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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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Vorgesetzten – ein Hirte, der sein verloren gegangenes Schäfchen wieder behutsam der Herde zuführen wollte. Er vergaß nur, dass ich niemals ein Schaf, sondern immer schon ein Wolf war. „Tim, also wir müssen mal über deine Beziehung zu diesem Thorsten Gartsch sprechen …“ Tenor war, dass er selbst und natürlich auch andere sich große Sorgen um mich machten. Ich könne schließlich ganz schnell in etwas „hineingeraten“ oder „ausgenutzt“ werden. Ich antwortete ihm: „Kurt, mach dir keine Sorgen, ich bin schon ein großer Junge, und ich weiß, was ich tue.“ Nach etlichen Warnungen und Verhaltenshinweisen verließ ich belustigt das Büro, da dieses Gespräch ziemlich krampfhaft war. Wie gesagt, Kurt mochte es nicht, sich mit Problemen innerhalb der Kollegenschaft auseinandersetzen zu müssen. Vielleicht war es ihm sogar egal, ob ich mit Thorsten verkehrte oder nicht. Aber er war die unterste Führungs-Ebene und musste somit dieses Gespräch führen, egal ob er wollte oder nicht und wie seine persönliche Meinung dazu war. Dieser Zwang bestimmte das Gespräch und erheiterte mich. Jetzt aber mal im Ernst: Was hatte ich denn gemacht und in was für Gefahren sollte ich „hineingeraten“? Ich war mit Thorsten Gartsch befreundet, wir verstanden uns gut, grillten zusammen und fuhren Motorrad. Ja und? Schließlich gab es in diesem Land schon verurteilte Straftäter, die Parteien leiteten und Führungsaufgaben im Staat innehatten. Es dauerte nur wenige Wochen, bis das nächste Gespräch folgte, nun auf dernächsthöheren Ebene beim „Leiter Hauptwache“ EPHK Klaus-Harald Hechting. Ich kannte Klaus-Harald relativ gut, und wir waren auch per „Du“. Klaus-Harald war ein großgewachsener Polizist, dessen Erkennungszeichen sein Cowboyhut war, den er privat fast immer trug. Im Dienst natürlich nicht. Sein dienstliches „Spezialgebiet“ und besonderes „Bonbon“ war der Bereich „Baustellen“. Klaus-Harald wusste genau, in welcher Form und mit welchen Abständen zum Beispiel Warnbarken in einer Baustelle aufgestellt oder in welcher Höhe Warnschilder angebracht werden müssen. Seine größte Freude war es, Bauleitern Punkte zu verpassen, denn wenn es irgendwelche Fehler beim Aufbau einer Baustelle gab, wurde der Bauleiter dafür zur Rechenschaft gezogen. Es konnte auch schon mal mit Klaus-Harald durchgehen: An einem Sonntag während eines Schützenfestes wollte er zwei „seiner“ Bezirksdienstbeamten, die im Festsaal frühstückten, losschicken, um eine Baustelle zu kontrollieren, die ihm auf der Hinfahrt als fehlerhaft ins Auge gesprungen war. Eine andere Geschichte war die mit seiner unbeliebten Nachbarin, die zufällig Bauleiterin war. Dummerweise hatte er ihr nie „eine reindrücken“ können. Ihre Baustellen entsprachen immer den Regeln. Als es dann aber eines Tages soweit war, freute er sich wie ein Schneekönig darüber und jubilierte: „Ha, jetzt habe ich die endlich auch!“ und lachte und lachte und lachte … Ich saß vor seinem Schreibtisch und harrte der Dinge, die da kommen würden. Das Gespräch begann mit der Frage: „Was macht ein Polizeibeamter mit einem Hells Angel in einer Bank, wo es um die Überweisung eines sechsstelligen Betrages geht?“ Ich musste auflachen, und von der gekünstelten Ernsthaftigkeit seiner Frage belustigt, erklärte ich, worum es damals gegangen war: „Der Italiener wollte in Deutschland Luxusautos kaufen und erwartete dafür einen hohen Geldeingang aus der Heimat. Wir waren bei der Bank, um zu fragen, wann das Geld kommt bzw. ob es schon angewiesen war.“ „Das ist mir natürlich zugetragen worden, da ein Kollege mich darauf angesprochen hat“, erwiderte er ernst. Für mich war das Thema damit eigentlich erledigt. Dann kippte das Gespräch, und Klaus-Harald mimte jetzt den Kumpeltyp. „Tim, ich weiß ja, dass du ein helles Kerlchen bist, aber du musst trotzdem aufpassen!“ „Worauf ist das zu beziehen?“ „Du, die machenerst auf freundlich und dann wollen die was von dir.“ „Was können ,die‘ denn von mir wollen?“ „Ja, zum Beispiel einen Halter mithilfe eines Kennzeichens ermitteln.“ „Klaus-Harald, was meinst du denn, was passieren würde wenn ich Thorsten Gartsch frage, ob ich nicht so einen Anstecker von den Angels haben könnte, weil der mir so gut gefiele? Was meinst du, was er mir sagen würde? Er würde sagen: ,Tim, du weißt, das sind Member-Sachen, nichts für Außenstehende, geschweige denn ,Bullen‘.‘ Und wenn er

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