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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Höhe.»Tatsächlich?«, fragte er in einem Ton geheuchelter Höflichkeit. »Wie das?«
    »Sie haben überhöhte Gebühren verlangt und einen Teil meiner Ladung gestohlen.«
    »Haben Sie das?«, fragte Cav'Saran, während sich in seinen Mundwinkeln ein amüsiertes Lächeln bildete. »Und wer im Speziellen war für diese Freveltat verantwortlich?«
    »Zunächst mal Sergeant Whisteer«, sagte LaRone und deutete auf Whisteer, während er den Blick über die im Raum Versammelten schweifen ließ. Der kreisrunde Grundriss ließ keine toten Winkel zu, und obwohl ihnen die Tische in einem Feuergefecht eine gewisse Deckung boten, war dahinter nicht annähernd genug Platz für sie alle.
    Noch problematischer war es für die Männer an den Arbeitsstationen auf den Balkonen. Die meisten dort oben trugen allerdings die Rangabzeichen einfacher Beamter und wirkten eher neugierig oder verwirrt als angespannt feindlich.
    Und auch im Hauptgeschoss tummelten sich jede Menge dieser Typen. Nachdem er sich ihre Positionen eingeprägt hatte, deutete LaRone auf drei andere Männer, die an diesem Morgen an Bord des Suwantek gewesen waren. »Die drei waren auch dabei«, fügte er hinzu, »sowie sieben weitere.«
    »Und was genau soll ich in dieser Angelegenheit Ihrer Meinung nach unternehmen?«, fragte der Patrouillenchef und spielte weiterhin mit.
    »Ich will, dass man sie verhaftet«, sagte LaRone. »Sie müssen wegen räuberischer Erpressung, Diebstahl und Machtmissbrauch angeklagt werden.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    LaRone sah sich erneut im Raum um. Das Gefühl von Feindseligkeit nahm zu, aber bislang hielt es noch keiner der Patrouillengänger für nötig, seinen Blaster zu ziehen. »Dann muss ich mir jemand anderen suchen, der das tut«, sagte er.
    »Wie diese Meute aus Verlierern dort draußen?«, fragte Cav'Saran ätzend, und mit einem Schlag waren alle Spuren von Ungezwungenheit aus seinem Gesicht verschwunden. »Abgesehen von den Mahngebühren, die man Ihnen bereits auferlegt hat, stehen Sie jetzt unter Arrest wegen Aufwiegelung und Anstiftung zum Aufruhr und zur widerrechtlichen Versammlung. Und dafür werden wir Ihr Schiff konfiszieren, denke ich.« Er winkte verächtlich. »Whisteer, werfen Sie ihn in eine Zelle.«
    »Soll mir recht sein«, sagte LaRone ruhig. »Ein öffentlicher Prozess ist sicher höchst aufschlussreich.«
    »Gutes Argument«, stimmte Cav'Saran zu, als Whisteer vortrat. »Sie sind es nicht wert, dieses Risiko einzugehen. Whisteer - werfen Sie ihn stattdessen in einen Sumpf.« Er lächelte gehässig. »Danke, dass Sie das angesprochen haben.«
    »Nein, ich muss Ihnen danken«, sagte LaRone. »Dafür, dass Sie die Anschuldigungen bestätigt haben, die bereits von einigen Bürgern erhoben wurden. Hiermit stelle ich Sie und Ihr gesamtes Streifenregiment unter Arrest.«
    Cav'Saran lächelte. »Wirklich? Sie - und welche Armee?«
    Das war der perfekte Startschuss, und Marcross fiel es zu. ihn zu geben. Hinter LaRone erklang das Klackern gepanzerter Stiefel auf Marmor - aber auch ohne das Geräusch hätte er gewusst, dass die anderen Sturmtruppler gerade ihren großen Auftritt hatten. Die scharfen Atemzüge, das Drehen von Köpfen und Körpern und das plötzliche Weiten der Augen waren alle Hinweise, die er brauchte. »Im Namen des Imperiums«, sagte er förmlich in das angespannte Schweigen hinein, während er seinen Miniblaster zog, »befehle ich Ihnen und Ihren Männern, Ihre Waffen niederzulegen und sich zu ergeben.«
    Whisteer murmelte einen Fluch und riss seinen Blaster aus dem Halfter.
    Oder besser, er riss ihn halb heraus. Brightwaters Schuss traf ihn direkt in die Brust und brachte ihn zu Fall. Er schlug auf, bevor er etwas anderes tun konnte, als zu röcheln.
    Auf der anderen Seite des Raums, ein Stück weiter rechts, griffen drei der Männer, die LaRone zuvor als mögliche Unruhestifter ausgemacht hatte, ebenfalls zu ihren Waffen. LaRone war darauf vorbereitet und schaltete zwei von ihnen aus, Marcross kümmerte sich um den dritten. Links von LaRone ertönten zwei rasch aufeinanderfolgende Schüsse, und als er nach oben schaute, sah er, dass zwei der Männer auf dem Balkon plötzlich schlaff über der Brüstung hingen: die Blaster fielen ihnen aus den tauben Fingern, um klappernd unten auf dem Boden aufzuschlagen.
    Daraufhin breitete sich ein neuerliches, sogar noch angespannteres Schweigen im Raum aus.
    »Damit sind es sechs, die sich dazu entschlossen haben, das Rechtssystem mit Füßen zu

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