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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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gebracht. Zwischenzeitlich konnte ich mit meinem Anwalt Herrn Ahrend bei geöffneter Tür telefonieren. Unter vier Augen bzw. Ohren ließ man uns nicht miteinander sprechen. Er sprach mir Mut zu, musste sich jedoch erst einen Überblick über die Lage verschaffen. Es tat gut, seine Stimme zu hören. Am frühen Abend wurde ich abermals aus der Zelle geholt, diesmal zur Vernehmung. Inzwischen wusste ich, dass Verena einige Zellen neben mir lag. Gelegentlich hörte ich sie auf dem Steinboden an meiner Zelle entlangtackern und sah ihre hochhackigen Schuhe vor der Zellentür stehen. Es war ein komisches Gefühl: Ungewissheit, Sorge und Befürchtungen. Später erfuhr ich, dass die Detmolder mich ursprünglich mit dem SEK aus der Wohnung herausholen wollten. Ich wäre schließlich psychisch krank und besäße Waffen. Letztlich blieb es dann aber bei den zehn regulären Kripobeamten in schusssicheren Westen. Lächerlich, ich hätte niemals einen „Kollegen“ angegriffen, und so stellt sich mir die Frage, wer hier psychisch krank ist. Die Lüge mit dem „Zeugen“ und der nicht zeugengemäßen Behandlung samt abgekarteter Show … einfach nur peinlich. Aber so erklärte sich wenigstens die merkwürdige Behandlung eines angeblichen Zeugen. Mein Vorschlag, das kranke Hirn, welches sich die Verbrüderung mit der kriminellen Sippe ausgedacht hat, wird aus dem Polizeidienst entfernt und für den Rest des Lebens zu Sozialarbeit verpflichtet: sechs Tage die Woche, zwölf Stunden täglich bei „Entlohnung“ auf Hartz-IV-Niveau.

41. Vernehmungen
    Ich wurde in dasselbe karge Büro geführt wie bei meiner Ankunft und sah mich zwei feindseligen „Kollegen“ gegenüber: dem federführenden und die Ermittlungen leitenden Kotzbrocken KHK Behrens und seiner frechen Gehilfin, dem Mannsweib KHKin Starke. Auf mich wirkte sie abstoßend und schien sichtlich vom Leben frustriert zu sein. Die Vernehmung wurde eröffnet: „Frau Pfahl hat Sie schwer belastet und Sie haben die ganze Aktion geplant. Eine schwere Straftat steht somit im Raum mit einer Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren.“ Auf diese Eröffnung reagierte ich mit der Frage, ob sie sich nur annähernd vorstellen könnten, was diese Frau jahrelang erlitten hatte: Schläge, Vergewaltigungen und Zwang zur Prostitution. KHKin Starke erwiderte ungerührt und ohne jegliches Mitleid, dass dies jetzt nicht Bestandteil der Vernehmung sei. Darum würde man sich später noch kümmern. Dafür fragte man mich, ob ich als Beschuldigter aussagen wolle. „Natürlich sage ich aus. Ich habe ja nichts zu verbergen.“ Inzwischen habe ich gelernt, dass man vor Polizei und Staatsanwaltschaft besser nichts aussagt. Es wird einem immer nur das Wort im Munde verdreht. Außerdem: Reden kann man immer, Schweigen nur ein einziges Mal. Weil ich es noch nicht gelernt hatte und aussagen wollte, wurde ich belehrt. Zuerst wurde ich nach meiner Dienstunfähigkeit gefragt. Ich antwortete, dass ich krankgeschrieben sei und Tabletten nehmen müsse. Anschließend schilderte ich meine Version der Begebenheit: „Ich lernte Frau Pfahl im Harem kennen, wir freundeten uns an, und es wurde mehr daraus. Sie fasste zu mir Vertrauen und offenbarte mir, dass sie von ihrem Exfreund geschlagen, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen wurde. Sie wusste nicht mehr weiter und bat mich schließlich um Hilfe. Ich riet ihr, zur Polizei zu gehen, was sie aber ablehnte. Ich bot ihr an, eine Wohnung zu besorgen und diese auch für sie zu möblieren. Ich bot ihr auch an, sie in Hamm abzuholen, aber aus der Wohnung sollte sie alleine kommen. Als ich gegen 21:00 Uhr angekommen war, schrieb ich ihr eine SMS, dass sie jetzt rauskommen könne. Frau Pfahl ist dann mit ihrer Tochter herausgekommen und in das zweite Auto gestiegen und wir fuhren zu ihrer neuen Wohnung.“ „Was waren das für Autos?“ „Ich hatte mir zwei Mietwagen geliehen, und zu dem Fahrer desanderen Wagens sage ich nichts.“ Ich wurde noch nach Einträgen, Verbindungsnachweisen und SMS in meinem Handy befragt und gab kurz und knapp unverbindliche, aber wahrheitsgemäße Auskünfte. Gegen Ende der Vernehmung machte man mir erneut deutlich, dass man mir nicht glauben würde, und fragte mich, ob ich mir erklären könne, warum Frau Pfahl mich so schwer belasten würde. „Ich bin erstaunt darüber und kann dies nicht“, antwortete ich. Als ich die Vernehmung noch einmal zum Durchlesen gereicht bekam, fielen mir mehrere Passagen auf, die ich so gar nicht gesagt

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