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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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standhalten, der von der Reaktionskammer dahinter ausging. Es wäre ihr ein schwacher Trost gewesen, sich erst erfolgreich bei den Piraten einzuschleichen, bloß um dann ihr Schiff in die Luft zu jagen, mit sich selbst an Bord.
    Weiter vorn öffnete sich der Maschinenbereich in den Gemeinschaftsraum der Besatzung, einen komfortablen, relativ offenen Bereich, an den die Kombüse, die Sanitätsstation und acht Einheiten Mannschaftsquartiere angrenzten. Unmittelbar voraus befand sich das Schott, das hinauf ins erhöhte Cockpit führte: rechts und links zweigten Zwillingskorridore ab, durch die man zu den Frachtbereichen an Backbord und Steuerbord gelangte.
    Die Tasche in der einen Hand, den Miniblaster in der anderen, nahm Mara den Korridor zur Rechten, ging am Cockpitbereich vorbei und begab sich zum SteuerbordFrachtbereich. Auf einmal vernahm sie gedämpfte Stimmen, ebenso wie die Geräusche weiter entfernter Bewegungen, und sie beschleunigte ihre Schritte. Direkt voraus wurde der Korridor schmaler und verlief in einer Kurve um etwas herum, bei dem es sich um eine weitere Mannschaftskabine zu handeln schien, die sich an die Innenwand des Frachtbereichs schmiegte. Sie ging darauf zu und.
    Das plötzliche Kribbeln der Macht war das Einzige, was sie warnte. Eine halbe Sekunde später gab die Kabinentür ein leises Zsssch von sich und glitt auf.
    Und dann sah sie sich Tannis gegenüber.
    Er hatte sie noch nicht gesehen, sein Blick ruhte auf der Datenkarte in seiner Hand, als er aus der Kabine kam. Aber dass er sie entdeckte, war ebenso unausweichlich, wie es unmittelbar bevorstand. Mara halte keine Möglichkeit, an der Seite der Kabine entlang und an ihm vorbei den Korridor hinterzuhuschen, nicht, ohne dass er sie sah, ebenso wie es unmöglich war, sich zurückzuziehen und sich hinter der Ecke des Frachtbereichs zu verstecken, bevor er aufschaute.
    Damit blieb ihr bloß eine einzige Chance. Sie konzentrierte sich auf die Macht und donnerte die Seite seines Kopfes wuchtig gegen die Kante der Tür.
    Er brach ohne einen Laut zusammen und fiel als regloser Haufen zu Boden. Mara kniete neben ihm nieder und überprüfte automatisch seinen Puls, während sie sich umsah und auf einen Geistesblitz hoffte. Ihre Aktion hatte ihr ein wenig Zeit verschafft, aber bloß ein bisschen, und darüber hinaus musste sie sich eine vernünftige Erklärung für Tannis' »Unfall« einfallen lassen. Sie spähte in die Kabine, ließ ihren Blick erneut durch den Korridor schweifen und sah dann nach oben.
    Dort war die Lösung: Eine Gruppe von fünf Rohrleitungen verlief an der oberen Korridorwand entlang und beschrieb eine Kurve, um die Ecke von Tannis' Kabine herum, um schließlich in den Frachtbereich zu führen Wenn die farbigen Ringe an den Rohren den Standardschiffvorschriften entsprachen, leiteten zwei davon Wasser, eins enthielt Kryoflüssigkeit für die Temperaturkontrollen des Frachtbereichs, in einem floss Laserkühlmittel, vermutlich für irgendwelche versteckten Waffensysteme, die die Piraten da oben hatten, und die letzte Leitung führte zusätzliche Hydraulikflüssigkeit für die Einstiegsrampe.
    Und jeder, der in der Galaxis umherflog, wusste, dass Hydraulikflüssigkeit und Wasser zusammen eine verflucht rutschige Kombination waren.
    Genau an der Ecke von Tannis' Kabine befand sich ein Verbindungsstück, dort, wo die Rohre abzuknicken begannen. Mara aktivierte ihr Lichtschwert, schob die Spitze der Klinge hinter das Klemmstück, wo Vibrationen am ehesten ein Loch reißen würden, kratzte behutsam am Metall eines der Wasserrohre, bis es zu tröpfeln begann und Wasser die Wand hinablief. Ein weiterer vorsichtiger Kratzer, und das Wasser vermischte sich mit einem ebenso schwachen Rinnsal Hydraulikflüssigkeit. Sie trat über die Pfütze hinweg, die sich langsam über das Deck ausbreitete, drehte Tannis' Beine herum und verpasste den Sohlen seiner Stiefel eine gute Ladung von dem Zeug.
    Im Grunde war das ein recht bescheidener Schwindel. Wenn die Piraten trotz allem doch Verdacht schöpften, würden sie ihr vermutlich in weniger als zehn Minuten auf die Schliche kommen.
    Aber Shakko hatte auf sie nicht den Eindruck gemacht, als hätte er so viel Phantasie. Abgesehen davon war sie ziemlich sicher, dass es am Ende ohnehin darauf hinauslief, dass sie die Typen alle umbringen musste. Wenn sie ihr auf die Schliche kamen, ereilte sie dieses Todesurteil lediglich ein paar Tage eher.
    Darauf bedacht, nicht selbst mit der Flüssigkeit in

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