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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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haben.«
    Sophie ließ den Kopf hängen und spielte mit ihrem Parkschein.
    »Versprich es mir!«
    »Also gut, versprochen.«
    Es herrschte einen Moment betretenes Schweigen. Dann hatte ich mich wieder gefangen. »Hey, was hältst du davon, wenn wir uns heute Abend auf ein paar Cocktails treffen und deine Verlobung feiern!«
    Die Erwähnung ihrer Verlobung heiterte sie auf der Stelle auf. »Super Idee! Ich bin dabei!« Sie strahlte.
    »Großartig!«, rief ich, um einen möglichst enthusiastischen Tonfall bemüht. »Bring Eric doch auch mit! Dann lern ich...«
    Schon machte sie wieder ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. »Er ist vorhin nach Chicago zurückgeflogen. Er muss dieses Wochenende tatsächlich arbeiten.«
    »Oh.«
    »Dafür soll ich ihn in einer Woche besuchen«, fügte sie hinzu.
    Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Na, also.«
    Sie nickte. »Aber wir können uns ja trotzdem treffen.«
    »Unbedingt. Ich geb auf dem Heimweg Zoë und John Bescheid.«

    Doch auf dem Heimweg hatte ich ganz andere Sorgen. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander, schneller als ein Wirbelsturm und fast genauso destruktiv. Da hatte ich ja gerade noch eine Katastrophe abwenden können... zumindest vorerst.
    Wie zum Teufel sollte ich Sophie von ihrem Vorhaben abbringen? Sollte ich es überhaupt versuchen?
    Ein ums andere Mal ging mir mein Gespräch mit Roger Ireland von vor ein paar Tagen durch den Kopf. Immer wieder hörte ich mich selbst sagen: »Es ist immer klüger, den Treuetest vor der Heirat durchzuführen. Auf diese Weise hätten sich viele meiner Klienten eine Menge Kummer erspart.«
    Sophie tat genau das, was ich ihr geraten hätte, wenn sie … eben nicht Sophie gewesen wäre.
    Was sollte ich nur machen? Ich hatte drei Möglichkeiten.
    Erstens: Ich konnte sie einweihen. Das ist mein Job. Das ist meine Telefonnummer da auf dem Zettel, und Ashlyn ist mein Codename. Ich führe ein Doppelleben. Auf diese Weise müsste ich nicht mit ansehen, wie Sophie die mit einem Treuetest verbundenen seelischen Qualen durchmacht. Sie würde doch sicher nicht wollen, dass ich Eric auf die Probe stellte. Nein, ausgeschlossen.
    Aber war ich schon bereit, sie einzuweihen? Würde sie es verstehen? Würde sie mir verzeihen, dass ich mein Geheimnis über zwei Jahre lang für mich behalten hatte? Und musste ich es dann auch Zoë und John verraten?
    Schon bei der Vorstellung wurde mir flau.
    Okay, Option zwei: Ich konnte versuchen, es ihr auszureden. Du kannst Eric vertrauen. Er würde dich niemals hintergehen. Die ganze Sache ist total lächerlich!
    Das klang attraktiver als Option eins, würde allerdings weitere Lügen erfordern. Und zwar nicht nur ein paar harmlose wie »Ich bin in Boston wegen eines millionenschweren
Deals, bei dem die Investoren gerade einen Rückzieher gemacht haben.« Oh, nein. Da müsste ich schon schwerere Geschütze auffahren. Lügen, die alles in Frage stellen würden, woran ich glaube. Alles, wofür ich stehe.
    Und wer garantierte mir, dass sich Sophie überhaupt davon abbringen lassen würde? Niemand weiß besser als ich, dass man Vertrauen nicht von außen erzwingen kann. Vertrauen muss von innen kommen. Und im Endeffekt greifen die meisten dann doch auf jemanden wie mich zurück.
    Blieb also noch die dritte Möglichkeit. Vorausgesetzt, mir fiel noch eine dritte ein. Bis jetzt Fehlanzeige. Tja, das war’s dann wohl mit Option drei.
    Als ich zu Hause ankam, hatte ich mich zu einem Entschluss durchgerungen. Ich hatte zwar den Zettel weggeworfen, aber wenn sich Sophie meine Nummer schon einmal verschafft hatte, dann konnte sie es wieder tun.
    Also musste ich ihr zuvorkommen. Ihr alles erklären und zu Gott beten, dass sie mich verstand.
    Heute Abend war die Gelegenheit dafür.
    Ich rief Zoë und John an und bat sie, sich um zehn in unserer Lieblingsbar einzufinden. Anschließend informierte ich Sophie, bestellte sie allerdings schon eine Stunde eher hin. Das sollte reichen. Hey, wenn ich dem vierzig Jahre alten Boss einer Motorenfabrik einreden konnte, ich wüsste, wie eine Zündkerze funktioniert, dann sollte ich meine beste Freundin doch wohl mit links von meiner Geschäftsidee überzeugen können.
    Mit Betonung auf »sollte«.
     
    Sophie und ich suchten uns ein ruhiges Plätzchen in Jayes Martini Lounge, einer Nobelbar in Brentwood, die wir zu unserem neuen Stammlokal auserkoren hatten, nachdem Zoë beanstandet hatte, unserer altes würde sich zusehends zu
einem Tummelplatz für NBVs (notgeile

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