du selbst am besten wissen, Louie.«
    »Wenn du nur nicht trotzdem so verdammt nett zu mir wärst.«
    »Schluß damit, Louie.«
    »Wenn ich dir nur auch einen Gefallen tun könnte, Donald. Irgendeine Kleinigkeit... dir bei der Jagd nach einem Mörder zu helfen oder sonst etwas.«
    Belustigt blickte ich auf ihn hinunter. »Wie geht's? Immer noch einen Brummschädel?«
    »Im Kopf stimmt noch nicht alles, aber wird schon wieder werden«, gab er mir zur Antwort.
    »Wie ist's, willst du nicht noch eine Weile weiterschlafen?«
    »Nein. Ich werde jetzt aufstehen, muß noch etwas Wasser trinken. Was ist eigentlich aus der halben Flasche Whisky geworden?«
    »Die habe ich in der Kneipe gelassen.«
    Louie machte ein betrübtes Gesicht. »Sie war aber voll bezahlt.«
    »Sei froh, daß du nicht den ganzen Whisky intus hast.«
    »Hast schon recht, Donald. Schlimm mit so einem Taugenichts. Stimmt's? Eines verspreche ich dir. Ich werde dir alles beibringen, jeden kleinen Ringtrick, den ich kenne. Ich werde einen wirklichen Boxer aus dir machen, Donald.«
    »Glaube ich schon, Louie. Doch hör mal zu. Ich gehe jetzt ein wenig spazieren. Helen ist in der Stadt; sie wird in ein paar Stunden zurück sein. Fühlst du dich schon frisch genug, hier ein bißchen aufzupassen?«
    »Gewiß doch, geht in Ordnung.«
    »Und du wirst nicht wieder fortgehen?«
    Er fragte nur: »Wo sind meine Hosen?«
    »Auf dem Stuhl dort.«
    »Greif in die Taschen und nimm das Geld heraus, dann bleibe ich bestimmt hier.«
    »Das Wechselgeld hast du mir schon zurückgegeben... das, was noch übriggeblieben war.«
    »Dann ist's ja gut. Also, auf Wiedersehen.«
    Er schüttelte sich das Kopfkissen zurecht und erbat noch eine Zigarette. Ich gab sie ihm und verließ das Haus. Nach einer halben Meile
    Fußwanderung längs der Autostraße glückte es mir, per Anhalter zur Stadt zu fahren.
    Am ersten Kiosk, den ich entdeckte, kaufte ich eine Zeitung aus Las Vegas. Was mich speziell interessierte, fand ich schnell. Die Zeitung berichtete im lokalen Teil, daß die Polizei dem Verschwinden einer Helen Framley entscheidende Bedeutung im Mordfall Beegan beimesse. Bei der Suche nach ihr sei die Wohnung entdeckt worden, in der sie sich seit der Mordnacht verborgen gehalten habe. Dieses Versteck habe sie bereits wieder verlassen. Die Nachforschungen der Polizei hätten indessen ergeben, daß ein gewisser Donald Lam, von Beruf Privatdetektiv, den Fall in einer ganz speziellen Richtung bearbeite. Auch vermute die Polizei, daß Lam mit Helen Framley und dem früheren Boxer Louie Hazen die Stadt gemeinsam verlassen habe. Die Kriminalpolizei neige ferner zu der Ansicht, daß Helen Framley entweder in den Mord unmittelbar verwickelt oder aber im Besitz wichtiger Informationen sei und daß der genannte Privatdetektiv diese Aktion nur aus Ehrgeiz begonnen habe, weil er hoffe, die Polizei zu übertrumpfen. Seitens der Polizei nehme man Lams Vorgehen jedoch recht ernst, und dieser Detektiv müsse sich wegen seines Verhaltens auf strafrechtliche Verfolgung gefaßt machen. Es sei auch nicht ausgeschlossen, daß der Boxer Louie Hazen in den Fall verwickelt wäre, der kurz vor seiner Flucht den Ermordeten als den früher bekannten Boxer Sidney Jannix identifiziert habe. Die Polizei war auch dahintergekommen, daß ich mir einen gebrauchten Wagen gekauft hatte.
    Den Zeitungsartikel schnitt ich aus und steckte ihn in meine Brieftasche. Dann telefonierte ich noch etwas in der Stadt herum, erzählte überall dieselbe Geschichte und machte mich anschließend auf den Heimweg. Diesmal mußte ich nahezu eine Meile zu Fuß gehen, ehe sich ein Autofahrer meiner erbarmte und mich bis zu unserer Baracke an der Tankstelle mitnahm.
    Helen kam etwa eine Stunde nach mir zurück. Louie richtete uns das Abendbrot und wusch dann ab. Anschließend gingen wir zu dritt ins Kino.
    Als Louie mich am frühen Morgen des nächsten Tages weckte, hatte ich das Gefühl, überhaupt nicht richtig geschlafen zu haben. Es war merklich kühl draußen, und ich fror am ganzen Körper.
    »Los jetzt!« sagte er barsch. »Angetreten zum gleichen Lauftraining wie gestern. Wir müssen die kühle Luft ausnützen, damit du nicht so schwitzt.«
    Auf der Bettkante sitzend, rieb ich mir die Augen und protestierte. »Kühl nennst du das? Saukalt ist es.«
    »Das wird sofort anders, wenn du in Bewegung bist.«
    Louie

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