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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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aber du hast ein gutes Herz. Wenn du willst, dann bringe ich dich rein. Mark [ein Outlaws-Prospect – Anm. d. Autor] und ich würden für dich bürgen. Fühl’ dich nicht unter Druck gesetzt und überleg’ es dir in Ruhe. Die Tür steht offen für dich.“ Ich fühlte mich geschmeichelt. Bisher war meine Verbundenheit mit Toni und den Angels immer dominierend gewesen. Doch nun war alles zusammengebrochen, was die Engel in meiner geistigen Welt verkörpert hatten. Demzufolge fing ich an, ernsthaft über Chavez’ Rede nachzudenken. Je mehr ich mich mit dem Outlaws MC beschäftigte, desto leichter fiel mir die Entscheidung. Der Outlaws MC verkörperte genau jene Werte, die ich woanders erfolglos gesucht hatte. Zusammenhalt und gemeinsames Motorradfahren schienen das wichtigste, das verbindende Element. Der Outlaws MC ist der älteste der 1%-Motorradclubs der Welt. Dies ist vielen nicht bekannt. Er wurde 1935 in Chicago gegründet. Sein Colour besteht aus einem Totenkopf und zwei gekreuzten Kolben darunter, dem so genannten „Charlie“. Zusammen mit den Hells Angels, den Bandidos und dem Gremium MC gehört er zu den „großen Vier“ in Deutschland. Und wie die Engel und die Banditen ist er ebenfalls ein Weltclub mit vielen internationalen Chaptern. Der „1%“-Begriff entstand im Jahre 1947. Am 4. Juli 1947 feierten die USA ihren Nationalfeiertag, und in Hollister wurde ein traditionelles Motorradrennen veranstaltet, wobei eine Handvoll von Bikern durch Schlägereien und Saufgelage „unangenehm“ auffielen. Die American Motorcyclist Association (AMA) erklärte daraufhin öffentlich, dass „nur 1% aller Biker“ gewalttätig sei. Da war der Begriff der „1%-er“ geboren, und die Outlaw-Clubs wie Angels, Bandidos und Outlaws schrieben sich ihnauf ihre Fahnen, um der Gesellschaft deutlich zu machen: „Wir leben nach unseren Regeln.“ In Deutschland sind die Outlaws besonders im Süden stark vertreten und zahlenmäßig weder den Engeln noch den Banditen unterlegen. Freundschaftliche Bindungen bestehen zum Bandidos MC, da vor langer Zeit aus den gelben und schwarzen Ghostridern der Bandidos MC und der Outlaws MC Germany hervorgegangen sind. So kennt man sich teilweise noch aus alten Zeiten. Zu den Hells Angels bestehen indes Spannungen, besonders seit 2009 im Donnersbergkreis ein Präsident des Outlaws MC von Hells Angels heimtückisch ermordet wurde. Der anschließende „Rockermord-Prozess“ in Kaiserslautern fand ein großes Echo in den Medien. In den USA bestehen schon seit Langem ernsthafte Spannungen, weshalb viele Outlaws-Member dort folgenden Patch tragen: ADIOS. Die Abkürzung steht für „Angels Die In Outlaw States“ („Angels sterben in Outlaw-Staaten“). Die Strukturen sind bei allen „Großen“ beinahe identisch. Die Outlaws sehen sich indes nicht als „Geschäftsleute“. Das Motto lautet: Biking and Brotherhood and no other shit! Und es wirkt nicht geheuchelt. Ihre Auffassung vom Sinn und Zweck eines MC unterscheidet sich inzwischen deutlich von den Engeln. So ist es auch kein Wunder, dass die Outlaws heutzutage eher dem althergebrachten optischen Klischee der Rocker entsprechen als viele der Angels. Wie bei allen anderen Motorradclubs bedeutet die Zugehörigkeit natürlich auch Stärke und Schutz. Wenn eine andere Gruppierung oder Interessengemeinschaft einen Outlaw angreift oder beleidigt, bekommt diese es mit allen anderen Outlaws zu tun. Alle für einen und einer für alle! Ich liebte das Motorradfahren, und mit dem System, das mich ablehnte, hatte ich ohnehin gebrochen. Die Angels hatten mich maßlos enttäuscht. So entschied ich nach reiflicher Überlegung, mich dem Outlaws MC zuzuwenden. Ich teilte Chavez meine Entscheidung mit, und er setzte alle Hebel in Bewegung, um mich offiziell an den Club heranzuführen. Das Probationary-Chapter der Outlaws in dieser Gegend wurde von einem Urgestein von Rocker geführt, dem langjährigen Member und Präsidenten Tacki. Der ist eine breite und massige Erscheinung mit langen dunklen Haaren, die er immer zu einem Zopf gebunden hat. Es heißt, wenn er sein Haarband herausnimmt, sollte man ihm besser aus dem Weg gehen. Schoneinige Male hat er auf Partys oder in anderen Situationen „Unverschämtheiten“ wie die Respektlosigkeit eines Gastes oder das Tragen eines Support-Shirts der Angels in „seiner“ Stadt angemessen beantwortet. Zu seiner Entschuldigung muss erwähnt werden, dass der gerade erwähnte Angels-Supporter dreimal höflich

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