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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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nicht so richtig. Oder täusche ich mich?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, da haben Sie leider recht.«
    Wir spazierten zu unserem Golfwagen zurück.
    »Ich habe überdies das Gefühl, man hat Ihnen nie beigebracht, welchen Zweck das erste Date erfüllt.«
    »Na, dann klären Sie mich mal auf.«
    »Liebend gern. Sie müssen wissen, das erste Date dient dazu, dem Männchen... in unserem Fall also mir...«
    »Mhm...«
    »Eine Gelegenheit zu geben, das Weibchen zu beeindrucken .« Er betonte das letzte Wort, als wollte er es einem Ausländer, der es noch nie zuvor gehört hatte, beibringen und sicherstellen, dass auch die richtige Aussprache hängen blieb. »Sprich, sein buntes Gefieder zu präsentieren, stolz den Kopf zu recken, beim Golf zu glänzen et cetera. Das gehört alles zum Balzritual.«

    Ich lauschte seinem kleinen Exkurs in die Biologie mit gespielter Faszination, während ich in den Wagen stieg. »Verstehe.«
    Jamie nahm auf der Fahrerseite Platz und trug rasch unsere Ergebnisse in die Liste ein. »Das Weibchen ... das wären dann also Sie... sollte von diesem männlichen Imponiergehabe so beeindruckt sein, dass es gar nicht anders kann als...«
    »Als...?«, unterbrach ich grinsend.
    Er warf mir einen wissenden Blick zu. »Als vor Entzücken in Ohnmacht zu fallen natürlich. Sie sollten so weiche Knie bekommen, dass Sie gar nicht mehr aufrecht stehen können!«
    Ich lachte. »Das haben Sie sich ja fein ausgedacht.«
    Jamie lenkte den Wagen auf den Weg zurück. »Das habe ich mir nicht ausgedacht, das ist der natürliche Lauf der Dinge, den Sie, Miss Jennifer H., mit Ihren drei Pars und Ihrem Birdie ganz entschieden durcheinanderbringen.«
    »Hey, dafür lass’ ich Sie ans Steuer.«
    Er nickte. »Wenigstens etwas.«
    Ich klammerte mich an das Gestänge an der Außenseite des Wagens, weil Jamie eine scharfe Kurve fuhr. »Tut mir leid«, sagte ich. »Mir wurden diesbezüglich völlig andere Regeln vermittelt.«
    »Ach, und die wären? Jetzt können Sie mich aufklären.«
    Im Prinzip war es mein eigenes, ganz persönliches Regelwerk, das besagte, dass das Weibchen auf keinen Fall weiche Knie bekommen oder in Ohnmacht fallen durfte, ganz egal, wie toll das Männchen Golf spielte oder wie hübsch seine bunten Schwanzfedern anzusehen waren. Aber im selben Augenblick hatte ich vergessen, woher diese Regeln stammten, und das war mir auch ganz recht so.
    »Die Kernaussage lautet in etwa: Altmodische Rituale sind total out, Mädchen dürfen bei einer Verabredung alles besser können... sogar Golf spielen.«

    Jamie nickte. »Nun, da mein Golftalent nicht ausreicht, muss ich mich wohl ganz auf meinen Charme verlassen.«
    Ich lächelte. »Sieht ganz danach aus.«
    Er lenkte den Wagen zu einem kleinen Imbissstand am Wegesrand.
    »Wo wollen Sie hin? Das fünfte Loch liegt dort hinten.« Ich zeigte in die Richtung, aus der wir gekommen waren. »Vielleicht sollte doch ich das Steuer übernehmen.«
    »Ich hab Ihnen doch ein Abendessen versprochen.« Er deutete auf den Imbissstand.
    Ich lachte. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Und ob. Meine Hot-Dog-Pausen beim Golfen sind mir äußerst wichtig. Wie Sie vielleicht wissen, ist es üblich, sich nach dem neunten Loch für die zweite Hälfte des Spieles zu stärken, aber da es hier insgesamt bloß neun Löcher gibt, finde ich, wir sollten die Pause nach dem vierten Loch einlegen.«
    »Streng genommen müssen wir aber noch ein halbes Loch weiter«, erinnerte ich ihn.
    »Da ist er wieder, der menschliche Taschenrechner.«
    Ich lachte. Ehrlich gesagt, war ich noch nie bis zum neunten Loch gekommen – so lange hatte sich keiner meiner Golfpartner zurückhalten können.
    Ich beäugte die Bude vor uns etwas skeptisch. »Also … Hotdogs?«
    »Haben Sie etwas gegen Hotdogs? Eine tief sitzende persönliche Abneigung? Ich bin sicher, ich könnte den Koch überreden, Ihnen stattdessen einen Käsetoast zu machen.«
    »Nein, nein. Ich liebe Hotdogs.«
    Jamie trug mit dem Finger einen Strich in eine unsichtbare Liste ein. »Jamie: ein Punkt. Konkurrenz: null Punkte.«
    Ich kicherte. Wenn ich ihm doch nur sagen könnte, dass er die Konkurrenz bei Gott nicht fürchten musste! Selbst wenn
es einen Konkurrenten gäbe, war ich ziemlich sicher, dass die Statistik ziemlich ähnlich ausgefallen wäre.
    Wir bestellten also zwei Hotdogs und zweimal Coca Cola. Jamie reichte das Geld über den Tresen und nahm unser Essen in Empfang.
    »Das nenn ich flott«, stellte Jamie augenzwinkernd fest.
    Ich ging

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