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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Junge. Wird schon alles gutgehen.«
    Philip versuchte, noch etwas zu sagen, aber seine bebenden Lippen brachten kein Wort hervor. Endicott tarnte Philips Verlegenheit damit, daß er ihm unentwegt auf die Schulter klopfte und auf diese Weise half, eine Antwort schuldig bleiben zu können.
    Wir standen in einer Gruppe beisammen und warteten auf das Taxi, das wir bestellt hatten. Ich gab vor, noch ein Telefongespräch führen zu müssen, und entschuldigte mich für einen Augenblick. Ich wollte nur erfahren, was Helen und Louie anstellten, aber die Tankstelle stand nicht im Telefonbuch verzeichnet. Daher ging ich wieder zurück zu den andern und wartete, vor Kälte von einem Bein auf das andere tretend. Endlich fuhr das Taxi vor, und wir stiegen ein. Arthur Whitewell wechselte noch ein letztes Wort mit Endicott, dann schüttelten sie sich die Hände, und Arthur nahm neben dem Taxifahrer Platz.
    »Wie heißt das Krankenhaus?« fragte Bertha.
    »Hafen der Gnade«, sagte ich zu dem Fahrer und blickte Whitewell dabei an. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos. Man hätte annehmen können, er posiere für eine altmodische Zeitaufnahme und konzentriere sich darauf, ja nicht mit den Augenlidern zu zwinkern. Philip biß sich unaufhörlich auf die Unterlippe, faßte sich nervös ans Ohr, rutschte auf seinem Sitz hin und her und versuchte, uns möglichst nicht anzusehen. Als wir vor dem Krankenhaus vorfuhren, sagte ich zu Bertha: »Was jetzt steigt, ist eine reine Familienangelegenheit.«
    Arthur Whitewell sah zu seinem Sohn hinüber. »Ich halte es für richtig, Philip, wenn du erst einmal allein zu ihr gehst. Wenn der Überraschungsmoment, dich wiederzusehen, die Sache bei Corla nicht ins reine bringt, dann darfst du nicht gleich verzweifeln. Dr. Hinderkeld wird kommen, und dann werden wir sehen...«
    »Und wenn sie nach dem Wiedersehen genesen wird?« fragte Philip hartnäckig.
    Sein Vater legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: »Wir werden hier unten warten.«
    Bertha Cool sah mich an.
    Da meine Aufgabe noch nicht ganz erfüllt war, sagte ich zu ihr: »Ich bekomme immer eine Gänsehaut, wenn ich vor einem Krankenhaus warten muß. In einer Stunde bin ich wieder hier. Das wird früh genug sein, falls meine Hilfe noch vonnöten werden sollte.«
    »Wo willst du hin?«
    »Oh, ich habe noch einiges zu erledigen.«
    Whitewell wandte sich an Bertha und brachte sogar wieder eine humoristische Bemerkung zustande: »Es sieht so aus, als ob wir beide hier zurückgelassen werden, um auf dem Flur der Abteilung für werdende Väter hin und her zu wandeln.«
    »Ich nicht«, antwortete Bertha. »Ich fahre mit Donald zur Stadt. Wir sind in einer Stunde zurück; dann können wir gemeinsam frühstücken.«
    »Ausgezeichnete Idee«, stimmte Whitewell zu.
    Whitewell gab noch eine kurze Theatervorstellung. Er wandte sich an Bertha und sagte laut genug, daß Philip es hören mußte: »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Ihr Mitgefühl schätze...
    O ja, wir sprechen später noch darüber. Ich bin sicher, Sie verstehen mich.« Er legte seine Hand sanft auf Berthas Arm. »Ihr Verständnis und Ihre Sympathie waren mir eine größere Hilfe, als Sie mir jemals glauben werden. Und ich erwarte, daß Sie... daß Sie die ganze Situation... ich meine...« Seine Stimme brach bewegt ab. Er klopfte ihr kurz auf die Schulter und wandte sich um.
    Philip, der inzwischen an der Anmeldung Erkundigungen eingezogen hatte, stieg mit einer Krankenschwester in den Fahrstuhl. Während Bertha und ich zum Ausgang liefen, machte Arthur Whitewell es sich in einem Sessel bequem.
    »Also«, sagte ich beiläufig, »Wir fahren mit dem Taxi...«
    Bertha nahm mich unsanft beim Arm, zog mit herum, so daß ich ihr unmittelbar gegenüberstand. »Hör auf mit diesem dummen Gerede. Du kannst diese anderen Figuren wohl hereinlegen, aber nicht mich. Wohin willst du?«
    »Ich fahre zu Helen Framley.«
    »Ich auch«, erwiderte Bertha in sehr bestimmtem Ton.
    »Ich benötige keinen Anstandswauwau. Was willst du denn dort draußen, Bertha? Helen wird sicher noch im Bett liegen. Ich kann doch nicht einfach bei ihr auftauchen und sagen: >Darf ich dich mit Mrs. Cool bekannt machen?<...«
    »Unsinn. Wenn sie noch im Bett liegt, gehst du doch nicht zu ihr ins Zimmer. Zu dieser Sorte von Männern gehörst du nicht. Was, zum Teufel, hast du nur jetzt wieder im Sinn?«
    »Das habe ich dir doch eben gesagt.«
    »Aber das dürfte doch kaum die ganze Wahrheit gewesen sein. Du hast doch

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