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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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beziehungsweise unter ihrer Haut tragen zu müssen. Die wenigen Tage in Marbella waren zwar überwiegend verregnet, aber trotzdem hatten wir eine schöne Zeit. Die Kleine konnte im Pool baden und Verena einmal das Nachtleben im Hafen von Puerto Banus kennenlernen. Eines Tages, als wir spät zurück in die Wohnanlage fuhren, begann sie zu weinen und gestand mir: „Ich habe Angst, dass ich das alles nicht schaffe. Ich habe auch Angst, dass ich wieder an Drogen komme, wenn ich wieder arbeite.“ Ich ergriff ihre Hand und sagte ihr: „Du schaffst das. Mach dir keine Sorge. Ich helfe dir!“ Sie lehnte sich an mich, und in diesem Moment tat sie mir erneut unendlich leid. Mittlerweilegab es auch wieder Neuigkeiten von Chavez. Er erwischte mich im Urlaub mit Verena und ihrer Tochter in Marbella. Es sprudelte förmlich aus ihm raus, dass er – und dieses wäre kein Scherz – den sogenannten „Sargnagel“ Braunbärs besorgen könne. Zur Erklärung: Der Sargnagel war unser Synonym für den realen Beweis, dass Paul B. als V-Person für die Polizei arbeiten würde. Chavez kündigte also an, dass er eine Kopie der von Paul unterschriebenen Vereinbarung beschaffen könne. Ich teilte ihm mit, dass ich zur Zeit einige Tage in Marbella weilen würde und bat ihn, nicht immer nur zu reden, sondern Fakten zu liefern. Denn in meinen Ohren klingelte dieses „ich kann besorgen“ schon sehr lange. Er versicherte mir, dass ich mich darauf verlassen könne, bei meiner Rückkehr das Papier in den Händen zu halten. „Ich bin gespannt“, gab ich zurück. Kurze Zeit später erhielt ich von Chavez eine SMS. Die Aussage lautete ungefähr so: „Ola Hermano, du kannst dich jetzt mal ganz entspannt zurücklehnen und schön an dir rumspielen. Ich habe ihn!“ Mit „ihn“ meinte er wohl den Sargnagel. Ich glaubte es nicht, rief ihn sofort zurück und fragte, ob das wirklich stimmen würde. Er war ja schließlich nicht gerade für seine Schnelligkeit bekannt. Aber er bestätigte es mir und sagte unterstützend: „Ich halte ihn hier in meinen Händen.“ Ich war außer mir vor Freude. Wir verabredeten, dass ich „ihn“ sofort auf dem Rückweg von Hannover aus abholen würde. Dies hob meine Stimmung natürlich gewaltig, und ich freute mich zusehends auf die Heimkehr. Als wir in Hannover landeten, wurden wir von Toni abgeholt. Leider erschien es Chavez aus zeitlichen Gründen nicht möglich, dass wir uns noch am selben Abend trafen, und somit verschoben wir die Übergabe.

38. Vergebene Anzeigenbemühungen oder Arbeitsverweigerung?
    Der großspurig angekündigte „Sargnagel“, den Chavez besorgt hatte und auf den ich ja schon gehörig an mir „rumspielen“ sollte, entpuppte sich beinahe als Frechheit. Wie sah das „beweiskräftige“ Papier aus? Es war eine schlichte Kopie des mir bereits vorliegenden Blankovordrucks mit der Überschrift „Vereinbarung V-Person“. Dort, wo die V-Person unterschreiben sollte, befanden sich lauter große schwarze Xe, als wenn die Unterschrift „übergeixt“ worden war. Darunter standen mit weiblicher Handschrift der vollständige Name von Braunbär und seine Wohnanschrift geschrieben. Für die Polizei hatte eine KOKin (Kriminaloberkommissarin) mit unleserlicher Schrift unterschrieben. Ich fragte Chavez, was ich damit anfangen solle. Er war nicht auf den Kopf gefallen und erklärte, dass seine Bekannte die Kopie nur so aus den Diensträumen „herausbekommen“ hätte. Das eindeutig zu erkennende Original würde aber noch kommen. Ich war sehr enttäuscht, konnte ihm jedoch nicht böse sein. Einerseits war er mein Freund, und zweitens stimmte die Adresse von Paul B. bis ins Detail (der Buchstabe hinter der Hausnummer). Woher sollte er die bekommen haben? Chavez sagte mir erneut zu, dass ich den endgültigen „Sargnagel“ bald bekommen würde. Ein paar Tage später sollte ein Treffen mit der Beamtin an einer Autobahn-Raststätte bei Gütersloh stattfinden. Chavez und ich waren da, nur komischerweise die Polizistin nicht. Chavez meinte, sie hätte wohl kalte Füße bekommen. Telefonisch war sie leider auch nicht zu erreichen. Für ihn lag der Treffpunkt eh auf der Strecke zu einem anderen Termin. Ich war vergebens den Weg gefahren. So langsam kotzte mich die ganze Aktion immer mehr an. Ich ließ mir jedoch nichts anmerken, da ich auf ihn angewiesen war. Chavez hatte ja damit geprahlt, Frauen zum „Anschaffen“ besorgen zu können. Nun wollte er mir mal ein paar angekündigte „Mädels“ vorstellen.

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