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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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Motorradsturmhaube, Turnschuhe und meine Waffen sichergestellt worden waren, durfte ich mich nur unter Aufsicht anziehen und nur ein Badezimmer benutzen, das kein Fenster besaß. Ich hätte ja fliehen können – als Zeuge! KHK Behrens hatte eigens die Durchsuchung von Verenas Schlafzimmer an sich gerissen, indem er dem mit dieser Tätigkeit beschäftigten Beamten sagte: „Ich mach’ hier schon weiter.“ Danach durchwühlte er ihre Unterwäsche. Verena wurde schließlich zur Vernehmung nach Detmold verbracht, ich sollte ihr folgen. Es war ohnehin schon eine unangenehme Situation, ehemalige „Kollegen“ in meiner Wohnung zu haben. Daher bat ich, ob man die mir auferlegte ED-Behandlung (erkennungsdienstliche Behandlung) irgendwo anders, aber nicht in meiner Heimatbehörde Detmold durchführen könne. Die Verbliebenen erklärten sich bereit, diese in Paderborn durchzuführen. Im Gespräch in meiner Wohnung hatte Peter erfahren, dass ich eine besondere Harley fahren würde. Da er sie unbedingt sehen wollte, fuhren wir auf dem Weg nach Paderborn bei Tonis Laden vorbei, wo mein Baby stand. Toni bot sich prompt an, mich in Paderborn abzuholen. Nach ein wenig Smalltalk und dem Bestaunen der Harley beim „bösen“ Ex-Hells-Angel ging es dann weiter. Während der Fahrt hörte das Gefasel nicht auf. „Du hast ja einen Aufkleber der Hells Angels Hannover auf deinem Motorradhelm. [Tatsächlich war es der „support your local Hells Angels Hannover“-Aufkleber – Anm. d. Autors] Was hast du denn mit denen zu tun? Du bist doch ein Kollege.“ „Du, ich kenne einoder zwei, und die sind wirklich in Ordnung. Ich fahre auch Motorrad und das war’s.“ „Aha. Aber du weißt schon, dass die in Hannover den ganzen Rotlichtbereich machen?“ „Ja, und seitdem die das machen, ist das Steintor ein sicherer Ort, an dem auch ganz normale Leute feiern gehen. Vor Jahren haben sie sich da noch gegenseitig abgeschossen. Da finde ich das heute doch gelungen.“ „Ich kenne auch einen Ehemaligen von denen, und der hat mir da ganz andere Sachen erzählt …“ Bla, bla, bla. Alles ganz schlimm und böse. Auf einmal erhielt der Große, der auf dem Beifahrersitz saß, einen Anruf auf seinem Handy. Nach dem Telefonat gab er Peter zu verstehen, dass er mal an die Seite fahren solle. Sie müssten unter vier Augen reden. Ich sagte noch humorvoll: „Kein Problem, ich höre auch nicht zu.“ Der Wagen fuhr auf der B1 in eine Nothaltebucht, und die beiden stiegen aus. Kurze Zeit später stiegen sie wieder ein, und der Dicke eröffnete mir: „Es gibt neue Erkenntnisse. Die Frau Pfahl hat dich schwer belastet. Deshalb bist du jetzt festgenommen. Wir fahren jetzt nach Dortmund. Dort will dich der Staatsanwalt sehen. Verhältst du dich ruhig, oder müssen wir dir die ,Acht‘ [Handfessel – Anm. d. Autoren] anlegen?“ „Macht euch keine Sorgen, ich verhalte mich ruhig.“ „Was sagst du dazu?“ „Ich bin geschockt und kann das überhaupt nicht verstehen, wie sie so etwas behaupten kann.“ Dann fuhren wir nach Dortmund. Am Polizeipräsidium angekommen, hielt das Fahrzeug vor einem Rolltor, dahinter lag eine Art Garage. Von dort ging es mit dem vergitterten Fahrstuhl in den Gewahrsamsbereich, wo wir in einem kargen Büro Platz nahmen. Das übliche Prozedere begann mit der Aufnahme der Personalien. Für einen DNA-Test wurde mir Speichel entnommen. Zum ersten Mal in meinem Leben befand ich mich auf der Gegenseite. Ich wurde nochmals durchsucht, musste mich ausziehen, meine Wertsachen abgeben und fand mich dann in der Zelle eins wieder, der sogenannten „Pennerzelle“. Es ist ein enger, trostloser Raum, verdreckt und verkommen, mit vollgekritzelten Wänden und einem stinkenden Aluminiumklo. Mir wurde noch eine Decke gereicht, und dann lag ich dort im Neonlicht in meiner Unterhose. Meine lange Hose hatte ich abgeben müssen, da sie mit Bändern im Innern versehen war und ich mich damit ja hätte erhängen können. So lag ich also in der Zelle. Einige Zeit später wurde ich zurED-Behandlung geholt, fotografiert, vermessen, meine Tätowierungen wurden genau festgehalten und elektronisch meine Fingerabdrücke erfasst. Ich bekam noch mit, wie jemand sagte, dass das zweite Team jetzt auch da sei. Durch einen Spalt konnte ich dann erkennen, wie Verena in ein Büro geführt wurde. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Hatte sie mich tatsächlich belastet? War sie jetzt meine Feindin? Ich wusste ja gar nichts. Danach wurde ich wieder in meine Zelle

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