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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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getätigt«, sagte Chivkyrie und führte sie die Straße hinunter, weg von dem Hotel.
    »Vergebt mir meine Impertinenz, aber für mich hört sich das nicht besonders klug an«, merkte Leia an. »Man hätte Euren Anruf zurückverfolgen und Euch festnehmen können.«
    »In diesem Fall besser dort als in Eurer Gegenwart«, sagte Chivkyrie. »Jedenfalls glaube ich, dass wir zumindest ein bisschen Bewegungsfreiheit haben. Obwohl die Raumhäfen für alle Menschenfrauen geschlossen wurden, auf die Eure Beschreibung zutrifft, sagten mir meine Freunde, dass es keine Berichte über umfassende Patrouillenaktivitäten gibt, zumindest nicht in den Gebieten des ersten Rangs, wo natürlich jede Suche beginnen würde.«
    »Oder Choard ist clever genug, um zu ahnen, dass wir diese Orte meiden,«
    »Schwerlich«, sagte Chivkyrie gefasst. »In Makrin City und der näheren Umgebung stellen Adarianer einen Großteil der Bevölkerung. Gouverneur Choard ist mit unseren Stärken und Schwächen wie auch mit unserer Denkweise bestens vertraut. Darüber hinaus kennt mich Chefadministrator Disra leider nur allzu gut. Er weiß, dass ich nicht zulasse, dass ein Gast ein Quartier bezieht, das unter dem ihm angemessenen Rang liegt.«
    »Und doch habt ihr es getan«, merkte Leia an.
    Chivkyrie zog den Kopf ein. »Nein«, sagte er und klang beschämt. »Ich habe Euch gestattet, in diesem Hotel einzudecken, aber ich habe nie die Absicht gehabt. Euch tatsächlich dort übernachten zu lassen. Ich hatte vor, meine Diener hinzuschicken, um nach unserem Treffen Eure Habe zu holen und sie in mein Haus zu bringen.«
    Leia schnitt eine Grimasse. Adarianer waren in der Tat ein halsstarriges Völkchen. »Also, wohin gehen wir jetzt?«
    »Macht Euch keine Sorgen, Prinzessin Leia.« Chivkyries Stimme klang grimmig, aber fest. »Mein Rangstatus stellt nicht länger ein Problem für uns dar, noch wird er mein Denken umwölken oder meine Handlungen diktieren.« Er schien sich zu fangen. »Ihr müsst verstehen, dass mein Verhalten meinem Gast Schande gemacht hat. Ich habe keine andere Wahl, als meinem Namen, meiner Heimat und meinem Rangstatus zu entsagen.«
    Leia starrte ihn überrascht an. Für einen Adarianer war so etwas das gesellschaftliche Äquivalent dazu, sich den Arm abzuschneiden. War ihm das wirklich klar? Sie öffnete den Mund, um zu fragen.
    Und hatte die Gnade, ihn wieder zu schließen. Natürlich war ihm das klar.
    Indem er sich der Rebellion angeschlossen hatte, hatte er stillschweigend erklärt, dass er bereit war, sein Leben für die Freiheit zu opfe rn. Nun hatte er auch noch sein gesellschaftliches Ansehen mit in die Waagschale geworfen. Für einen Adarianer war das eine noch viel schwerere Entscheidung.
    »Vielen Dank«, murmelte Leia. »Was jetzt?«
    »Jetzt«, sagte Chivkyrie und schritt weiter aus. »sollten wir mit der knappen Zeit, die uns noch bleibt, etwas Sinnvolles anfangen.«
    Leia beschleunigte ihre Schritte, um mit ihm mitzuhalten. Dieses Volk mochte vielleicht halsstarrig sein, aber es war ebenfalls ehrbar und tapfer. Sie fand, dass sich das durchaus gegeneinander aufwog.
    Sie gingen drei Blocks weit, dann stiegen sie in einen der öffentlichen Lufttransporter, die in nordwestlicher Richtung auf den Hauptraumhafen zuflogen. Sechs Häuserblocks weiter stiegen sie wieder aus und wechselten in einen Transporter nach Süden zum interstellaren Hauptfinanzdistrikt und zu den drittrangigen Wohngebieten ringsum. Am Rande des Distrikts wechselten sie erneut den Transporter, um diesmal nach Osten zu fliegen, dorthin, wo Makrin City abrupt bei einer Reihe schroffer, mit dunklen Höhlen gesprenkelter Klippen endete.
    »Die Katakomben.« Chivkyrie deutete auf die fernen Löcher, die zwischen den Gebäuden und gelegentlichen Bäumen zu sehen waren, während sie einen schmutzigen Laufsteg hinunterstiegen. »Im Laufe der Jahrhunderte haben sie die Kriminellen und die Ausgestoßenen beherbergt, die Boten des Krieges und die Boten der Seuche. Zu diesem Zeitpunkt in unserer Historie sind sie zur Zuflucht der Notleidenden vieler Spezies geworden, für Leute, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach Shelkonwa kamen, denen aber kein Glück beschieden war.«
    Leia krauste die Nase und schämte sich sofort ihrer Reaktion. Das klang abscheulich, aber nicht schlimmer als einige der anderen Orte, an denen sie sich in den letzten Jahren aufgehalten hatte. Wenn Chivkyrie imstande war, über seinen Schatten zu springen und sich unter den untersten Rang

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