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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Zeit in den Landebuchten standen, und der mehreren tausend Arbeiter, die dort wie Insekten in einem Nest umherwuselten, während sie pro Tag Hunderttausende Kisten und Schließcontainer annahmen und verteilten und einlagerten, fiel es Mara nicht schwer, die Behauptung des Unternehmens zu glauben, dass es sich um eine der größten Anlagen dieser Art im Shelsha-Sektor handelte.
    Aber etwas war an diesem Ort, etwas, das ein Kribbeln unter ihrer Haut verursachte. Vielleicht waren es die grimmig dreinblickenden Wachen, die sie von ihrem Tisch in dem Tabcafe auf der Straßenseite gegenüber der Anlage sehen konnte. Wachen, deren Gesichtsausdruck und Körpersprache den unverkennbaren Stempel der Randwelten trugen. Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass bei vielen der Schiffe, die in den Landebuchten be- und entladen wurden, die Kennzeichnungen eindeutig gefälscht waren.
    Oder vielleicht lag es an dem Umstand, dass Maras bloße Gegenwart an diesem Fenstertisch im Hinterzimmer des Tabcafes stummen Alarm ausgelöst hatte.
    Sie hob ihr Glas, nippte daran und warf dabei verstohlen einen Blick auf ihr Chrono. Sie saß bereits in diesem Cafe, seit der Mittagsansturm vorüber war, und in den letzten drei Stunden hatte sie zwei kleine Drinks bestellt und einen Vorspeisenteller mit tomogewürzten Karkanrippchen verzehrt, während sie den Verkehr drüben bei der Anlage beobachtete. Und in ebendiesen drei Stunden hatten die Bediensteten des Tabcafes sie beobachtet, um ihre schweigsame Wachsamkeit nur zu unterbrechen, um etliche Komlinkanrufe an jemand Unbekannten oder mehrere Unbekannte zu tätigen. In der letzten Stunde hatten die Anrufe merklich zugenommen, und obwohl Mara zu weit entfernt war. um eines der Gespräche belauschen zu können, konnte sie die wachsende Unruhe spüren.
    Was nicht wirklich überraschend war. Wenn die Verantwortlichen bei den Gebrüdern Birtraub Dreck am Stecken hatten, hatten sie die Raumhäfen in der Nähe vermutlich längst nach ihrem Schiff abgesucht, sämtliche Unterlagen ausgegraben, die sich womöglich auf sie bezogen, und vielleicht sogar Kontakt zu Leuten aufgenommen, die mit jeder Menge Strafverfolgungsbehörden in Verbindung standen, und das alles in der Hoffnung, sie zu identifizieren.
    Doch das alles hätten sie sich sparen können. Der Name auf ihrer Identifikationsmarke war frei erfunden, ihr Schiff nirgends registriert, und weder ihr Gesicht noch ihre Fingerabdrücke oder ihr DNA-Muster waren in irgendeiner Datei oder in irgendeinem Computer oder im Speicher irgendeines Überwachungsdroiden im ganzen Imperium zu finden. Aus diesem Grund ergab jede Überprüfung unweigerlich, dass sie überhaupt nicht existierte.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah sie, wie der Geschäftsführer des Tabcafes durch ein Meer von Tischen auf sie zukam, und sie nutzte die Macht, um ihn einer schnellen Einschätzung zu unterziehen. Er war so nervös wie zuvor, aber da war noch eine Zielstrebigkeit, die vorher nicht dagewesen war. Offensichtlich waren sie schließlich bereit, ihren Schachzug zu machen. »Entschuldigen Sie, Miss«, sagte der Geschäftsführer vorsichtig.
    Mara schaute zu ihm auf. »Ja?«
    »Es tut mir leid, aber wir brauchen diesen Tisch«, sagte er.
    »Ich fürchte, Sie müssen gehen.«
    »Ach?«, sagte Mara und sah sich um. Tatsächlich hatte sich das Lokal in der letzten halben Stunde zusehends gefüllt, sodass beinahe an jedem der Tische wenigstens ein Gast saß, Die meisten von ihnen schienen bezahlte Schläger zu sein, die aus demselben Holz geschnitzt waren wie die Torwachen der Gebrüder Birtraub.
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte der Geschäftsführer und machte eine Geste in Richtung Bar. Auf diesen Wink hin kam einer der Kellner auf sie zu, der ein Getränk auf einem Tablett vor sich hertrug. »Noch ein letzter Drink - aufs Haus, natürlich -, und dann müssen Sie den Tisch räumen.«
    Der Kellner trat zu ihnen und stellte das Getränk vor sie hin. »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Mara, hob das Glas und roch einmal daran. Der Geruch war kaum wahrnehmbar, aber dank ihrer Sinnesverstärkungstechniken bereitete es ihr keine Probleme, ihn zu registrieren. »Statt zu versuchen, mich unter Drogen zu setzen«, fuhr sie fort, ließ die Flüssigkeit im Glas kreisen und stellte es dann auf den Tisch zurück, »können wir doch genauso gut einfach über die Straße rüber zur Anlage gehen und ein Schwätzchen mit den Gebrüdern Birtraub halten, oder nicht?«
    Der Geschäftsführer

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