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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Sternenzerstörers fortgesetzt wurde. Er konnte nicht das Geringste hören, und einen Moment später schob er den Verstärker wieder nach unten. »Ich frag mich, was das Ganze überhaupt sollte«, murmelte er.
    Neben ihm zuckte Saberan Marcross leicht mit den Schultern: die Bewegung entlockte seiner Rüstung ein leises Knacken. »Vielleicht haben die Rebellen versucht, abzuhauen«, gab er murmelnd zurück.
    »Falls ja, sind sie nicht besonders weit gekommen«, kommentierte Taxtro Grave von seinem Sitz an der Steuerbordluke aus und verlagerte sein langes BlasTech-T-28-Repe-tierscharfschützengewehr.
    »Sieh's positiv«, meinte Joak Quiller hinter ihm. »Wenn sie alle tot sind, können wir diese Operation abblasen und uns irgendwo hinbegeben, wo's netter ist.«
    »Wer auch immer da hinten quatscht: Maul halten!«, rief eine autoritäre Stimme vom Bug des Landungsschiffs aus.
    »Ja, Sir«, antwortete Marcross stellvertretend für sie alle.
    LaRone lehnte sich ein Stück vor, um einen Blick auf den finster dreinschauenden Offizier zu werfen, der bei Lieutenant Colf saß. Die Rangabzeichen eines Majors schmückten seine Brust; LaRone konnte sich allerdings nicht daran erinnern, das Gesicht über dem Abzeichen schon einmal gesehen zu haben. »Wer ist das?«, fragte er mit leiser Stimme.
    »Major Drelfin«, flüsterte Marcross zurück. »ISB.«
    LaRone lehnte sich wieder nach hinten, und ein Schauder durchlief ihn. Das Imperiale Sicherheitsbüro war das finsterste und brutalste der Werkzeuge, derer sich Imperator Palpatine bediente. »Was treibt er auf der Reprisal?«
    »Irgendwer ein Stückchen weiter oben in der Befehlskette muss zu dem Schluss gelangt sein, dass wir ein bisschen Hilfe brauchen«, sagte Marcross. Er hielt seinen Tonfall absichtlich neutral, aber LaRone kannte ihn gut genug, sodass ihm die Verachtung in Marcross' Worten nicht entging. »Die haben ein paar ISB-Männer hergeschafft, um den Angriff zu leiten.«
    LaRone zog eine Grimasse. »Ich verstehe«, sagte er im gleichen Ton wie der andere.
    Aus dem Cockpit des Landungsschiffs drang ein alarmierendes Summen. »Bereitmachen zum Absetzen!«, rief der Pilot. »Absetzen in fünf!«
    LaRone sah über den Gang zu Quiller hinüber und bemerkte, wie der andere leicht hin und her rutschte. Quiller war selbst ein ausgezeichneter Pilot und damit ein schrecklicher Passagier. »Langsam«, murmelte er.
    Quiller hob etwas den Kopf, und LaRone lächelte beim Gedanken an den sicherlich krampfhaft entspannten Gesichtsausdruck des anderen hinter der anonymen weißen Gesichtsplatte des Helms.
    Dann schien unvermittelt eine Luke unter ihm aufzuklappen und das Landungsschiff einfach zu verschwinden.
    Hinter seiner eigenen Gesichtsplatte verblasste LaRones Lächeln, als seine Gedanken zu jenem schicksalhaften Tag vor zehn Standardjahren schweiften, an dem die imperialen Rekrutierungsbeamten nach Copperline gekommen waren, um dort ihre »Zelte« aufzuschlagen. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie er sich zu den anderen Jugendlichen gesellte, die sich um die Bude scharten, geblendet von den Versprechungen der Imperialen und ihren forschen Uniformen und in der unausgesprochenen Überzeugung, dass dies der beste und schnellste Weg war, dem perspektivenlosen Dasein auf ihrer kleinen Welt zu entkommen.
    Bloß dass LaRone in seinem Tagtraum diesmal Nein sagte.
    Zuerst hatte er an das Imperium geglaubt. Wirklich. Er war zehn gewesen, als die Flotte und die Infanterie angerückt waren und fünf Monate damit zugebracht hatten, die Piratennester auszumerzen, die Copperline seit Jahrzehnten geplagt hatten. Als acht Jahre später die Rekrutierungsbeamten gekommen waren, hatte er die Möglichkeit genutzt, sich einer so erlauchten Gruppe von Leuten anzuschließen. Als man ihm drei Jahre später eine Stelle bei den imperialen Elite-Sturmtruppen anbot, strengte er sich sogar noch mehr an, hatte sich abgerackert und geschwitzt und gebetet, dass er sich dieser ultimativen Herausforderung als würdig erweisen würde.
    Sechs Jahre lang ging alles gut. Er diente mit ganzem Herzen, kämpfte mit all seiner Kraft gegen die Mächte der Finsternis und des Chaos, die Imperator Palpatines neue Ordnung zu zerstören drohten. Und er hatte voller Stolz gedient - oder zumindest hatten seine Kommandanten das gedacht.
    LaRone selbst bedeuteten Auszeichnungen und Ehrungen nichts. Er trug die weiße Rüstung und machte seinen Job. Das war es, was zählte.
    Aber dann kam Elriss, wo die Bevölkerung einer ganzen

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