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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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blinzelte. Offensichtlich gehörte derlei normalerweise nicht zu seinen Aufgaben. »Äh. Ich verstehe nicht ganz.«
    »Macht nichts«, sagte Mara und sah sich erneut im Schankraum um. Ihr Blick fiel auf einen Mann ein paar Tische entfernt, der einige Jahre älter als die übrigen Gauner war und einen wachsamen Ausdruck in den Augen hatte, während er so tat, als würde er die Unterhaltung nicht verfolgen. »Sie da«, sagte Mara und zeigte auf ihn. »Sollen wir diesem Pipifax ein Ende machen und Ihren Boss aufsuchen?«
    Der andere lächelte in dem sorgsam bemessenen Versuch, Belustigung zu zeigen, während er zu ihr herüberschaute und ihren schlichten grauen Overall ebenso zur Kenntnis nahm wie den Umstand, dass sie offenbar unbewaffnet war. »Was lässt Sie glauben, dass er an irgendetwas interessiert sein könnte, das Sie zu sagen haben?«
    »Vertrauen Sie mir«, sagte Mara, und ihre Miene und ihr Tonfall wurden härter, als sie ihm geradewegs in die Augen sah.
    Er zögerte einen Moment, dann zuckte er unmerklich die Schultern. »Wie Sie wünschen«, sagte er, erhob sich von seinem Stuhl und deutete zur Tür. »Hier entlang.«
    Mara stand auf und griff nach der Tasche, die sie auf den Sitz neben sich gestellt hatte. Einer der Schläger, der in ihrer Nähe gesessen hatte, war schneller: eine Hand schoss vor, um die Handgriffe der Tasche zu umfassen. »Gestatten Sie«, sagte er und hob die Tasche auf.
    Mara neigte zustimmend den Kopf, und gemeinsam durchquerten sie den Raum. Als sie die Tür erreichten, gingen zwei der größeren Schläger wortlos hinter ihnen her.
    Am Bordstein wartete ein langer Landspeeder auf sie. Mara und der Anführer der Gruppe nahmen auf dem Rücksitz Platz, während die beiden Strolche ihnen gegenüber Notsitze ausklappten. »Zum Büro von Meister Birtraub«, wies der Anführer den Fahrer an, und sie bogen auf die Straße.
    »Haben Sie einen Namen?«, fragte Mara.
    Seine Lippen zuckten. »Pirtonna«, sagte er. »Und Sie?«
    »Nennen Sie mich Claria«, sagte Mara.
    »Hübscher Name.« Pirtonna deutete auf ihre Tasche, die auf seinem Schoß stand. »Darf ich?«
    Mara nickte. In der Tasche befanden sich all ihre Waffen und ihre gesamte andere Ausrüstung, aber die belastendsten davon waren im Innern verschiedener elektronischer Gerätschaften versteckt, und sie nahm an, dass Pirtonna es bei einer oberflächlichen Untersuchung belassen würde, bis sie ihr Ziel erreichten.
    Genau so war es. Er verbrachte wahrscheinlich eine Minute damit, ihre restliche Kleidung zu durchwühlen und sich die Elektronikgeräte anzusehen, dann verschloss er die Tasche wieder und stellte sie auf den Sitz neben sich. »Zufrieden?«, fragte Klara.
    »Das hin ich immer«, erwiderte er und lächelte zurück.
    Ein paar Minuten später hielt der Fahrer vor einem unscheinbaren Eingang, der zwischen zwei leeren Landebuchten eingeklemmt war. Pirtonna führte Mara hinein und einen hell erleuchteten Korridor entlang, und wieder folgten ihnen die beiden anderen Schläger auf dem Fuße. Im Gegensatz zu dem geschäftigen Treiben, das Mara zuvor draußen vor der Anlage beobachtet hatte, schien dieser spezielle Bereich vollkommen verlassen.
    Ein paar Biegungen später gelangten sie zu einer nicht gekennzeichneten Tür. »Da rein«, sagte Pirtonna, tippte auf dem Eingabefeld der Für herum und wies Mara mit einer Handbewegung an, vorzugehen.
    Es war tatsächlich ein Büro, aber es gehörte offensichtlich keinem der beiden Birtraub-Brüder oder sonst jemandem mit einem Fünkchen echter Autorität. Der Tisch war alt und abgenutzt, die Stühle schlicht und ohne Bezug, die Lampen einfach und hell und funktional. Aufgrund der Aktenschrankreihen entlang der Seitenwände nahm sie fürs Erste an, dass es sich um das Büro eines Archivars handelte.
    Doch genauso offensichtlich war, dass der Mann, der neben dem Tisch stand und sie finster anblickte, kein kleiner Angestellter war. »Das ist sie?«, verlangte er zu wissen, während er Mara von Kopf bis Fuß musterte. »Dieses, dieses Mädchen ist diejenige, wegen der ihr euch alle solche Sorgen macht?«
    »Das ist sie«, bestätigte Pirtonna steif. »Und jemand, der in keinerlei Unterlagen auftaucht, sollte einem durchaus Grund zur Sorge geben.«
    »Tatsächlich?«, fragte der Mann ätzend.
    »Tatsächlich«, bestätigte Mara. Sie spürte einen schwachen Luftzug im Nacken, als die beiden Schläger hinter ihr hereinkamen und die Tür schlössen. »Welcher der Birtraub-Brüder sind Sie?«
    Er

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