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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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Haarsträhne hinters Ohr. »Tja, den konnte ich noch nie leiden.«
    »Trainierst du für etwas Bestimmtes?«
    »Ja... für das Leben«, erwiderte ich süffisant.
    »Der ist gut. Muss ich mir merken.«
    Ich lächelte.
    »Ich hab dich hier noch nie gesehen.«
    Ich nahm meine Flasche aus dem Getränkehalter meines Laufbandes und trank einen Schluck Wasser. »Ich komme normalerweise auch nicht in dieses Studio. Es lag nur zufällig auf dem Weg zur Arbeit.«
    Mein Laufband kam zum Stillstand. Seines ebenfalls, als wären sie absichtlich aufeinander eingestellt. Wir stiegen gleichzeitig ab, wobei er mich angrinste, als wollte er sagen: »So ein Zufall aber auch!«

    »Ach, du arbeitest hier in der Gegend? Was machst du denn beruflich?«, wollte er wissen.
    Ich zuckte die Schultern. »Investment Banking. Ich musste eine Firma bewerten, die ein paar Straßen weiter ihren Sitz hat.«
    »Wow, Investment Banking. Ich bin beeindruckt. Das bedeutet, du bist klug und hübsch. Eine tödliche Kombination.«
    Ich errötete und nestelte an meinem iPod herum. »Danke. Womit verdienst du dir denn deine Brötchen?«, beeilte ich mich zu fragen, um von meinem Pseudojob abzulenken.
    »Ich bin Videospieldesigner.«
    »Tatsächlich? Kenne ich vielleicht eines, das von dir ist?«
    Er schüttelte deprimiert den Kopf. »Wohl kaum. Ich arbeite für eine ziemlich kleine Firma. Bis jetzt lässt der große Durchbruch auf sich warten. Wir haben gerade ein Spiel namens Powerless auf den Markt gebracht. Eine Art politisches Sim City .«
    Ich nickte. »Von Sim City habe ich schon gehört.«
    Er lachte. »Immerhin.«
    »Ich warte eigentlich immer noch auf das Comeback von Wo steckt Carmen Sandiego und Oregon Trail .«
    Er lachte erneut. »Wow, du erinnerst dich an Oregon Trail ?«
    »Wie könnte ich das je vergessen? Das haben wir in der vierten Klasse täglich gespielt, in jeder Pause... ›Becky hat Cholera‹«, imitierte ich die teilnahmslose Computerstimme.
    »›Becky ist tot‹«, fügte er im selben Tonfall hinzu.
    Wir prusteten los.
    »Hey«, sagte er schließlich mit charmanter Schüchternheit. »Kann ich dir unten einen Smoothie ausgeben?«
    Ich trocknete mir den Nacken mit meinem Handtuch ab. »Äh...«

    »Oder vielleicht einen PowerBar-Riegel?«
    »Ehrlich gesagt, habe ich gleich noch einen Termin«, sagte ich bedauernd. »Ich sollte schleunigst unter die Dusche und zusehen, dass ich loskomme.«
    Er nickte. Sein Lächeln kaschierte seine Enttäuschung nur dürftig. »Okay, dann vielleicht das nächste Mal?«
    »Klar. Gern.« Ich lächelte zum Abschied und machte mich auf den Weg zur Garderobe. Es dauerte nur eine Sekunde, dann kam er mir nach.
    »Wenn du allerdings sonst nicht hier trainierst, gibt es womöglich gar kein nächstes Mal«, bemerkte er, als er mich eingeholt hatte.
    Seine Hartnäckigkeit entlockte mir ein Lachen. Ich blieb stehen, die Arme verschränkt, und sagte mit gespielter Genervtheit: »Was schlägst du dann vor?«
    Er trat von einem Fuß auf den anderen. »Ich schlage vor, du gibst mir deine Nummer, nur für den Fall, dass wir uns beim nächsten Mal nicht über den Weg laufen.«
    Nicht gerade superelegant, seine Anmache, aber irgendwie nett. Ich rücke meine Telefonnummer normalerweise nie raus. Vor allem nicht an Typen, die ich eben an der Tretmühle aufgegabelt habe. Aber dieser hier war anders als die Männer, die mich sonst nach meiner Nummer fragen.
    Deshalb sagte ich: »Gut, warum nicht« und leierte meine Telefonnummer (eine prestigeträchtige Westside 310er-Nummer) herunter. Er hatte bereits sein Handy aus der hinteren Hosentasche gefischt und tippte eifrig mit.
    Dann hob er den Kopf und grinste. »Ich heiße übrigens Clayton, nur damit du Bescheid weißt, wenn ich anrufe.«
    »Hat mich gefreut, dich kennenzulernen, Clayton.«
    Nach einer ausgiebigen Dusche trocknete ich mich ab und warf einen Blick auf mein Treo. Drei neue E-Mails. Eines von meiner Mutter (ein Online-Test, um meine Botanikkenntnisse
zu überprüfen), eines von Sophie (»Danke, dass du mir vorhin so geduldig zugehört hast« – solche bekam ich mit schöner Regelmäßigkeit) und eines von Lenore (meine Reisedaten für Las Vegas, wie versprochen).
    Rasch schlüpfte ich in meine Freizeitklamotten, schulterte meine Sporttasche und begab mich schnurstracks zum Ausgang.
    Genug kokettiert. Es war höchste Zeit, die Erinnerungen an die guten alten Grundschulzeiten hinter mir zu lassen und an die Arbeit zu gehen.
    Ich startete meinen Range Rover,

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