Treueschwur
andere.
Doch sie hatte ohnehin nicht beabsichtigt, einen der üblichen Eingänge zu benutzen.
Der gegenwärtige Kurs ihres Landspeeders würde sie am Heck des Schiffs vorbeiführen, wobei sie maximal bis auf zwanzig Meter an den Frachter herankam. Sie veränderte leicht die Richtung ihres Gefährts und richtete den Speeder so aus, dass er an der Ecke des nächsten Bereichs des Lagerkomplexes vorbeibrauste, damit er außer Sicht des Piratenschiffs war, wenn er schließlich zum Stehen kam oder irgendwo gegenkrachte. Nachdem sie sich ihre Tasche geschnappt hatte, gab sie dem Vehikel die Sporen: als der Speeder direkt hinter dem Frachter war, warf sie ihre Tasche hinaus und sprang hinterher.
Sie kam auf dem Boden auf, rollte sich zweimal ab, um ihren Schwung abzufangen, und kam dann mit einer Rolle wieder auf die Füße. Die Tasche in der Hand, sprintete sie auf das Heck des Piratenschiffs zu und blieb schließlich unter den vier großen Antriebsdüsen stehen, um das Gebiet ein letztes Mal zu überprüfen. Dann, nachdem sie die Tasche in die unterste rechte Düse gewuchtet hatte, konzentrierte sie sich auf die Macht, um zusätzliche Stärke zu erlangen, und sprang nach oben.
Die Triebwerksdüse war nicht groß genug, dass sie aufrecht darin stehen konnte, aber wenn sie sich hinkniete, hatte sie jede Menge Platz. Sie sah sich einen Moment lang um, streckte ihre mentalen Fühler aus und versuchte herauszufinden, ob man sie entdeckt hatte oder nicht. Sie wusste, dass es keinerlei visuelle Außenhüllensensoren gab - die hätte der hohe Strahlungspegel während des Flugs in null Komma nichts verschmort. Aber womöglich hatte sie sich in Bezug darauf geirrt, dass die Piraten draußen keine Wachen postiert hatten.
Doch wenn irgendwer ihr unkonventionelles Kommen bemerkt hatte, sagte er nichts dazu. Sie schob die Tasche aus dem Weg, zog ihr Lichtschwert hervor und begann damit, die Öffnung zwischen der Triebwerksdüse und der Reaktionskammer zu vergrößern.
Es war ein schwieriges Manöver, das sie bloß ein paar Mal geübt und noch nie wirklich im Einsatz angewandt hatte. Das Entscheidende war, etwas von der zusätzlichen Seitenisolation und der Schirmung wegzuschneiden - was zwar die Lebenszeit des Triebwerks verkürzen, aber niemanden an Bord des Schiffs in Gefahr bringen würde - , während man die Treibstoff-, Kühlend Sensorleitungen intakt ließ.
Zum Glück gab es bei so großen Triebwerken jede Menge Extraplatz, den sie sich zunutze machen konnte. Sie entfernte nicht mehr als ein Viertel der Schirmung, bevor sie eine Öffnung hatte, die groß genug war, dass sie sich hindurchzwängen konnte. Sie deaktivierte das Lichtschwert, schlängelte sich durch das Loch und fand sich in der Reaktionskammer des Triebswerks wieder.
Bei einigen Triebwerken hätte sie mindestens noch eine weitere Hürde überwinden müssen, bevor sie ins Innere des Schiffs hätte gelangen können. Doch die Corellian Engineering Corporation hatte die Reaktionskammer neben den üblichen Zugangsöffnungen, die lediglich für Wartungs- und Reinigungsdroiden geeignet waren, in weiser Voraussicht mit einer menschengroßen kreisrunden Einstiegsluke versehen.
Natürlich war die Luke mehrere Zentimeter dick und von der anderen Seite versiegelt, aber das stellte kein Problem dar. Mara aktivierte erneut ihr Lichtschwert und schob die gleißende Klinge zwischen die Luke und den Rahmen. Sie versuchte, das Material so wenig zu beschädigen wie möglich, bis sie spürte, wie die Klinge auf der anderen Seite herauskam. Sie bewegte die Spitze vorsichtig hoch und runter, bis ein kurzer Widerstand darauf hinwies, dass sie den Riegel gefunden und durchtrennt hatte. Sie fuhr die Klinge wieder ein, zückte ihren Miniblaster und schob die Luke behutsam auf.
Der Durchgang führte in einen kleinen, engen und überraschend sauberen Maschinenbereich. Niemand war zu sehen, aber da Tannis bereits an Bord war und sich Shakko und der Rest der Bande in Kürze auf den Weg machen würden, wusste sie. dass diese Ruhe nicht andauern würde.
Ihre erste Aufgabe bestand darin, die Luke wieder zu versiegeln. Sie schnappte sich einen Schweißbrenner von einer in die Ecke gequetschten, kompakten Werkbank und reparierte vorsichtig die Teile der Luke, die sie durchtrennt hatte. Die Schweißnaht war alles andere als perfekt, aber solange niemand die Luke einer eingehenden Untersuchung unterzog, würde sie nicht auffallen.
Und was noch wichtiger war: Die Luke würde so dem Druck
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