Trennkost Das Einsteiger-Kochbuch
Bauchspeicheldrüse antwortete bei verschiedenen gemischten Speisen mit einer stark ansteigenden Insulinkurve – noch höher als bei Weißbrot. In Deutschland erforschte Dr. med. Martin Noelke (Schwiegersohn von Dr. Ludwig Walb, der die Trennkost in Deutschland einführte) die Wirkung der Trennkost auf Blutzucker, Insulinausschüttung und Gewichtsabnahme. Nach umfangreichen Blutuntersuchungen und ausführlichen Experimenten an Trennköstler und Nicht-Trennköstler, lieferte er anschließend die wissenschaftliche Basis, warum man mit der Trennkost abnimmt. Er brachte den Nachweis, dass Trennkost den Blutzuckerspiegel nicht unnötig erhöht. Dementsprechend gering ist auch die Insulinentwicklung, die, so Dr. Noelke, die Schlüsselsubstanz für die Fettgewebsneubildung darstellt. Was Dr. Howard Hay schon vor 100 Jahrenwusste, wurde nun von wissenschaftlicher Seite bestätigt: Kohlenhydrate und Eiweiß im Kombipack sind für manchen Stoffwechsel das reinste Mastfutter. Heute ist wissenschaftlich belegt, dass ein niedriger Insulinspiegel wünschenswert ist, nicht nur für die Gewichtsreduktion, sondern auch für viele Erkrankungen, die mit Übergewicht verbunden sind, wie oftmals Bluthochdruck oder Diabetes.
Trennkost – die gesunde Dauerernährung
Wie gerade beschrieben, sollten Sie keinen Hunger haben, wenn Sie abnehmen möchten. Darum überlisten Sie Ihren Körper, indem Sie Ihren Blutzuckerspiegel stabil halten und der Bauchspeicheldrüse nicht unnötig Insulin entlocken. Dies gelingt Ihnen durch eine einfache Umstellung Ihrer Ernährung auf Trennkost.
Wenn Sie sich schon einmal mit Trennkost beschäftigt haben, dann wissen Sie, dass das Hauptmerkmal dieser Ernährungsform darin besteht, stark eiweißhaltige Speisen nicht mit stark kohlenhydrathaltigen Speisen innerhalb einer Mahlzeit gemeinsam zu verzehren. Konkret bedeutet dies: Sie essen bei der Trennkost zum Fleisch oder Fisch keine Kartoffeln, Nudeln oder Reis. Im umgedrehten Fall zu Kartoffeln, Nudeln oder Reis kein Fleisch oder Fisch. Dazu gibtes stets jede Menge Gemüse und Salat. Im Grunde essen Sie weiterhin das, was Sie immer gegessen haben, eben nur in einer anderen, dafür harmonischeren Reihenfolge. Mahlzeiten werden einfach umverteilt, und am Ende des Tages haben Sie all das gegessen, was ein Mischköstler gemeinsam auf einem Teller hat.
Unser Körper – eine kleine biochemische Fabrik
Dr. Howard Hay trennte die eiweißhaltigen von den kohlenhydrathaltigen Speisen und ordnete sie den entsprechenden Verdauungssäften zu. Denn alle Nahrungsmittel, die wir essen, werden auf unterschiedliche Art verdaut. Ein Stück Fleisch zum Beispiel benötigt zur Verdauung einen anderen Verdauungssaft als Kartoffeln. So ist unser Körper vergleichbar mit einer kleinen biochemischen Fabrik. Bereits im Mund beginnt die Vorverdauung der Kohlenhydrate. Durch die Einwirkung der Amylase, einem basischen Enzym des Speichels, wird die Stärke der Kohlenhydrate in winzige Teilchen zerlegt. Kauen Sie zum Beispiel über eine längere Zeit ein Stück Brot, so spüren Sie deutlich einen zunehmenden süßlichen Geschmack. Beim Kauen wird die neutral schmeckende Stärke des Brotes in kleine Teile zerlegt, diese dabei entstehenden Dextrine schmecken süß. Um eiweißreiche Lebensmittel vorverdauen zu können, benötigt der Körper unbedingt das saure Milieu des Magens. Hier wird das Verdauungsenzym Pepsin aktiv. Dieses zerlegt, in Verbindung mit Salzsäure, die Eiweiße in kleinere Bausteine, den sogenannten Peptiden. Im Magen selbst werden keine Enzyme für die Kohlenhydratverdauung hergestellt. Doch die Wirkung der Amylase bleibt so lange erhalten, bis der Mageninhalt mit Salzsäure vermischt wird.
Verdauen ist Schwerstarbeit
Der Akt der Verdauung bedeutet für den Organismus Schwerstarbeit und wird oftmals unterschätzt. Isstmanreichlich eiweiß- und kohlenhydrathaltige Speisen zusammen, werden die alkalischen Vorbedingungen des Speichels beseitigt und die Verdauungsvorgänge der Kohlenhydrate werden unterbrochen. Denn im Dünndarm „fermentiert“ nun die nicht vorverdaute Stärke und gärt, dabei entwickeln sich Alkohol und Kohlensäure. Nun wird aus der Verdauungsfabrikeine Gasfabrik, was sich durch einen aufgeblähten Leib, Völlegefühl, sogar Koliken bemerkbar machen kann. So können sich die Folgen von falsch kombinierten Speisen anfangs durch Sodbrennen, Völlegefüh l, Blähungen, Verdauungsstörungen, bleierne Müdigkeit, später aber auch durch Übergewicht oder
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