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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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bestünde daher die Gefahr, dass man jemanden davon verärgern könne. Ich war wirklich erfreut, dieses Angebot von ihm zu erhalten, gleichzeitig erlitt aber auch das Bild der Hells Angels Hannover einen gehörigen Riss. Wie konnten sie mit derartigen Subjekten gemeinsame Geschäfte machen? Noch vor Jahren wurde im Steintorviertel geschossen und Kontrahenten abgestochen, eben weil derartige Gruppierungen dieVorherrschaft besaßen. Heutzutage, wo sich das Blatt durch die Rocker gedreht hatte, machte man gemeinsame Geschäfte? Ich behielt meine Gedanken aber für mich, und wir gingen weiter. Das Gespräch wandte sich nun dem „Spitzelthema“ zu. Ich konnte merken, wie sich unter uns ein regelrechtes Vertrauensverhältnis gebildet hatte. Wir respektierten uns gegenseitig und spielten mit offenen Karten. Ich erzählte ihm, dass ich weiterhin an dem „Sargnagel“ dran sei, für mich der Fall aber ohnehin klar wäre: „Was braucht ihr denn noch? Der Name steht doch eigentlich schon fest.“ Und jetzt sagte der Hells Angel etwas, was mich komplett überraschte: „Wir haben schon seit Längerem den Verdacht, dass er es ist. Da passt einiges nicht. Was wir brauchen, ist aber ein echter Beweis.“ „Ich bin dran und tue alles, glaub es mir.“ „Das weiß ich, und ich bin dir auch dankbar dafür.“ Das wiederum war für mich ein Stichwort, um ihm die Frage zu stellen, die mich schon seit Längerem bewegte: „Wie sieht es eigentlich aus, könnte ich in Hannover vorsprechen, wenn ich es einmal wollen würde?“ Gemeint war damit die mögliche Aufnahme als Hangaround in das Charter Hannover. „Das geht nicht, weil es gegen die Regeln ist. Du bist ,Bulle‘, und auch wenn du es einmal nicht mehr bist, ist das nicht möglich.“ Grinsend fuhr er fort: „Das musst du dir doch gar nicht alles antun. Wenn ich an meine Zeit zurückdenke … Und außerdem ist mir ein guter Freund lieber, als ein schlechter Bruder.“ „Der Beruf hat doch gar nichts auszusagen, wenn ich nicht mehr bei dem ,Haufen‘ bin. Jemand wie ich kann ehrlicher und zuverlässiger sein, als einige der so genannten richtigen ,Engel‘.“ „Das weiß ich, und wir haben dich auch schon durchleuchtet. Wir wissen zum Beispiel, dass es ein Mädel in der Schweiz gibt, die für dich arbeitet.“ Ich war völlig baff. Das hatte ich weder erwartet noch für möglich gehalten. Und mir fiel plötzlich ein, dass Sorena bei ihrer letzten Ankunft am Düsseldorfer Flughafen gezielt von Zollbeamten (oder Kripo) herausgegriffen wurde und man all ihre Sachen, insbesondere ihren Terminplaner und das Portmonee, durchsucht hatte. Da man nichts fand, begnügte man sich damit, ihre Luxustasche zu konfiszieren, da sie deren Einfuhr nicht steuerlich deklariert hatte. Es war bereits die dritte Kontrolle innerhalb kürzester Zeit gewesen. Während der ersten beiden wurden nur ihreKoffer in ihrer Abwesenheit durchsucht. Eine jeweilige Benachrichtigung des Zolls an ihrem Koffer zeugte davon. Ich hatte Sorena damals angeboten, dass mein Anwalt gegen die letzte Maßnahme juristisch vorgehen könnte. Es war ihr aber zu mühsam. Weil Sorena eine Aufenthaltserlaubnis für die Schweiz besaß, bekam sie die Tasche Wochen später sowieso wieder zurück. Der Verdacht lag nahe, dass man mir Zuhälterei und uns beiden Steuervergehen nachzuweisen versuchte. Irgendeine Behörde steckte unsichtbar dahinter, da war und bin ich mir sicher. Und welche, konnte ich sehr gut vermuten. Dass ich abgehört wurde und unter Beobachtung stand, war mir ohnehin klar. Ich sah das jedoch gelassen, schließlich tat ich nichts Verbotenes. Wir verabschiedeten uns, und er versprach, mir eine SMS zu schicken, sobald er mit Falk gesprochen hatte. Sie trudelte schon auf dem Nachhauseweg ein, und ihr Wortlaut war ungefähr folgender: „Wie ich es dir schon gesagt habe, es ist allein deine Sache, wo sie arbeiten wird, denn der Start war bekanntlich nicht sehr glücklich.“ Es war natürlich eine Enttäuschung für mich. Ein sogenannter „Freund“ des Clubs wird alleine gelassen, nur weil man mögliche Differenzen mit möglichen Geschäftspartnern vermeiden möchte. Aber ich hatte ja eh vor, mich selbst um eine Arbeitsstelle zu kümmern, und dabei war ich ohnehin auf keine Hilfe angewiesen. Ich nahm die Angelegenheit also wie geplant selbst in die Hand und fuhr mit Verena nach Hannover. Der auserwählte Club lag außerhalb des Steintorviertels, war aber trotzdem zentral gelegen. Das Penthouse-Hannover verfügte

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