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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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wenn auch auf der untersten Sprosse der Leiter, brachte natürlich auch zusätzliche Verpflichtungen mit sich: die Teilnahme an den Clubabenden (Sitzungen waren Membern vorbehalten), die Fahrten zu Open-House-Veranstaltungen benachbarter Chapter und private Treffen. Das Band zwischen Chavez und mir wurde enger, zumal er sich für mich „gerade“ gemacht hatte. Er brachte es auf den Punkt: „Ich habe mich für dich eingesetzt und gesagt, dass ich nicht nur eine Hand, sondern beide für dich ins Feuer legen würde. Wenn du mich also enttäuschen solltest, wovon ich nicht ausgehe, dann sind wir beide geliefert.“ „Mach dir keine Sorgen, Hermano, du weißt dass ich gerade bin.“ „Ich weiß“ antwortete Chavez, dessen Name daher stammte, dass seine Eltern aus Argentinien und Syrien stammten. Vor einiger Zeit hatte ich ihm bekanntlich 750 Euro für einen Strafbefehl geliehen. Das Geld hatte ich immer noch nicht zurück. Jetzt, Monate später, schlug er mir einen „sehr lukrativen“ Deal vor: Über einen Clubbruder konnte er an zwei (nennen wir sie einmal) „Hochleistungsfernrohre“ und eine gebrauchte Schutzweste herankommen. Das gesamte Paket sollte 1.500 Euro kosten. Er hatte leider nur 500 Euro und würde daher noch 1.000 Euro benötigen. Er versprach mir, dass ich die 1.000 Euro innerhalb von einer Woche zurückbekäme und zusätzlich ein Fernrohr und die Schutzweste behalten könnte. Zwei „Fernrohre“ und eine Schutzweste sind drei Teile, zwei davon sollte ich erhalten, samt meinen 1.000 Euro. Da können einem doch Zweifel kommen, oder? Ich fragte ihn daher: „Wo ist denn da dein Vorteil?“ „Ich verkaufe das eine Fernrohr mit Gewinn. Zusätzlich stärkt es meine Stellung im Club, wenn das Geschäft reibungslos über die Bühne geht.“ Warum sollte ich ihm nicht glauben? Wir trafen uns an einem Dienstagabend in Detmold, und ich übergab ihm meine 1.000 Euro. Wie bereits erwähnt, war Chavez für Verena wie ein großer Bruder und ein guter Gesprächspartner geworden. Hin und wieder telefonierten und simsten die beiden auch miteinander. Machte ich mir Sorgen, dass Chavez sich an sie ranmachen könnte? Nein! Chavez war in mittleren Jahren, nicht sonderlich dick, trug eine modische Glatze, hatte Piercings im Gesicht und war schwerstens tätowiert – So wie jeder andereTätowierer auch. Er war nicht der Typ von dem ich annehmen konnte, dass er Verena gefallen könnte. Trotzdem war ich interessiert, was beide vom jeweils anderen dachten. Als ich Verena einmal fragte, ob sie Chavez anziehend fände, antwortete sie: „Der ist für mich wie mein großer Bruder, nur ein Kumpel. Auf keinen Fall mehr.“ Er wiederum sagte mir, dass sie so gar nicht sein Typ sei, da sie zu viele Rundungen habe. Genauer gesagt monierte er „einen zu dicken Arsch, ihre dicken Tüten und den Speck.“ Ich kann mich erinnern, dass er sie auch einmal „Doppel Whopper“ nannte. Tatsächlich hatte sie durch das wochenlange depressive Rumgelungere zu Hause rund 10 Kilogramm zugenommen. Aber es gab noch etwas: Sie war Chavez einfach zu dumm. Und so leid es mir tut, dies war eher geschmeichelt ausgedrückt. In unseren Kreisen hatte sie sich den Spitznamen „das Brot“ verdient und lief zu guter Letzt gar unter dem Namen „Toastbrot“. Ich weiß, dass dies komisch klingt und sich spätestens jetzt viele von Ihnen fragen, wieso ich diese Frau nicht schon viel eher als eine Person einzustufen vermochte, die dermaßen primitiv ist, dass sie ihresgleichen sucht? Ich habe mir diese Frage selbst des Öfteren gestellt und kam immer wieder zu dem Schluss, dass sie anfangs entweder wirklich noch eine ganz andere war oder eben fähig, eine Maske aufzusetzen. Als ich sie im Club kennenlernte, war sie sogar in der Lage, sich einigermaßen gewählt zu artikulieren. Vielleicht war ich damals auch zu verblendet. Bekanntlich zieht Gleiches ja Gleiches an, und in meinem und Verenas Fall waren es wohl die psychischen Probleme. Vielleicht brauchte ich sie, um meinen inneren Problemen zu entfliehen oder schlichtweg, um wieder eine Aufgabe als Retter und Helfer zu haben. Also jene Gründe, die mich seinerzeit zur Polizei führten. Keine Ahnung. Ich weiß an dieser Stelle auch nicht genau, warum es mich eigentlich interessierte, was sie von Chavez hielt. Ich wollte inzwischen lediglich meine Kohle zurück, und dann sollte das Brot schnellstmöglich aus meinem Leben verschwinden. Da mein Leben aber nun mit Chavez zusammenhing, hatte ich vielleicht

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