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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nur.
    »Die erste Nacht, die wir in der Wüste verbrachten, war für mich eine der glücklichsten meines Lebens«, fügte sie hinzu. »Die zweite war fast ebenso schön.«
    »Und jetzt?« fragte ich.
    »Jetzt gefällt es mir nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Ich hatte angenommen, ich gefiele Ihnen.«
    »Das ist doch auch so.«
    »Puh«, sagte sie und schnitt eine Grimasse. Dann sah sie mir in die Augen: »Ist etwa meine Vergangenheit, ich meine den Blödsinn mit den Automaten, daran schuld, daß Ihr Interesse nachgelassen hat?«
    »Aber mein Interesse ist durchaus nicht schwächer geworden. Ich mag Sie wirklich gern.«
    Einen Moment schwieg sie, um dann den Faden weiterzuspinnen. »Wissen Sie, Donald, meine Zusammenarbeit mit Pug im Automatengeschäft und die Tatsache, daß ich immer auf mich selbst gestellt war, haben dazu geführt, daß ich konträr zur Polizei und zum Gesetz stehe. Es gibt an sich keine triftigen Gründe für diese Einstellung, aber ich habe in der Vergangenheit einige unangenehme Situationen durchstehen müssen. Pug wurde öfter geschnappt. Die Automatenbesitzer taten dann immer so, als wollten sie Strafanzeige erstatten. Wir wußten zwar,' daß das stets nur Bluff war, aber die Polente hielt uns dann auf eigene Rechnung fest und versuchte, uns auf bewährte Weise weich zu machen, ehe sie uns wieder freiließ. Kein Wunder also, daß die Hüter des Gesetzes bei mir schlecht im Kurs stehen.«
    Darauf gab ich keine Antwort.
    Helen betrachtete sinnend ihre Füße und fuhr unvermittelt fort: »Also gut, Donald. Wenn du glaubst, ich wüßte etwas über den Mord an Pug, und sofern du meinst, du könntest mich übertölpeln und mir vorspiegeln, du hättest deinen Detektivberuf an den Nagel gehängt... nur, um mich auf diese Tour dazu zu bringen, dir alles zu erzählen...«, und nun blickte sie mich mit ihren schiefergrauen Augen völlig starr an, »... dann, glaube ich, könnte ich dich glatt umbringen... Nein, das ist bei mir nicht zu machen!«
    Nun war es endlich heraus, was sie wohl schon seit Tagen bedrückte. »Ich würde es dir nicht einmal übelnehmen.« - Helen blickte mich auch jetzt noch ernst an. »Hast du dazu noch etwas zu sagen?«
    Ich lächelte nur und schüttelte den Kopf. Unversehens waren wir dazu übergegangen, uns mit »Du« anzureden.
    Abrupt sprang sie auf und lief im Zimmer hin und her. »Dich soll doch der... Ich wünschte... ich wüßte, warum ich so einen Narren an dir gefressen habe. Aber eins merke dir... du arbeitest doch immer noch an diesem Fall, das weiß ich ganz genau. Vergiß nicht, was ich dir eben gesagt habe, es war mein völliger Ernst.«
    »Folgsam, wie ich nun einmal bin, werde ich das tun. Wo nur Louie bleiben mag?«
    »Weiß der Teufel. Hast du ihm Geld gegeben?«
    »Ja.«
    »Irgend etwas stimmt mit dem Burschen nicht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Er schlägt sich nur zu gern mit jedem herum, der ihm in die Quere kommt.«
    »Das weiß ich auch.«
    »Hast es ja selbst zu spüren bekommen.«
    »Ist sonst noch etwas nicht in Ordnung mit ihm?«
    »Ich weiß nicht recht. Alles andere ist wohl auch nur eine Folge davon, daß er sich so gern prügelt...« Und nun kam Helen wieder zu ihrem ersten Thema zurück.
    »Nimm ja nicht an, Donald, daß ich eines Tages doch alles auspacken Werde, was ich weiß. Bilde dir nur nicht ein, daß es dir noch gelingen wird, nachdem wir lange genug zusammen sind und ich deinetwegen mein letztes bißchen Verstand verloren habe.«
    »Auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen.«
    »Dann wäre es wohl an der Zeit, darüber nachzudenken.«
    »Ich werde mir Mühe geben.«
    »Donald, wenn du jemals versuchen solltest, mich in dieser Geschichte auszuquetschen, wirst du das teuer zu bezahlen haben. Ich... ich würde dich nicht nur hassen... es würde auch etwas in mir zerbrechen. Laß uns daher lieber gleich reinen Tisch machen, Donald. Wenn nur das deine Absicht war, dann wollen wir diesen Ausflug auf der Stelle beenden, und ich werde vielleicht darüber, ohne innerlichen Schaden zu nehmen, hinwegkommen.«
    »Hast du Freunde hier in der Gegend?«
    »Nein.«
    »Wo würdest du dann wohl hingehen, und was würdest du unternehmen?«
    Ihre Augen blickten hart. »Du... denke nur nicht, du könntest mir Angst einjagen. Wenn es jemals dazu kommen sollte, daß ich auf einen Mann angewiesen sein sollte, nur um meinen Lebensunterhalt zu fristen, dann nehme ich lieber ein Überdosis Schlaftabletten. Ich kann von hier Weggehen, so wie ich jetzt vor

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