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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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mit ihr getrieben wurde. Energisch begegnete ich daher ihrer Naivität. »Mit anderen Worten: Whitewell wollte es nicht riskieren, 1 daß ihn eines Tages ein Klubmitglied fragen könnte: >Nun, hat Ihr Sohn heute geheiratet?<, und er dann antworten müßte: >Nein. Es hat sich herausgestellt, daß diese Frau noch mit einem anderen Mann verheiratet ist, und da haben wir die Hochzeit abblasen müssen. <«
    Diese krasse Formulierung löste wieder ihre Tränen aus.
    »Ich sage Ihnen das nur deswegen so deutlich«, beruhigte ich sie, »damit Sie die Geschichte auch einmal aus einer anderen Perspektive  betrachten.«
    »Und wie sehen Sie die Sache?«
    »Ich kann Ihnen zwar noch keine Beweise liefern, aber ich glaube zu wissen, wie es wirklich zusammenhängt.«
    »Aber wie denn nur?« fragte Corla ratlos und sah mich mit Tränen in den Augen verständnislos an.
    »Nun, das ist leicht vorstellbar. Philip hätte Ihnen zweifellos vergeben. Er hätte Sie wahrscheinlich sogar verteidigt und darauf bestanden, daß Sie die Scheidung so schnell wie nur möglich herbeiführten, damit die Heirat nur verschoben zu werden brauchte.«
    »Ich glaube, Philip hätte mir nie verziehen, daß ich ihm meine erste Ehe verheimlicht habe.«
    »Nach dem Eindruck, den ich von ihm gewonnen habe, hätte er es bestimmt getan.«
    »Das glaube ich nicht, ich kenne ihn schließlich länger und wohl auch besser.«
    »Sein Vater kennt ihn sicher auch sehr gut, und der war jedenfalls der gleichen Meinung wie ich.«
    »Woraus folgern Sie das?«
    »Weil Arthur Whitewell diese Gelegenheit benutzte, um Sie von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Er überredete Sie, etwas zu tun, was Philip Ihnen nie vergeben würde. Sehen Sie denn nicht, was hier gespielt wird? Wenn Sie nach allem, was geschehen ist, eines Tages zurückkommen und versuchen wollten, Philip alles zu erklären, brächte er gewiß kein Verständnis mehr für Ihre Handlungsweise auf. Er wird nie die Enttäuschung vergessen, die Sie ihm zufügten, als Sie unter so geheimnisvollen Umständen einfach verschwanden. Zur Zeit zermartert ihn die Angst, Sie seien entführt worden und befinden sich in großer Gefahr. Das... verzeihen Sie, es war nicht meine Absicht, Sie wieder zum Weinen zu bringen. Aber Sie müssen doch endlich begreifen, wie die Dinge wirklich liegen.«
    »Aber Mr. Whitewell hat mir doch ausdrücklich versprochen, er werde Philip alles erzählen, sobald sich herausstellen sollte, daß er sich zu große Sorgen macht und...«
    »Sehen Sie, genau das wollte ich von Ihnen hören«, antwortete ich.
    »Und warum?«
    »Weil Whitewell Sie zum Narren gehalten hat. Das haben Sie mir eben indirekt bestätigt.«
    , »Aber wieso denn nur? Ich kann Ihnen da nicht folgen.«
    »Mein Gott, die Sache liegt doch schrecklich einfach. Wollte er Philip wirklich erklären, was los war, dann müßte er auch zugeben, woher er sein Wissen hat. Damit würde er doch verraten, daß er mit Ihnen gesprochen und sich an dem Täuschungsmanöver beteiligt hat. Schließlich ist er doch derjenige, der Sie daran hinderte, Philip den wahren Sachverhalt freiwillig zu beichten. In der Praxis wäre alles viel unkomplizierter abgelaufen, als Sie es sich vorstellen können. Philip hätte Ihnen vergeben; Whitewell hätte ihm zum Schein einen wichtigen geschäftlichen Auftrag erteilt, der Philip für einige Zeit an eine ferne Stadt gebunden hätte. Die Heirat wäre für kurze Zeit verschoben worden, und Sie hätten sich inzwischen scheiden lassen können. Philip wird seinem Vater nie vergeben, daß er die Sache so gedreht hat. Und wenn er jetzt oder später die Wahrheit erfährt, wird er auch Ihnen nicht vergeben.«
    Corla schaute mich völlig entgeistert an. »Ich begreife Sie noch immer nicht. Ich denke, Sie arbeiten für Whitewell und nicht gegen ihn.«
    »Ich habe für ihn gearbeitet.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Er hat mich beauftragt, Sie zu finden. Ich sollte aufklären, warum
    Sie verschwunden sind und was Ihnen zugestoßen ist. Das war mein Auftrag, und den habe ich soeben erfüllt.«
    »Aber was wollen Sie denn nun unternehmen?«
    »Ich werde gar nichts unternehmen. Jetzt sind Sie an der Reihe, etwas zu tun.«
    »Ich? Um Gottes willen, was denn nur?«
    »Sie müssen im eigenen Interesse Arthur Whitewells Trumpfkarte stechen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sind doch unter Umständen verschwunden, die zu der Annahme verleiten könnten, Sie hätten einen Anfall von Amnesie gehabt.«
    »Ja. Den Eindruck sollte es

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