Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
möglichst erwecken. Das hatte sich Mr. Whitewell auch so gedacht.«
    »Der Vorschlag, Sie sollten an Helen Framley schreiben, damit sie Sidney davon abhält, sich an Philip zu wenden, stammte doch sicher von ihm?«
    »Ja.«
    »Und er händigte Ihnen auch den Briefbogen und einen frankierten Umschlag aus?«
    »Ja.«
    »Sie glaubten zwar, an der Ausarbeitung des Planes beteiligt zu sein, aber in Wirklichkeit war es doch wohl so, daß Arthur Whitewell die entscheidenden Teile festgelegt hat?«
    »Wenn ich es genau überdenke, haben Sie wohl recht. Er sagte mir damals, ich müsse unbedingt die Ehre der Familie retten. Es wäre doch viel besser und schöner, wenn sich Philip die Erinnerung an unsere Liebe ungetrübt im Gedächtnis wach erhalten könnte. Ich sollte doch nicht seine Illusionen zerstören und es ihm unmöglich machen, vor mir noch Achtung zu haben.«
    Damit bestätigte Corla weitgehend meine Theorie, und ich ging noch einen Schritt weiter.
    »Gut«, sagte ich entschlossen. »Mein Plan ist fertig. Sie werden jetzt das wirklich tun, was Sie zum Schein tun sollten.«
    »Was denn?«
    »Das Gedächtnis verlieren.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sollen jetzt das praktizieren, was Whitewell Ihnen suggeriert hat. Sie tun so, als hätten Sie Ihr Gedächtnis verloren. Sie waren zuletzt im Büro, griffen nach einem Bleistift und... aus. Plötzlich können Sie sich an nichts mehr erinnern. Sie haben sich auf einer Straße wiedergefunden, ohne zu wissen, wer Sie sind und wie Sie dort hingekommen sind.«
    »Aber wozu soll das gut sein? Das hilft doch jetzt nicht mehr?«
    »Begreifen Sie denn nicht? Darin liegt doch die einzige Chance für
    Sie und für Philip. Sie tun, was ich jetzt sage. Man wird Sie auf der Straße auflesen als ein Mädchen, das an Gedächtnisschwund leidet. Man bringt Sie sofort in ein Krankenhaus, wo Sie dann von der Detektei B. Cool entdeckt werden. Auch dort können Sie sich an nichts mehr erinnern. Aber die Detektei Cool benachrichtigt Philip, der ins Krankenhaus kommt, um Sie zu identifizieren. In dem Augenblick, da Sie Philip vor sich sehen, kommt Ihr Verstand wieder in Ordnung und...«
    »Hören Sie auf!« schrie Corla mich mit tränenüberströmtem Gesicht an. »Hören Sie bitte auf. Ich kann das nicht ertragen.«
    »Warum denn nicht? Die Wiedererlangung des Gedächtnisses kann ebenfalls schockartig eintreten.«
    »Quälen Sie mich nicht so!«
    »Wollen Sie lieber weiter den Narren abgeben?« herrschte ich sie an. »Ich gebe Ihnen wahrlich einen sehr vernünftigen Rat. Lassen Sie endlich alle Sentimentalitäten aus dem Spiel und bemühen Sie sich, wieder auf beiden Beinen zu stehen.«
    »Nein!« wehrte sie verzweifelt ab. »Das kann ich nicht!«
    »Warum denn nicht?«
    »Weil es unfair wäre.«
    »Nein. Das wäre es nicht. Das, was Sie bisher getan haben, das war unfair. Was ich Ihnen jetzt vorschlage, bringt doch nur alles wieder ins Lot. Wenn Sie wüßten, wie Philip- jetzt aussieht! Leidenszüge um den Mund, Schattenränder unter den Augen, hohle Wangen, die...«
    »Hören Sie bitte auf.«
    »Nicht, ehe Sie mir versprochen haben, meinen Vorschlag zu befolgen.«
    »Aber das nützt doch alles nichts mehr. Denken Sie doch an Sidney Jannix. Philip und ich können ja gar nicht heiraten, weil...«
    »Nun, warum nicht?«
    »Weil ich doch noch verheiratet bin.«
    »Das sind Sie nicht mehr. Sie sind Witwe.«
    »Was bin ich?« Corla schien mich allmählich für verrückt zu halten.
    »Sie sind Witwe.«
    »Dann war der Brief von Helen Framley also eine Finte? Sidney lebt nicht mehr? Er...«
    »Als der Brief geschrieben wurde, lebte er noch. Jetzt aber nicht mehr.«
    Corla sah mich prüfend an und sagte dann ernst: »Wenn das ein neuer Versuch sein soll, mich hereinzulegen, und wenn...«
    »Keine Sorge. Ich kann beweisen, was ich behaupte.« Mit diesen Worten holte ich den Zeitungsartikel aus der Tasche und gab ihn ihr. »Der hier erwähnte Freund von Helen Framley war Sidney Jannix. Sie sind also nicht mehr verheiratet. Sie sind jetzt Witwe.«
    Sie las den Artikel langsam, und ich beobachtete, wie ihre Augen von Zeile zu Zeile wanderten. Nach einer Weile blickte sie nachdenklich auf den Zeitungsausschnitt.
    Plötzlich sah sie mich an. »Er ist also ermordet worden?«
    »Ja.«
    »Wer... wer hat es getan?«
    »Die Polizei weiß es noch nicht.«
    »Aber Sie wissen es, nicht wahr?«
    »Ich habe eine gewisse Ahnung.«
    Sie schaute von mir fort und kaute nachdenklich an ihrer Unterlippe. »Haben Sie den

Weitere Kostenlose Bücher