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Treibhaus der Träume

Treibhaus der Träume

Titel: Treibhaus der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Flecken. Kühe.
    Bornemann blieb am Waldrand stehen und lehnte sich gegen einen Baum. Seine Beine zuckten. Sie waren gefühllos.
    Eine Alm, dachte er. Ein Haus. Ein Mensch.
    Ich werde ihm 5.000 Mark geben, wenn er mich über die Grenze bringt. 10.000 Mark. Nur hinüber! In die Freiheit. Dann ist alles so einfach. Man setzt sich in einen Zug und fährt nach Süden. In einem Zug sucht man nicht. Bankräuber fliehen nicht in Zügen.
    Warum eigentlich nicht, dachte er völlig sinnlos. Warum denkt man immer, sie haben ein Auto! Der Mensch ist am unauffälligsten unter Menschen.
    Er nahm sich zusammen, machte einen Schritt und freute sich, daß seine Beine ihn wieder trugen. So stolperte er über die Wiese, erreichte das Sennhaus und stieß die Tür auf.
    Die Hütte war leer. Es roch nach Käse und saurer Milch.
    Bornemann ließ sich auf das Bett fallen, das mit einem geblümten Stoff bezogen war.
    Ein Bett, jubelte es in ihm. Himmel, ein Bett! Wie weich, wie warm, wie herrlich, wie paradiesisch! Nach Tagen auf Steinen und Geröll – ein Bett!
    Bornemann streckte sich aus. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl überkam ihn. Ich werde mir an der Riviera eine Villa kaufen. Eine Villa mit lauter Schlafzimmern. Überall sollen Betten stehen. Oh, ihr wißt alle nicht, was ein Bett bedeutet.
    Mit seligem Gesicht schlief er ein.
    Es war zwölf Uhr neunzehn mittags.
    Die Hälfte des letzten Tages von Hans Bornemann war vorbei.
    Dr. Thorlacht hatte nach der Operation an Evelyn Heinzel frei. »Kümmern Sie sich um Ilse«, hatte Lorentzen gesagt, und der junge Arzt war rot geworden.
    »Wie soll ich das verstehen, Chef?« fragte er.
    »Thorlacht! Wollen Sie Ihren Chef beschwindeln? Sie haben doch ein Auge auf Ilse geworfen.«
    »Zwei!« sagte Thorlacht glücklich. »Aber ich mache mir keinerlei Illusionen.«
    »Haben Sie mit Ilse schon darüber gesprochen?«
    »Ja. Ich habe sie gefragt: Wollen Sie meine Frau werden? Sie hat es ganz offensichtlich als einen Scherz aufgefaßt.«
    »So dürfen Sie Ilse auch nicht kommen.« Dr. Lorentzen lächelte. »Waren Sie schon mal im Zirkus?«
    »Oft.« Thorlachts Blick war eine einzige Frage.
    »Die Raubtiernummer. Denken Sie an den Dompteur. Er macht eine Handbewegung, ein Peitschenknall – und die Bestien bauen Pyramiden, jonglieren und springen durch feurige Reifen. Sie täten es nie, wenn er sagen würde: Liebes Löwchen, nun spring schön. Bitte, bitte …«
    »Sie meinen, Chef?« Dr. Thorlacht hatte noch Hemmungen, man sah es. Lorentzen nickte munter.
    »Nur ran! Schalten Sie mal um. Zeigen Sie mal, was ein Dickkopf ist. Sie sollen sehen, wie Ilse reagiert.«
    »Sauer. Das weiß ich.«
    »Zunächst.« Lorentzen legte Thorlacht den Arm um die Schulter und schob ihn zur Tür. »Aber denken Sie an den Dompteur im Zirkus. Die Bestien beobachten ihn genau. Das geringste Zeichen von Schwäche, und er ist geliefert.« Er drückte die Tür auf. »So, und nun einen schönen Nachmittag! Mit den Kollegen aus München werde ich allein fertig.«
    Der Rest des Tages verlief sehr turbulent. Es begann damit, daß Ilse Patz einen Ausflug in die Sembach-Klamm machen wollte, während Dr. Thorlacht beharrlich sagte: »Nein, wir fahren an den Rackl-See und nutzen die letzten schönen Tage aus zum Schwimmen.«
    Der Streit setzte sich fort bis zu Ilses Sportwagen.
    »Zur Klamm!« sagte sie böse.
    »Zum See!« sagte Thorlacht ebenso beharrlich.
    »Ich habe kein Badezeug mit.«
    »Dann schwimmst du nackt.«
    »Das könnte dir so passen.«
    »O Himmel, nun zier dich nicht! Ich habe als Arzt schon schönere Mädchen vor mir liegen sehen.«
    »Das ist eine Frechheit! Es gibt keinen schöneren Körper als meinen.«
    »O Gott, diese Einbildung.« Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloß und sah in Ilses flammende Augen.
    »Gib den Autoschlüssel her!« zischte sie.
    »Steig um. Ich fahre!«
    »Das ist mein Wagen!«
    »Gut!« Er steckte den Schlüssel wieder ins Schloß. »Dann fahr allein!« Er stieg aus und holte seine Badetasche vom Notsitz. »Viel Vergnügen im Tann!«
    »Blödmann!« Ilse Patz ließ den Motor aufheulen und raste davon. Nachdenklich sah ihr Thorlacht nach. Wie lief die Kraftprobe aus? War sie so, wie Lorentzen sie sah, dann mußte sie zurückkommen und versuchen, neu zu verhandeln.
    Thorlacht lehnte sich an die Hauswand und wartete. Er brauchte es nicht lange zu tun: Mit Geheul kam der kleine Flitzer wieder angeschossen. Kreischend hielt er vor ihm.
    »Nagelschuhe vergessen?« fragte Thorlacht

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