Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
erklären. Meine innere Blockade erwies sich im Nachhinein also als wahrer Glücksfall, denn egal was ich gesagt hätte, dieser Mann hätte mir in seinem Bericht jedes Wort im Mund umgedreht, mit dem einzigen Ziel, mich wieder gesund zu schreiben. Dazu sollte es nun nicht kommen.
31. Die süße Verrückte
Trotz des ganzen Stresses, der Sorgen und Nöte gab es immer mal wieder einen Lichtblick. Einer davon war mein Zusammentreffen mit einer sehr attraktiven, jungen russischstämmigen Studentin. Da aus ihr einmal eine richtige Lehrerin werden soll, nenne ich sie an dieser Stelle Katharina. Und wenn sie nicht eine bedeutende Rolle in meinem Leben spielen würde, hätte ich ihr bestimmt kein eigenes Kapitel in diesem meinem Buch gewidmet. Ein Freund von mir war Vater geworden. Seine Frau hatte einen wundervollen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Bei dem Freund handelte es sich um einen Hünen von Mann osteuropäischer Herkunft. Nun stand seine „Pinkelparty“ an, und er verkündete, dass auch einige hübsche Damen aus seinem Bekanntenkreis kommen würden. Am Nachmittag kaufte ich ihm eine Flasche Champagner, band einen Schnuller daran und erwartete den Abend mit Vorfreude. Ich trinke zwar so gut wie nie, aber für diesen Abend nahm ich es mir vor. Ich wollte einfach mal alle Sorgen und Nöte für ein paar Stunden vergessen und mich dafür des sonst eher ungeliebten Alkohols bedienen. Freundlicherweise holten mich ein paar Bekannte, die auch eingeladen waren, von zu Hause ab. Perfekt! Ich konnte loslegen. Kaum auf der Party angekommen, fiel mir Katharina schon ins Auge: dunkle, lange Haare, braune Augen und ein hautenges gelbes Sommerkleid, aus dem alles herausfiel. Porno! Genau meine Zielgruppe. Ich beglückwünschte meinen Freund, trank für meine Verhältnisse ordentlich und hatte viel Spaß mit den Jungs. Ich hatte mir den ganzen Abendschon vorgenommen, diese Frau anzusprechen, aber irgendwie dauerte es eine ganze Weile, bis ich endlich Zugang zu ihr fand. Wir verstanden blendend und passten auch gut zusammen: Ich sah nicht wie ein herkömmlicher Polizeibeamter aus, und sie entsprach nicht dem Bild einer Lehramtsstudentin. Später meinte sie, dass sie mich für einen Zuhälter gehalten hatte. Ich musste darüber schmunzeln, weil ich sie für eine Friseurin, Partymaus und, um ehrlich zu sein, auch für eine Escortlady hielt. Aber genau diese Mixtur von Erotik und Intellekt hat mich schon immer fasziniert. Was will man(n) mehr? Eine Frau, die einen als Sexbombe anmacht und mit der man sich ebenfalls toll unterhalten kann. Der Abend näherte sich dem Ende, und die Nacht begann. Mit insgesamt drei Männern und zwei Frauen fuhren wir in eine große russische Disco, in der wir bis in die frühen Morgenstunden feierten. Aus irgendwelchen Gründen kann ich innerhalb kürzester Zeit bestimmte Menschen bis ins kleinste Detail charakterisieren, regelrecht durchschauen und in ihnen wie in einem offenen Buch lesen. Leider gelingt mir das nur bei wenigen, denn sonst wäre ich wohl nicht in bestimmte Sachen hineingeschliddert. Katharina entschlüsselte ich bereits in dieser Nacht und konnte ihr einen imaginären Spiegel vorhalten: den Spiegel ihrer eigenen Gedanken, Gefühle und des Schmerzes, der sich in ihr verschanzte. Sie war beeindruckt, und es kam ihr schon fast unheimlich vor. Unter Tränen offenbarte sie sich mir. Hinter der Fassade der coolen, unnahbaren Sexbombe verbarg sich (wie so oft) ein liebevolles, sensibles und verletzliches Mädchen. Ich gewann sie richtig gern und bereits am nächsten Tag bot ich an, sie mit meinem Auto nach Hannover zu fahren. Katharina war als sparsame Studentin mit dem Zug angereist. Nach anfänglichem Sträuben nahm sie mein Angebot dankend an. Von diesem Augenblick an verstanden wir uns mit der Zeit immer besser. Als sie merkte, dass ich an ihr interessiert war und nicht an oberflächlichen Dingen oder einer schnellen Nummer, verlor sie ihre anfängliche Zurückhaltung und Scheu. Wir telefonierten stundenlang, simsten uns oft und hatten schon bald darauf unser erstes Date: Wir tranken in Hannover ein paar Cocktails. Am darauf folgenden Wochenende kam sie zu mir und blieb ungeplant über Nacht. Wir hatten eine unbeschwerte Zeitmiteinander. Es gefiel ihr, dass ich ihre Freiheit nicht beschnitt und auch sonst kein eifersüchtiger, besitzergreifender Typ war. Sie lebte ihr Leben, ich meines, und ab und zu trafen wir uns. Ich bemerkte jedoch, dass Katharina unglücklich darüber war, noch zu
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