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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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zur Saucenbar und pumpte Ketchup auf meinen Hotdog. Jamie gesellte sich zu mir und versah seinen mit einem dicken Senfklecks. »Ich bin eher ein Senf-Fan.«
    Ich verzog das Gesicht. »Mir ist Ketchup lieber.«
    Jamie nahm einen ersten Bissen. »Das heißt, wir könnten uns im Supermarkt eine dieser Doppelpackungen mit Ketchup und Senf kaufen und müssten uns nie darum streiten, wer was bekommt.«
    »Meine Halbschwester und ich haben uns immer um diese Kelloggs-Minipackungen gezankt.«
    Wir ließen uns auf einer Bank in der Nähe nieder, und ich stellte meinen Pappteller auf den Knien ab.
    »Ich kriege die Frosties«, sagte Jamie und öffnete seine Cola.
    »Nein, ich!«, rief ich, biss von meinem Hotdog ab und fügte dann mit vollem Mund hinzu: »Die mag ich am liebsten!«
    »Okay, unsere Beziehung ist zum Scheitern verurteilt. Wir können die Sache genauso gut gleich beenden.«
    Ich nickte ernst, kaute, schluckte. »Stimmt. Ist vermutlich besser so. Auf diese Weise umgehen wir auch das Problem mit den Smacks, die immer übrig bleiben.«
    »Ach, richtig. Na, Gott sei Dank ist diese Frage gelöst. Können Sie sich vorstellen, wie viele ungegessene Schachteln Smacks wir uns damit ersparen?«
    »Hunderte«, erwiderte ich rasch.
    Er nickte. Wir starrten auf den dunklen Golfplatz. Das
Fairway war im Schein der Lampen gerade noch auszumachen.
    Jamie deutete auf meine schneeweißen Golfschuhe. »Die passen perfekt zu Ihrem Outfit.«
    »Finden Sie?« Ich streckte die Beine aus und drehte die Füße nach rechts und links, damit er mein nagelneues Schuhwerk von allen Seiten betrachten konnte.
    »Absolut. Ich verstehe bloß nicht, warum die hier keine Schuhe verleihen. Beim Bowling ist das doch auch üblich.«
    »Ja, seltsam, nicht? Ich meine, die Klientel hier ist ja auch fast dieselbe wie auf einer Bowlingbahn«, feixte ich und steckte mir den letzten Rest meines Brötchens in den Mund.
    »Na, wie sieht es aus, hebt sich dieses Date von den anderen ab?«, wollte er wissen.
    Ich nahm einen Schluck von meiner Cola. »Oh, ja. Mir hat jedenfalls noch nie ein Mann beim ersten Date Schuhe gekauft.«
    »Sehr gut. Und, sollen wir das Spiel wirklich wegen der Frostiesfrage vorzeitig abbrechen?« Er zerknüllte seine Serviette und warf sie in den Abfalleimer neben der Bank.
    Ich überlegte. »Nö. Wo ich doch jetzt diese tollen Golfschuhe habe.«
     
    Eine Stunde später brachten wir die gemieteten Schläger in den Laden zurück und spazierten zum Auto. Jamie ging dicht neben mir, sodass ich durch meine Jacke hindurch seine Körperwärme fühlen konnte. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass jeder Mensch aus pulsierender Energie besteht, und wer im Einklang mit dieser Energie ist, kann auch das Pulsieren der Energie jedes anderen Menschen um ihn herum wahrnehmen. Sogar über weitere Entfernungen hinweg, je nachdem, wie empfänglich man für ihre Gegenwart ist.

    In diesem Augenblick hätte ich Jamie garantiert über den halben Golfplatz hinweg orten können.
    Wir gingen also im Gleichschritt nebeneinander her, und als seine Hand die meine plötzlich streifte, ergriff er sie sofort. Ich hatte schon unzählige Hände berührt, hatte meine Finger mit denen unzähliger anderer Männer verschränkt, hatte unzählige Male bei einem flüchtigen Körperkontakt wie diesem so getan, als ginge ein Schaudern durch meinen Körper. Doch die unglaubliche Hitze, die sich nun über unsere miteinander verflochtenen Finger von ihm auf mich übertrug, die hatte ich noch nie gefühlt, und ich war schier überwältigt. Ich hielt den Blick auf den Boden geheftet, aus Angst, ich könnte über die geringste Unebenheit im Asphalt stolpern.
    Es war genau, wie Jamie es vorhergesehen hatte: Meine Knie waren so weich, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte.
    Er führte mich zur Beifahrertür. Hielt kurz inne, ehe er sie öffnete. »Habe ich schon erwähnt, dass Sie einfach umwerfend aussehen?«
    Ich öffnete vergeblich den Mund. Er war wie ausgetrocknet, Also schüttelte ich stattdessen den Kopf.
    »Hm. Tun Sie aber.«
    Ich lächelte und schluckte schwer. Und fragte mich sofort, ob er mich küssen würde. Und dann fragte ich mich, wann ich mich das zuletzt gefragt hatte. Es war schon eine ganze Weile her. Ich wusste sonst immer, wann der Kuss kam. Ich lebte quasi davon, dass ich es auf die Sekunde genau vorhersagen konnte.
    Doch nicht so heute Abend. Nicht mit Jamie.
    Ich konnte seine Lippen schon fast fühlen, dabei waren sie noch fast dreißig Zentimeter

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