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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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bestehen würde. Uwe Brügge, über 30 Jahre Polizist, konnte dieses Verhalten und den Zweifel an seiner Integrität nicht fassen und war dermaßen aufgewühlt, dass er zu einem späteren Zeitpunkt seinen PI-Leiter noch einmal privat anrief, um ihm seine Enttäuschung mitzuteilen. Dieser beharrte jedoch auf seinem Standpunkt. So steht POR Purzig also zu „seinen“ Untergebenen. Eine klare Ansage an seinen „Bekannten“ wäre hier notwendig gewesen.

12. Das Gespräch
    Am Tag des Gesprächs mit ihm hatte ich eigentlich frei, und so fand ich mich am frühen Morgen in Zivil und mit einem Exemplar des Lokalblattes unterm Arm im Gebäude der Kreispolizeibehörde Lippe ein. Mein Handy hatte ich auch dabei. Ich schaltete es jedoch vorsorglich ab und betrat das Büro, wo ich von POR Purzig begrüßt wurde. Zu meiner Verwunderung saß auch mein DGL Kurt Fleischer am Tisch. Purzig fragte mich etwas, ich hörte aber nicht genau hin und verstand nur „Wetter und Hemd“ und entgegnete: „Ja, ist relativ luftig draußen. Übrigens, warum ist Herr Fleischer hier, soll ich mir auch jemanden hinzuziehen?“ „Ach, Herr K., Sie sind aber heute dünnhäutig. Herr Fleischer hat mich gebeten, bei dem Gespräch anwesend sein zu dürfen. Ansonsten hätte es nämlich mitprotokolliert werden müssen.“ „Ich habe ja kein Problem damit, bin nur etwas irritiert“, erwiderte ich und setzte mich. Purzig sprach mich noch auf mein Handy an, das ich in meiner linken Hand zusammen mit meinem Schlüsselbund hielt, und fragte scherzhaft, ob ich mitfilmen wollte. Dies verneinte ich wahrheitsgemäß und legte das Handy samt Schlüsselbund auf den freien Stuhl links von mir. Als sich Purzig mir gegenüber hinsetzte und eine Kopie des Zeitungsartikels mit dem Foto von Thorsten und mir auf den Tisch legte, änderte sich das Klima im Raum schlagartig. Es trat eine Eiseskälte ein. Ich kam Purzig zuvor und sagte: „Mensch, dasselbe habe ich auch mitgebracht, allerdings im Original und in Farbe.“ „Oh, Herr K., Flucht nachvorne?“ „Herr Purzig, Flucht bedeutet ja, dass ich vor etwas weglaufen würde. Das muss ich gar nicht. Ich habe doch nichts zu verheimlichen.“ „Ja, Herr K., wie dem auch sei. Es geht in diesem Gespräch um Ihre Beziehung zu diesem Thorsten Gartsch.“ „Ja, und was ist daran nun auszusetzen?“ „Herr K., dieses ist dienstlich nicht erwünscht. Geschäftlich auch, jedoch kann man Ihnen das nicht verbieten. Ich lege Ihnen nahe, den Kontakt zu unterbinden!“ „Herr Purzig, das halte ich jetzt aber für gefährlich, denn da kommen in mir Gedanken auf an eine Zeit, die wir schon einmal in Deutschland hatten: ,Deutsche, kauft nicht bei Juden!‘“ „Herr K., nun hören Sie aber auf und werden nicht albern! Es ist inzwischen schon soweit, dass ich von Kollegen darauf angesprochen werde, dass ein Beamter meiner Behörde mit einem von den Hells Angels befreundet ist.“ „Das finde ich jetzt aber interessant. Nennen Sie mir doch mal einen Kollegen, der Sie angesprochen hat.“ „Das will ich gerne tun. Vor Kurzem gab es eine Veranstaltung bei der auch Mitarbeiter der OK-Dienststelle B.-Stadt anwesend waren und dort wurde ich von dem Kollegen Haupt angesprochen, dass es ja bei uns in Lippe Kontakte zwischen einem Kollegen und einem Hells Angel gäbe. Der Kollege Haupt ist übrigens ein Experte auf dem Gebiet und wäre jederzeit bereit, einmal mit Ihnen zu sprechen.“ „Das ist ja schön, aber wenn er mit mir sprechen möchte, dann kann er sich auch gerne bei mir melden.“ „Also wollen Sie nicht mit ihm sprechen?“ „Das habe ich doch gar nicht gesagt. Aber wie stellen Sie sich das eigentlich vor? Nach dem Motto ,Hallo, hier ist der unerfahrene Dorfpolizist K., bitte helfen sie mir?‘“ POR Purzig resignierte, „Herr K., es hat keinen Sinn. Wir kommen hier nicht weiter. Sie sind naiv und verblendet.“ „Ich bin naiv und verblendet? Was werfen Sie mir eigentlich vor?“ „Herr K., begreifen Sie denn nicht, dass man etwas von ihnen will? Haben Sie schon einmal von der Philologie der Kriminalität gehört? Diese besagt, dass die organisierte Kriminalität ihre Fühler in bestimmte Bereiche der Gesellschaft ausstreckt, und Sie merken gar nicht, wie Sie eingespannt werden.“ „Herr Purzig, ich passe schon auf, was ich tue. Ich habe mir nicht das Geringste vorzuwerfen. Oder habe ich bereits gegen meine Wohlverhaltenspflichten verstoßen?“ „Herr K., das habe ich noch gar nicht prüfen lassen. Das weiß ich

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