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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sie dort hinkamen?«
    »Ja.«
    »Und er sah Ihnen gleich an, daß etwas nicht stimmte?«
    »Das glaube ich nicht. Er war freundlich und zuvorkommend zu mir. Er hatte sich wohl inzwischen auch schon mit unserem Heiratsplan abgefunden. Natürlich wußte ich, daß er von unserem Vorhaben nicht gerade begeistert war, aber er ließ; sich das taktvollerweise nie anmerken.«
    »Und dann haben Sie Whitewell die ganze Geschichte erzählt?«
    »Ja.«
    Das muß ihm doch glattweg den Atem verschlagen haben, wie ich ihn kenne.«
    »Freilich war es ein furchtbarer Schlag für ihn«, gab Corla zu. »Aber er verhielt sich wirklich hoch anständig. Er sagte mir, er sei ursprünglich gegen mich gewesen, habe später aber eingesehen, daß Philip mich aufrichtig liebe, und es sei nun einmal sein brennender Wunsch, daß sein einziger Sohn glücklich werde. Da Philip mich unbedingt zur Frau haben wolle, sei er entschlossen gewesen, mich in die Familie aufzunehmen, und er wolle es auch vergessen, daß er ursprünglich mit dieser Heirat nicht einverstanden gewesen war. Whitewell war offen genug, mir das alles zu erzählen. Ich muß gestehen, er gefiel mir in diesem Augenblick wie nie zuvor. Er war auch sonst einfach reizend, tröstete mich und... kurz gesagt, er war so gütig und verständnisvoll, wie ich es mir nicht besser wünschen konnte, und betrachtete die Angelegenheit vollkommen nüchtern, mit gesundem Menschenverstand.«
    »Und wie sah der gesunde Menschenverstand die Sachlage?« fragte ich skeptisch.
    »Er meinte, wir könnten nun natürlich nicht so schnell heiraten, wie es vorgesehen war. Sobald Philip erfahren würde, daß ich schon verheiratet war und daß es noch einen Mann auf der Welt gab, mit dem ich... ja, mit dem ich zusammen gelebt und den ich geliebt hatte... nun, Sie wissen schon, was ich meine. Sie kennen ja Philip, dann werden Sie sich vorstellen können, wie er auf Grund seiner Sensibilität reagiert hätte... Gerade das hat mir sein Vater noch bestätigt.«
    »Und wie lief die Sache nun aus?« erkundigte ich mich mitfühlend.
    »Ich legte ihm den Brief von Miss Framley vor, und er beteuerte, wie sehr er meine Aufrichtigkeit schätze. Viele andere Frauen hätten bestimmt versucht, die Heirat so oder so durchzusetzen und zu handeln, wie Miss Framley es mir vorgeschlagen hatte. Ich sollte ihr schreiben, daß eine Heirat nicht mehr in Frage komme, damit Jannix sich gar nicht erst an Philip zu wenden brauche.«
    »Warum wollte er denn unbedingt verhindern, daß Jannix sich mit Philip in Verbindung setzte?«
    »Philip sollte nicht auf so brutale Weise desillusioniert werden. Das war für Mr. Whitewell wohl das wichtigste. Ich sollte das Gesicht wahren, natürlich nicht meinetwegen, sondern um Philip zu schonen.«
    »Wer hat denn diesen Gedanken gehabt?«
    »Eigentlich wir beide. Es war gewissermaßen das Ergebnis gemeinsamer Überlegungen. Mr. Whitewell sagte mir, ich müßte zumindest vorübergehend von der Bildfläche verschwinden, nur so könne man erreichen, daß Philip nicht schon jetzt hinter die wahren Gründe komme. Nach und nach, wenn er sich mit meiner Abwesenheit mehr oder weniger abgefunden habe, könne man ihm die Geschichte schonend beibringen. Sobald die Scheidung von Jannix rechtskräftig sein und es somit kein Ehehindernis mehr geben würde, könnte ich dann zu Philip zurückkehren und ihm alles erklären.«
    »Sind Sie denn überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen, zu Philip zu gehen und ihm alles zu beichten?«
    »Aber ja, das hatte ich zunächst vor. Deswegen bin ich ja gleich in sein Büro gegangen. Ich wollte Philip alles erklären, und zwar so schonend, wie es nur ging. Sein Vater meinte aber, er kenne Philip besser.: In dieser Situation sei es für mich das beste, erst einmal zu verschwinden, und zwar unter Umständen, die auf einen außergewöhnlichen Vorfall hinweisen würden. Ich bin davon überzeugt, daß er dabei nicht nur um Philip, sondern auch um mich besorgt war. Bedenken Sie doch, daß wir doch schon offiziell verlobt waren und das Datum der Hochzeit schon feststand. Wenn dann... nun, wozu soll ich Ihnen das noch erläutern? Sie können sich wohl vorstellen, was das angesichts der gesellschaftlichen Stellung der Familie Whitewell für einen Skandal gegeben hätte. Unter solchen Umständen muß man auch irgendeine Erklärung abgeben, sonst wäre es für die Familie Whitewell doch recht unangenehm gewesen.«
    Offensichtlich schien Corla überhaupt keine Ahnung zu haben, welches Spiel

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