Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Hause bei ihren Eltern zu leben. Außerdem verband sie mit ihrer Heimatstadt unschöne Erinnerungen, die mit ihrem Exfreund zusammenhängen. Ich besaß selbst Wohnungen, die ich vermietete. Meine Vorgehensweise war, eine günstige, aber ansprechende Wohnung zu kaufen und diese komplett herzurichten. Allerdings wollte ich nie Fremde in meinen eigenen Wänden haben, weswegen ich die Wohnungen im Freundesoder Bekanntenkreis zu günstigen Konditionen vermietete. In vielen Fällen können Fremde bequemer und sorgenfreier sein. „Freunde“ können sich nämlich als falsch herausstellen, unzuverlässig und auf ihren Vorteil bedacht. Und ein Freund kann sich in einen Feind verwandeln, und ein folgender Krieg ist härter als mit „Unbekannten“. Eine Wohnung übertraf hinsichtlich Lage und Ambiente alle anderen. Noch heute ist sie meine Traumwohnung. Sie liegt auf einem Berg und befindet sich in einem Mehrfamilienhaus, das äußerlich wie ein abgeschiedenes Sanatorium wirkt. Dieses Haus liegt abseits der Straße direkt an einem kleinen Waldstück, durch das sich ein kleines Bächlein schlängelt. Von der übergroßen Terrasse der Wohnung blickt man genau auf dieses Waldstück und wird morgens von der aufgehenden Sonne wachgeküsst. Eine Oase des Friedens. Mir war von Anfang an klar, dass ich diese Wohnung nur an einen sehr guten Freund oder Freundin vermieten würde. Die Wohnung war einfach zu schön, um sie irgendeinem losen Bekannten oder gar Fremden zu vermieten. So war sie noch frei, und ich bot sie Katharina an. Sie war sprachlos. Als sie wieder reden konnte, meldete sie finanzielle Bedenken an. Also machte ich ihr einen Freundschaftspreis, der ihr gar keine andere Wahl ließ. Und weil ich sie wirklich mochte, richtete ich sie gleich vollständig mit ihr zusammen ein. Ich hatte dabei keinerlei Hintergedanken, freute mich zu sehen, wie Katharina sich freute. Es war perfekt. Sie bewohnte nun eine Wohnung, von der sie nur hatte träumen können und die zudem in der Nähe ihrer Universität lag. Sie hatte nur noch wenige Semester vor sich, wohnte endlich weit weg von ihrer Heimatstadt und dazu ganz in der Nähe ihrerbesten Freundinnen, die zufälligerweise auch alle in dieser Region wohnten. Unsere Freundschaft wurde immer fester, wir gingen regelmäßig zusammen essen und ins Fitnessstudio. Trotzdem wurde aus uns nie ein richtiges Paar, weil wir eben beide keine feste Beziehung wollten. Ich war ähnlich wie für Sorena mehr ihr großer Bruder, der jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand.
32. «Tattoo Convention» Hannover
Der Tag der «Tattoo Convention» in Hannover war gekommen, und ich hatte auf dieser Veranstaltung der Hannoveraner Angels drei Verabredungen. Erstens war ich mit meinem Freund und Tätowierer Stefan und seiner Frau Steffi verabredet, der mir meinen antiken Krieger auf dem rechten Oberarm zu Ende stechen sollte. Was dem Tattoo noch fehlte, waren die Feinheiten und Verzierungen der Rüstung. Wir rechneten fest damit, dass dieses Kunstwerk ihm am Ende des Tages einen Preis einbringen würde. Zweitens war ich flüchtig mit dem Angel verabredet, der mich wenige Wochen vorher zum Großen geführt hatte, und drittens war ich mit Katharina verabredet, die mich auf der Messe besuchen und abends mit mir nach Hause fahren wollte. Bei dieser Gelegenheit wollte sie die ersten persönlichen Gegenstände in ihre neue Wohnung bringen. Und ehe ich es vergesse: Auch mit Marko war ich verabredet, denn auch er wollte seine Freunde und Bekannten auf der Messe besuchen. Ich kam gegen Mittag an und begab mich direkt an den Stand von Stefan und Steffi. Wir verabredeten, dass er mich am Nachmittag „behandeln“ würde. Vorerst wollte er noch ein bisschen Geld verdienen, dazu war er ja auf der Messe. Es gibt nämlich sehr viele junge Mädchen, die sich Sterne und Blumen tätowieren lassen möchten. Chinesische Schriftzeichen sind ebenfalls hoch im Kurs. Und all das ist schnell gestochen, demzufolge schnelles Geld. Ich traf mich derweil außerhalb der unterirdisch gelegenen Event-Hall, die sich mitten im Steintorviertel befindet, mit Marko. Es war ein hochsommerlicher Tag, überall hatten Hells Angels und deren Unterstützerclub Red Devils ihre Maschinen geparkt, und auch Marko war mit seinem neuen weißen Custombike erschienen. Toni hatte es vor einiger Zeit fertig gebaut, und dasErgebnis zog viele bewundernde Blicke auf sich, was Marko sichtlich mit Stolz erfüllte. Wie es der Zufall wollte, rief mich in diesem
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