Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
mich nach einem Kennzeichen fragen würde, bekäme er zur Antwort: ,Du, das sind vertrauliche Daten, und du weißt, dass ich dir die nicht geben darf oder werde.‘“ Konsterniert murmelte er: „Ja, ja, stimmt.“ Ich setzte nach und fragte direkt: „Klaus-Harald, was möchtest du von mir? Habt ihr mir irgendetwas vorzuwerfen?“ „Nein, nein, ich will dich ja nur sensibilisieren!“ „Das musst du nicht, denn ich bin von Natur aus vorsichtig. Verstoße ich denn gegen außerdienstliche Wohlverhaltenspflichten eines Polizeibeamten?“ „Äh, nein, aber ich möchte ja nur, dass du aufpasst.“ „Ja, aber was mich an dieser Stelle einmal interessieren würde, inwiefern könnte ich denn dagegen verstoßen?“ Jetzt begann der baustellengeschulte Expertenschädel zu arbeiten: „Ja, äh, wenn du zum Beispiel mit einer Gruppe von Hells Angels Motorrad fährst, ihr von der Polizei angehalten werdet und du deinen Dienstausweis ziehst und sagst, dass alles in Ordnung wäre.‘“ Ich tat begeistert: „Mensch, das ist gut zu wissen! Also im Fall einer derartigen Kontrolle, einfach nicht den Dienstausweis zeigen.“ Er merkte langsam selbst, wie albern die gesamte Angelegenheit war. Daraufhin entließ er mich und wünschte mir noch viel Spaß mit meinem Motorrad. Ich möchte an dieser Stelle hervorheben, dass ich zu jeder Zeit zu meinem Freund Thorsten gehalten und für ihn gesprochen habe. Dieses tat ich aus Überzeugung. Er ist ein fleißiger Mann, der nichts mit irgendwelchen krummen Geschäften zu tun hat. Genauso hatte ich den HAMC zu jeder Zeit in Schutz genommen, indem ich immer überzeugt sagte, dass „es überall schwarze Schafe gibt, aber man nicht alle über einen Kamm scheren kann und darf.“ Es gibt in diesem Club etliche Member, die reguläre Berufe bekleiden und es nicht verdienen, pauschal als kriminell abgestempelt zu werden. Diese Meinung teile ich auch heute noch. Nach diesem Gesprächsollte es noch eine Ebene höher gehen, und ich wurde wenige Wochen später zum Leiter der Polizeiinspektion Detmold, Polizeioberrat (POR) Clemens Purzig bestellt. Purzig war ein „Goldener Fasan“, trug zwei goldene Sterne und war zum damaligen Zeitpunkt Mitglied im Stadtrat. Er ist jemand, der immer mit den Wölfen heult, obwohl er immer ein Schäfchen war. Vielleicht urteile ich ein wenig ungerecht, aber ein Polizeibeamter, der nicht eine einzige Minute seiner Dienstzeit auf der Straße oder im Streifenwagen gearbeitet hat, weiß überhaupt nicht, was los ist. Seine polizeiliche Laufbahn führte über Studium, Kripo und LKA in den höheren Dienst. Das Ergebnis ist ein Polizist, der rein gar nichts von richtiger Polizeiarbeit verstand, weil er sie nie kennengelernt hatte. Leider ist er auch dafür bekannt, niemals eine klare Aussage zu treffen, und „seinen“ Kollegen fällt er auf diese Weise in den Rücken, wie das nachfolgende Beispiel belegt: Uwe Brügge und Marian Illgner sind zwei Beamte, die für ihre Besonnenheit bekannt sind und als nicht aggressiv gelten. Sie bekamen folgenden Einsatz vor dem Landestheater Detmold zugewiesen: „Ruhestörung, Randalierer vor dem Landestheater. Es hält sich dort eine Gruppe alkoholisierter Jugendlicher auf, die Passanten anpöbeln und rechtsradikale Parolen rufen.“ Die Beamten trafen am Einsatzort ein, und das skizzierte Einsatzszenario stellte sich als wahr heraus. Der Horde wurde ein Platzverweis ausgesprochen. Bei abermaliger „Bestreifung des Einsatzortes“ befanden sich die Ruhestörer wieder vor dem Theater. Also entschlossen sich Uwe und Marian, den Rädelsführer zur Verhinderung weiterer Straftaten und zur Durchsetzung des Platzverweises in Gewahrsam zu nehmen. Da er sich uneinsichtig zeigte, wurde er aus Eigensicherungsaspekten an beiden Armen ergriffen und auf der Motorhaube fixiert und durchsucht. Ein Besucher des Landestheaters beobachtete den Vorfall und prangerte das Verhalten der Beamten an. Er war zufälligerweise ein Bekannter von POR Purzig und rief umgehend bei seinem Bekannten Purzig durch und empörte sich auf das Äußerste über das überzogene Einschreiten der Beamten gegenüber dem armen Jugendlichen. Purzig rief im Handumdrehen auf der Wache an und wollte sofort mit PHK Uwe Brügge sprechen. Brügge schilderte ihm das gerade Erlebte und beteuerte, dass Kollege Illgner und er rechtlich undeinsatztechnisch einwandfrei gehandelt hätten. Am Ende des Telefonats entgegnete POR Purzig trotzdem, dass für ihn immer noch eine Art Restzweifel
Weitere Kostenlose Bücher