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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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vorgemacht. Nun, hatte ich ja auch. Außer Zoë waren mir alle auf den Leim gegangen.
    »Außerdem habe ich voriges Jahr im Kino zufällig Nate Evans getroffen, den Kollegen, mit dem du mich vor ein paar Jahren verkuppeln wolltest, und der hat mir erzählt, du hättest schon vor Monaten bei Stanley Marshall gekündigt.«
    »Aber...« Ich war sprachlos. Da hatte ich mich auf eine weitere Runde endloser Fragen eingestellt, und jetzt hatte sie kurzerhand den Spieß umgedreht. »Warum hast du mich nie danach gefragt? Vor allem, nachdem du erfahren hattest, dass ich nicht mehr bei der Bank war?«
    Zoë holte tief Luft. »Weiß ich auch nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass du schon wissen wirst, was du tust, also hab ich es bleiben lassen. Ich dachte, wenn du je darüber reden willst, wirst du schon damit zu uns kommen.«
    »Wow.« Sophie wirkte nicht nur perplex, sondern auch ein klein wenig neidisch, weil Zoë den Braten gerochen hatte, während sie selbst total ahnungslos gewesen war.
    »Aber ich muss sagen, ich bin beeindruckt«, räumte Zoë ein. »Und es ist schön, nicht mehr spekulieren zu müssen, was du eigentlich machst. Eine Weile war ich überzeugt, du
würdest als Stripperin im Club um die Ecke arbeiten. Aber ehrlich gesagt, habe ich schon vor einem halben Jahr aufgehört, mir deswegen den Kopf zu zerbrechen.«
    »Dann hältst du es also für eine gute Sache?«, hakte ich nach.
    Sie nickte. »Klar. Ich meine, ich kann dir nicht verdenken, dass du das Bedürfnis danach verspürst. Nach allem, was zwischen deinen Eltern vorgefallen ist.«
    Ich ließ die Schultern hängen. »Hmja.«
    Zoë bemerkte mein Unbehagen und wechselte rasch das Thema. »Und, was hast du heute Abend vor?« Sie deutete auf mein feuchtes Badetuch. »Geht es dem nächsten ahnungslosen Opfer an den Kragen?«
    Ich erhob mich und zurrte besagtes Badetuch hoch. »Nein«, sagte ich leise. »Ich... nun, stellt euch vor, ich bin verabredet.«
    Sophie und Zoë sprangen auf, perfekt gleichgeschaltet, fast als wollten sie gemeinsam bei den nächsten Olympischen Spielen im Synchronschwimmen antreten. »Was?«, kreischte Sophie.
    »Es ist der Typ aus dem Flugzeug, stimmt’s?«, rief Zoë überdreht.
    Sophie wandte sich zu ihr um. »Was für ein Typ aus dem Flugzeug?«
    »Jen hat neulich auf dem Rückflug von Las Vegas jemanden kennengelernt, und die beiden haben sich prima verstanden. Sie wollte ihn eigentlich nicht anrufen, aber ich wusste, sie würde es tun.«
    Ich stolzierte in Richtung Schlafzimmer davon. »Du weißt zurzeit einfach alles, oder?«
    Sie hechelten hinterher, wie zwei Hunde, die ein Kleinkind mit einer Packung Kekse verfolgen.
    »Ich kenne dich eben, Jen«, stellte Zoë stolz fest. »Du
hältst dich gern für mysteriös und undurchschaubar, aber da täuschst du dich.«
    »Für die Männer, die sie testet, ist sie das durchaus«, warf Sophie rechthaberisch ein, als könnte sie den Gedanken nicht ertragen, bei diesem »Wer kennt Jen besser?«-Spielchen den Kürzeren zu ziehen.
    »Die zählen nicht«, widersprach Zoë. »Die sind doch so testosterongesteuert, dass sie es noch nicht einmal bemerken würden, wenn sich Jen mit Lippenstift ›das ist eine Falle‹ auf die Stirn schreiben würde. Es ist nicht gerade eine Herausforderung, einen Mann, der die vergangenen zwanzig Jahre mit ein und derselben Frau geschlafen hat und gerade eine Erektion hat, in die Irre zu führen.«
    »Also, du Schlaukopf, diesmal hast du danebengetippt«, verkündete ich selbstgefällig. »Ich habe ihn nicht angerufen. Wir sind uns neulich bei meinem Autohändler über den Weg gelaufen.« Damit betrat ich meinen begehbaren Schrank und begann, unter meinen knapp zehntausend Outfits nach dem passenden zu suchen.
    »Und du hast beschlossen, endlich auf das Universum zu hören«, fügte sie hinzu.
    Touché. »Okay, damit hast du in der Tat recht.«
    Zoë ließ sich mit einem eingebildeten Grinsen auf das Bett plumpsen. Sophie sank etwas niedergeschlagen auf den Stuhl daneben und fühlte sich sichtlich ausgeschlossen.
    Sie tat mir leid. »Soph«, sagte ich. »Würdest du mir bitte sagen, was ich anziehen soll? Sonst stehe ich die ganze Nacht hier. Ich bin diesbezüglich einfach hilflos.«
    Sogleich hellte sich ihre Miene auf. Sie sprang auf und hopste herbei, um ihren Pflichten als modeversierte Freundin nachzukommen.

    Wenig später klingelte mein privates Handy. Es war Jamie, um mir kundzutun, dass er im Anflug war. »Bin schon unterwegs!«, rief ich, ehe er

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