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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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besoffene Verbindungsstudenten) entwickeln. Das Jayes bot außerdem eine weit größere Auswahl an klebrig-süßen mädchenhaften Martini-Cocktails, bei denen James Bond garantiert verächtlich die Nase gerümpft hätte.
    Sophie setzte sich, warf verwundert einen Blick auf die Uhr und einen zweiten in Richtung Eingang. »Seltsam, dass Zoë und John noch nicht hier sind.«
    »Äh, ich habe sie erst für zehn herbestellt«, gestand ich, während ich gegenüber Platz nahm. »Ich wollte noch etwas mit dir bereden.«
    Sophie legte ihre kleine limettengrüne Handtasche auf den Platz neben sich und stellte ihr Glas ab, so dass es exakt mittig vor ihr auf dem Tisch stand. Dann sah sie mich erwartungsvoll an. Als ahnte sie bereits, was ich auf dem Herzen hatte.
    »Was denn?«
    »Es geht um die Sache von heute Vormittag. Die Nummer, die du mir gezeigt hast.«
    Sie nickte. »Und die du in den Mülleimer geworfen hast.«
    Ich lächelte. »Genau die.«
    »Was ist damit?«
    »Also...« Ich schluckte. Okay, Augen zu und durch. »Es gibt da etwas, das du wissen musst. Über mich.«
    Sophie lachte laut, prustete förmlich. »Jen, wir kennen uns seit unserem achten Lebensjahr. Ich weiß alles über dich.«
    Ich krümmte mich innerlich. Ihre Worte machten mir die geplante Enthüllung nicht unbedingt leichter.
    »Nun, nicht ganz alles«, entgegnete ich.
    Das saß. Als sie meine ernste Miene sah, beugte sie sich gespannt über den Tisch.
    »Du kennst doch mein besonderes... Talent.«
    »Die Mannalyse, meinst du?« Den Ausdruck hatten sie
und Zoë sich ausgedacht, damals, als wir meine Gabe, Angehörige des anderen Geschlechts korrekt einzuschätzen, entdeckt hatten. Heute Abend kam sie mir allerdings eher wie ein Fluch vor.
    »Genau.« Ich holte tief Luft. »Also, in letzter Zeit habe ich davon... sagen wir mal... verstärkt Gebrauch gemacht. Es ist inzwischen weit mehr als bloß ein Partygag. Es ist... nun, ja... quasi Präzisions arbeit .«
    Oh, Gott. Ich hörte mich ja an wie diese verrückten Wahrsager am Venice Beach, die es auf leichtgläubige Touristen abgesehen haben. Erbärmlich.
    Sophie legte die Stirn in Falten. »Was soll das heißen?«
    Ich suchte vergeblich nach den richtigen Worten. Es schien sie einfach nicht zu geben. Meine Muttersprache war nicht dafür konzipiert, der besten Freundin ein solches Geheimnis anzuvertrauen. »Ach, verdammt«, sagte ich schließlich. »Ich weiß einfach mit hundertprozentiger Sicherheit, dass Eric dich nicht betrügen wird, und damit basta.«
    Stöhn. Ich sah sie lauernd an. Hatte ich sie überzeugt? Sie starrte auf ihren Orange-Dream-Martini, tupfte mit dem Finger auf die schaumige Oberfläche.
    Da sie schwieg, hatte ich das Gefühl, umso mehr reden zu müssen. Viel mehr. »Vertrau mir einfach. Wie gesagt, ich irre mich so gut wie nie, und das weißt du auch. Deshalb ist es total überflüssig, diesen dubiosen Treue-Dingsbums-Service anzurufen. Erspar dir das Theater«, sprudelte ich hervor. »Eric würde diesen Test zweifellos bestehen, und du müsstest dein Leben lang mit der Tatsache leben, dass du eine Privatdetektivin auf ihn angesetzt hast, um ihm nachzuspionieren, weil du ihm nicht vertraut hast. Das ist doch keine gute Basis für eine Ehe, oder?«
    »Wie kannst du dir so sicher sein, obwohl du ihn gar nicht kennst?«

    Ich zögerte, sah mich Hilfe suchend im Raum um. »Ich … Ich... Den Typ im grauen Hemd und der dunklen Hose dort drüben kenne ich genauso wenig.« Ich zeigte auf einen Mann an der Bar, der eben erfolglos eine attraktive Asiatin anbaggerte. »Und ich wette, er ist für mich auch wie ein offenes Buch.«
    Sophie spähte zur Bar, dann verschränkte sie skeptisch die Arme vor der Brust: »Okay. Schieß los.«
    Ich reckte den Hals und unterzog mein Forschungsobjekt einer gründlichen Analyse, studierte ihn wie die Ehemänner und Freunde meiner Auftraggeberinnen. Hielt Ausschau nach winzigen, aufschlussreichen Details, nach unauffälligen Eigenheiten... Ich gehe dabei nie nach Plan zu Werke. Die Erkenntnis kommt irgendwie einfach über mich. Zauberei.
    »Also, erstens: Er mag Asiatinnen.«
    Sophie verdrehte die Augen. »Pfff, das hätte ich dir auch sagen können, und ich weiß nichts über Männer.«
    Ich hob abwehrend die Hand. »Ja, aber hättest du mir auch sagen können, dass er noch nie mit einer zusammen war?«
    Das weckte nun doch ihre Neugier. Jetzt bloß nicht aufhören. »Er ist erst neuerdings auf den Geschmack gekommen. Eigentlich steht er mehr auf den

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