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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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dir stehe, und würde trotzdem zurechtkommen... ohne daß ich mich verkaufen müßte.«
    »Wie willst du das denn anstellen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich finde schon etwas. Wie steht's? Soll ich lieber gehen?«
    »Meinetwegen ist das nicht nötig.«
    »Warum gehst du nie aus deiner Reserve heraus?«
    Ich schaute sie ernst und offen an. »Wenn du mir nicht freiwillig erzählen willst, was du über Pugs Tod weißt, dann wollen wir das Thema lieber begraben. Ich bestehe nicht darauf.«
    Helen stellte sich dicht vor mich hin und sah mir fest in die Augen.
    »Gut denn«, sagte sie. »Ich werde es dir kurz und klar sagen: Du kannst alles von mir haben, was du willst. Und wenn du mich fragst, was ich über Pug weiß und was in der Nacht, in der er ermordet wurde, passiert ist, dann... ja, dann würde ich wahrscheinlich nicht mehr schweigen können. Aber im gleichen Augenblick, in dem du diese Frage an mich stellst, werde ich wissen, warum du dies alles eingefädelt und getan hast.« Dabei zeigte sie mit der Hand im Zimmer herum und wies auf das »Trainingsquartier«. »Und wenn ich dann wüßte, daß du das alles nur arrangiert hast, um mich zum Reden zu bringen, dann würde ich todunglücklich werden. Ich würde mir selbst nicht mehr sauber und anständig Vorkommen und den Rest an Glauben verlieren, daß es auf dieser Welt überhaupt noch Menschen mit anständigen Absichten gibt. Ist dir das klar?«
    »Ja, vollkommen.«
    »Also haben wir uns verstanden. Und was tun wir jetzt?«
    »Ich schlage vor, wir fahren in die Stadt und versuchen, Louie irgendwo aufzustöbern.«
    Helen sah mich ein paar Sekunden prüfend an und brach dann in ein Lachen aus, das aber etwas gezwungen klang.
    Ich trat ganz dicht an sie heran und fragte: »Warum siehst du nicht ein, daß ich überhaupt nichts von dir haben will, worauf ich keinen Anspruch habe?«
    Mit leicht gekräuselter Stirn fragte Helen: »Und weiter?«
    »In einer Hinsicht hast du recht. Ich bin Detektiv, und zwar aus Passion. Obwohl ich jetzt nicht für die Detektei B. Cool arbeite, habe ich doch einen Fall zu lösen. Ich versuche, einem Menschen Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen. Dieser Mensch ist von mir abhängig, auch wenn er es nicht weiß. Helfe ich ihm nicht, wird es auch kein anderer tun.«
    »Und deshalb soll ich dir erzählen, was ich über...«
    »Du sollst mir überhaupt nichts erzählen. Ich liebe dich. Das mag banal klingen, aber für mich bist du das reizendste Geschöpf, das mir je begegnet ist. Ich hätte dich nie gebeten, Las Vegas zu verlassen und mit mir zu kommen, wenn es nicht in deinem Interesse nötig gewesen wäre. Mir gefällt das Leben, das wir hier führen. Mit anderen Worten: Ich bin glücklich. Aber ich bin dabei, einen Fall zu klären, und der Grund, warum ich mit dir hier bin, ist einfach der, daß unser Aufenthalt hier notwendig ist, um diese Aufgabe erfolgreich zu Ende zu führen.«
    »Und wie soll's weitergehen, wenn dieses Problem gelöst ist?«
    Diese Frage hatte ich befürchtet und beantwortete sie ausweichend: »Dann wird sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine neue Aufgabe finden.«
    »Und du wirst mich bestimmt nicht fragen, was ich über Pug weiß?«
    »Nein«.
    »Niemals?«
    »Nein.«
    »Und du hast auch die Flucht aus Las Vegas nicht nur angetreten, um mich zum Reden zu bringen?«
    »Keineswegs.«
    »Und nur, weil du meine Zuneigung nicht unter falschem Vorwand haben möchtest, hast du gesagt...«
    Ich nickte und schaute ihr treuherzig ins Gesicht.
    »Ist dir eigentlich schon aufgefallen, daß du mich überhaupt noch nicht geküßt hast?« fragte sie schelmisch.
    »Und ob!« antwortete ich und zeigte ein schuldbewußtes Gesicht.
    Helen strahlte mich überglücklich an. »Ich glaube,, das ist bis jetzt mein schönster Hauptgewinn«, sagte sie und legte ihre Arme um meinen Hals.
     

14
     
    Gegen zwei Uhr nachmittags entdeckte ich Louie schließlich im Hinterzimmer einer Kneipe, in der schon die Luft verriet, in welcher Preislage der Fusel hier gehandelt wurde. Er saß vor einer noch halbvollen Flasche und stierte vor sich hin. Mit einer zerschundenen Hand umkrampfte er ein Glas, während er unverständliches Zeug vor sich hin murmelte.
    Es dauerte eine Weile, bis er endlich zu mir aufsah: »Da bist du ja«, krächzte er mit heiserer Stimme. »Komm, setz dich und trink einen mit.«
    Ruhig schob ich die Flasche beiseite und fragte ihn so freundlich wie nur möglich: »Wie wär's, wenn du jetzt mit nach Hause kommst,

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